Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Antje Hermenau
Vom Runden Tisch in den Bundestag - Eine politische Bilanz -
19. März 2024
Vom Runden Tisch in den Bundestag - Eine politische Bilanz -
Vortrag
Beschreibung
„Mach nie denselben Fehler zweimal. Es gibt
noch genügend andere, die du machen kannst.“

– ist das Lebensmotto der langjährigen Politikerin aus Sachsen. Nach dem Abitur und Studium zur Diplompädagogin für deutsche und englische Sprache und Literatur 1989 an der Universität Leipzig wurde sie von der revolutionären Umbruchssituation jener Zeit stark erfasst und engagierte sich als Mitglied am Runden Tisch der Stadt Leipzig und Mitbegründerin der Grünen Partei in Sachsen. Von 1990 an war sie Mitglied des Sächsischen Landtags im Schulausschuss, von 1994 bis 2004 Mitglied des Deutschen Bundestages im Haushaltsausschuss und bis 2014 Mitglied des Sächsischen Landtags als Fraktionsvorsitzende. Nach ihrem Partei-Austritt ist sie seitdem selbstständige Unternehmerin.
Referent(en)
Antje Hermenau
die ehemalige Landes- und Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN berichtet:
Merete Peetz
Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee
05. März 2024
Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee
Vortrag
Beschreibung
Rund 5.600 Menschen haben nach dem Mauerbau 1961 versucht, über die Ostsee aus der DDR in den Westen zu fliehen. Eine Forschungsgruppe der Universität Greifswald untersucht, wie viele Flüchtende dabei ums Leben kamen. Bislang waren 136 Menschen ermittelt, die beim Versuch aus der DDR über die Ostsee zu flüchten, ums Leben gekommen sind. In den zurückliegenden Monaten hat das Forschungskollektiv noch weitere 129 Verdachtsfälle mit der Auswertung des in Archiven aus Ost- und Westdeutschland, Dänemark und Schweden überlieferten Schriftgutes sowie mit Befragung von Zeitzeugen durchgeführt. Das Ziel ist es, jeden einzelnen Fall exakt nachzuweisen und die Geschichte hinter jeder Flucht so genau wie möglich zu dokumentieren.
Referent(en)
Merete Peetz
die wiss. Mitarbeiterin der Universität Greifswald stellt das Forschungsprojekt vor:
Thomas Lukow
DDR-Literaten zwischen Anpassung und Rebellion
20. Februar 2024
DDR-Literaten zwischen Anpassung und Rebellion
Vortrag
Beschreibung
Vorgegeben vom Vorbild der Sowjetliteratur, entwickelte sich dementsprechend ein sozialistisches Kulturleben in der DDR.Die Literatur nimmt einen besonderen Stellenwert ein, da er der am besten überwachte Künstlerbereich in diesem Teil Deutschlands war. Neben Anpassung, Förderung und Belohnung entstand aber auch eine Dissidentenszene und kritische Auseinandersetzung mittels Lyrik und Prosa mit dem System, welches unter besonderen Augenmerk der SED mit ihrem Ministerium für Staatssicherheit stand.Die Nischen, die jenseits der öffentlich geförderten und zentralisierten Kunst und Kultur bestanden, waren gegen die Verherrlichung des Sozialismus immer da.Dies soll in diesem Vortrag an Hand ausgesuchter Beispiele beleuchtet werden.

PROGRAMMÄNDERUNG:
Die Veranstaltung mit Dr. Steffi Brüning zur "Prostitution in der DDR" wird wegen Krankheit der Referentin nachgeholt!
Referent(en)
Thomas Lukow
der Referent und ehemalige politische DDR-Häftling hält multimedial seinen Vortrag:
Dr. Cora Stephan
Im DRÜBEN fischen. Nachrichten von West nach Ost
06. Februar 2024
Im DRÜBEN fischen. Nachrichten von West nach Ost
Lesung
Beschreibung
Cora Stephans versammelte Texte aus den ersten Jahren nach der Friedlichen Revolution 89 und Wiedervereinigung zeugen von politischer Klarheit und einem unverstellten Blick auf den Osten Deutschlands.

AUSZUG: „Seltsame Tage in diesem Lande. Da erfüllt sich Axel Springers Lebenswerk, aber der richtige Jubel will nicht aufkommen. Keine nationale Euphorie, kein entgrenzter Taumel, kein Gefühl der Beglücktheit, nur klammes Kirchengeläut. Kaum ist man darob froh, dass er sich angesichts der wiedergewonnenen Freiheit zur Vereinigung und der wiedererlangten politischen Verantwortlichkeit halbwegs manierlich verhält, der Deutsche, ist man schon wieder irritiert: Kann er sich denn nicht wenigstens, in Maßen zwar, aber immerhin: f r e u e n ?“
Referent(en)
Dr. Cora Stephan
die Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Schriftstellerin stellt Essays ihres neuen zeitkritischen Sachbuchs vor:
Inge Ruth Marcus
GLUT IM EIS - Vier Generationen zwischen fünf Diktaturen
23. Januar 2024
GLUT IM EIS - Vier Generationen zwischen fünf Diktaturen
Buchpräsentation
Beschreibung
Im Jahr 1899 ist Großvater Josef Naumann 20 Jahre alt und Angestellter in Hamburg. Er will der Enge seines vorbestimmten Lebens entfliehen und bekommt ein Angebot von einem deutschen Handelshaus in Wladiwostok. Doch damit beginnt seine persönliche Odyssee, denn zwischen Russland, China, Japan und den Kolonialmächten folgt ein Krieg dem nächsten. Durch den 1. Weltkrieg gerät Josef Naumann selbst in sibirische Verbannung, lebt sieben Jahre unter Burjaten und gründet eine Familie. Als er von der Roten Armee mit dem Tode bedroht wird, flieht er mit seiner Familie durch die Fronten des Bürgerkrieges. Ihm drohen Todesstrafe oder Gulag. Freunde verhelfen der Familie zur Flucht nach Harbin in der Mandschurei …
Referent(en)
Inge Ruth Marcus
die in der Mandschurei geborene Autorin präsentiert ihr biografisches Buch:
Dr. Anneli Ute Gabanyi
Die Bilanz der Transformation in der Republik Moldau nach 1989 sowie die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg
09. Januar 2024
Die Bilanz der Transformation in der Republik Moldau nach 1989 sowie die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg
Vortrag
Beschreibung
Die Republik Moldau (ehem. auch Bessarabien) gehört mit einer Fläche von 33.843 km² und 2,5 Mill. Einwohnern zu den kleinsten ehem. Sowjetrepubliken. Im Westen teilt sie eine 450 km lange Grenze mit Rumänien, im Norden, Osten und Süden grenzt sie auf einer Länge von 232 km an die Ukraine. Wie alle Länder des zerfallenen Ostblocks ist der seit 1991 unabhängige Staat auf dem steinigen Weg zu einer parlamentarischen Demokratie. Von Anbeginn behindert der Transnistrien-Konflikt erheblich die politische Entwicklung des Vielvölkerstaates. Die Republik Moldau ist seit dem 23.06. 2022 EU-Beitrittskandidatin.
Referent(en)
Dr. Anneli Ute Gabanyi
die aus Siebenbürgen stammende Politikwissenschaftlerin, Philologin und Journalistin hält ihren Vortrag:
Prof. Dr. Wilhelm Schmid
Was geht uns Deutschland an?
12. Dezember 2023
Was geht uns Deutschland an?
Buchvorstellung
Beschreibung
Deutschland könnte uns gleichgültig sein, wenn es unproblematisch wäre. Nun aber entsteht erneut die Frage, was diese Gesellschaft denn ist, die unter dem Begriff „Deutschland“ firmiert. Offenbar gibt es Strukturen in dieser Gesellschaft, die von einer verhängnisvollen Geschichte herrühren und in der Aktualität erneut hervorbrechen. Die Faszination des Nationalsozialismus, genauso wie die des Kommunismus, kann sich überall dort entfalten, wo Individuen nicht gelernt haben, sich selbst zu führen, und daher dazu neigen, die Führung des eigenen Lebens in die Hände eines Führers zu legen. Das Erlernen der Fähigkeit, sich selbst zu führen, muss deshalb stärker in den Vordergrund rücken. Die politische Bedeutung der Überlegungen des Autors besteht darin, eine individuelle Lebenskunst den pathologischen Formen der Macht entgegenzustellen, ja sie unmöglich zu machen, um eine „Ökonomie der Machtverhältnisse“ zu finden, wie sie einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft gemäß ist.
Referent(en)
Prof. Dr. Wilhelm Schmid
der Professor für Philosophie, stellt sein Buch vor:
Dr. Karin König
Papierne Küsse: Eine tragische Ost-West-Beziehung. Liebe im Schatten der Mauer 1962-1965
28. November 2023
Papierne Küsse: Eine tragische Ost-West-Beziehung. Liebe im Schatten der Mauer 1962-1965
Buchvorstellung
Beschreibung
Als Ingeborg König im Mai 1965 ihre Flucht aus der DDR nach Westberlin zusammen mit ihrem Verlobten Traugott König feierte, hatte sie nur noch kurze Zeit zu leben. Sie, im fünften Monat schwanger, starb an den Folgen einer offensichtlich missglückten Abtreibung. Ingeborg König (geb. 1943) hatte ab 1961 in Jena Germa-nistik studiert und sich als 18-Jährige in ihren in Westberlin lebenden Cousin verliebt. Was folgte, waren ab Januar 1962 ein intensiver Briefwechsel und gelegentliche Treffen in Ostberlin oder Leipzig. Es war dies eine Liebe im geteilten Deutschland, eine Liebe im Schatten der Mauer.
Referent(en)
Dr. Karin König
die Autorin und Erziehungswissenschaftlerin stellt ihr dramatisches Tatsachen- Buch vor:
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
Wird am 09.07.2024 nachgeholt: Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
14. November 2023
Wird am 09.07.2024 nachgeholt: Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
Buchvorstellung
Beschreibung
Zu recht bekannt und Teil unserer Erinnerungskultur ist die mutige Tat der Gruppe um die Geschwister Scholl. Doch wer kennt Herbert Belter? Wer kennt Wolfgang Ihmels, Jutta Erbstößer oder Wolfgang Natonek? Auch Herbert Belter wurde von den Henkern eines totalitären Staates ermordet, nachdem er Flugblätter verteilt hatte, auch er war erst 21 Jahre alt am Tag seines gewaltsamen Todes. Klaus-Rüdiger Mai erzählt auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen erstmals die ganze Geschichte des mutigen Widerstands Leipziger Studenten gegen die Stalinisierung Ostdeutschlands und bettet ihre Geschichte ein in die Unterdrückung demokratischer Anfänge in der DDR von ihrer Gründung 1949 bis zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Ein Lehrstück über das Werden einer Diktatur und über Mut und Widerstand.
Referent(en)
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
der Germanist, Historiker und Philosoph stellt sein neuestes Buch vor:
Rainer von zur Mühlen
Drei Leben im Gegenwind - Aus dem Leben eines Sicherheitsberaters 1946 - 2017
31. Oktober 2023
Drei Leben im Gegenwind - Aus dem Leben eines Sicherheitsberaters 1946 - 2017
Buchvorstellung
Beschreibung
In allen seiner „drei Leben“ spielten Nachrichtendienste eine dominante Rolle. Ob beim Kampf ums Überleben in den Trümmern und auf dem Schwarzmarkt im Nachkriegs-Berlin oder später beim Überleben des eigenen Unternehmens, der ersten deutschen Spezialberatung gegen Computerkriminalität, wo Wettbewerber und Neider des Erfolgs versuchen ihm fantasievoll zu schaden. Und dazwischen war auch immer wieder ein Nachrichtendienst aus Ost und West präsent, denn auch das MfS hörte über Jahre acht seiner Telefonleitungen ab. Markus Wolf, Chef der DDR-Auslandsspionage, machte das Auskundschaften seines Bonner Büros zur Chefsache und versuchte sogar einen Verwandten zur Spionage gegen ihn zu bewegen.
Referent(en)
Rainer von zur Mühlen
der Sicherheitsberater und Autor stellt sein spannendes autobiografisches Buch vor:
2. Häftlingstreffen in der Gedenkbibliothek 202319. Oktober 2023
2. Häftlingstreffen in der Gedenkbibliothek 2023
Sonderveranstaltung
Beschreibung
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
unser 2. Treffen wird eingeleitet durch den Juristen und Rentenberater André Steltner, der sich als Fachmann rund um Renten/Haftfolgeschäden gut auskennt und zu fast allen Fragen Rede und Antwort geben kann. Bei Kaffee, Tee, Wasser und belegten Brötchen können anschließend noch andere Themen angesprochen und ausgetauscht werden.
Alle ehemaligen politischen Gefangenen aller Haftanstalten sind mit ihren Partnern herzlich eingeladen. Es wäre nett, wenn Ihr Eure Teilnahme beim Leiter der Gedenkbibliothek Thomas Dahnert kurz ankündigt, damit genügend Getränke und Speisen besorgt werden können: th.dahnert@gedenkbibliothek.de .

Mit freundlichen Grüßen
Siegmar Faust
Referent(en)
Veranstaltung hat keine Referenten
Hanno Schult
Die Geschichte der Straf- und Bewährungseinheiten in der Roten Armee 1918-1945
17. Oktober 2023
Die Geschichte der Straf- und Bewährungseinheiten in der Roten Armee 1918-1945
Vortrag
Beschreibung
Schon mit der Gründung der Roten Armee und der ersten Bewährung an der Front im Februar 1918 spielten Fragen der politischen Zuverlässigkeit der Soldaten der revolutionären Roten Arbeiter – und Bauernarmee eine zentrale Rolle im wichtigsten Exekutivorgan der russischen Bolschewiki. Das Misstrauen gegenüber der revolutionären Kampfbereitschaft und Zuverlässigkeit der Arbeiter, Bauern und Matrosen in Uniform war dann ein wichtiges Motiv zur politischen Überwachung der gesamten kämpfenden Truppe durch die Organe der Tscheka in der Form des politischen Kommissars (Politruk) ,sowohl im russischen Bürgerkrieg 1918-1922 als auch im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945.
Referent(en)
Hanno Schult
der Referent der Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. hält seinen Vortrag:
Wolfgang Graetz
Der Kampf geht weiter! Einst für Freiheit - heute für Rentengerechtigkeit
04. Oktober 2023
Der Kampf geht weiter! Einst für Freiheit - heute für Rentengerechtigkeit
Vortrag
Beschreibung
Nach der aktiven Teilnahme an den Protesten des 17. Juni 1953 musste sein Vater mitsamt der Familie in den Westen fliehen. Als dieser dort starb, folgte die Mutter dem Ruf der Geschwister im Osten und kehrte zurück. Nach dem Versuch dies später rückgängig zu machen, wurde sie verhaftet und starb in der Psychiatrie. Als Vollwaise stand er von da an permanent unter Aufsicht des Jugendamtes, später der Stasi. An ein freies Leben war nicht zu denken, und so wuchs sein Hass gegen das SED-Regime. Es folgten zunächst vielerlei Protestaktionen und nach mehreren Ausreiseanträgen die Verurteilung zu 2 ½ Haft. 1988 wurde er freigekauft. Nach der Wiedervereinigung zählt Wolfgang Graetz zu den Initiatoren der Demos gegen das durch die Bundesregierung willkürlich verhängte Rentenunrecht [RÜG] gegenüber den DDR-Übersiedlern.
Referent(en)
Wolfgang Graetz
der DDR-Häftling und Aktivist berichtet über seinen dramatischen Lebensweg:
Thomas Lukow
Die Bedeutung des DDR-Films zwischen Systempropaganda und Systemkritik
19. September 2023
Die Bedeutung des DDR-Films zwischen Systempropaganda und Systemkritik
Vortrag, Vortrag mit Film
Beschreibung
In diesem Vortrag geht der Referent auf die verschiedenen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen mit Hilfe der Filmkunst in Diktaturen ein. Spätestens seit dem Putsch der Bolschewiki 1917 in Russland hat man erkannt, wie man mit den Bildern aus Filmen Geschichte fälschen und für sich nutzen kann. Dem Massenmedium Film kommt dabei eine große Bedeutung zu, die alle Diktatoren psychologisch zu nutzen wussten. Auf der anderen Seite entwickelte sich bei einigen Filmemachern in solchen Systemen auch Widerspruch. Mit versteckter Kritik in Form von Satire und Ironie, versuchten sie, die allgegenwärtige Zensur zu umgehen. Wie in verschiedenster Weise in der DDR versucht wurde, das Medium Film für sich zu nutzen, soll in diesem Vortrag beleuchtet werden.
Referent(en)
Thomas Lukow
der Referent und ehemalige politische DDR-Häftling hält multimedial seinen Vortrag:
Prof. Dr. Harald Seubert
Zum 5. Todestag von Ulrich Schacht [1951 – 2018]
05. September 2023
Zum 5. Todestag von Ulrich Schacht [1951 – 2018]
Gedenkveranstaltung
Beschreibung
Kaum ein anderer als Professor Seubert kennt und schätzt das Werk von Ulrich Schacht und kann uns dieses näherbringen. Am 16. September 2018 verstarb der Schriftsteller und Publizist im Alter von 67 Jahren in seiner Wahlheimat Schweden. Geboren 1951 im Frauengefängnis Hoheneck, studierte er später in Rostock und Erfurt Theologie. 1973 wurde er wegen "staatsfeindlicher Hetze" zu sieben Jahren Haft verurteilt und 1976 freigekauft. In Hamburg studierte er Politologie und Philosophie, wurde Feuilletonjournalist der Zeitung DIE WELT und WELT AM SONNTAG. Sein Buch "Brandenburgische Konzerte" machte Schacht 1989 als Schriftsteller bundesweit bekannt. Zuletzt erschien 2017 von ihm "Notre Dame".
Referent(en)
Prof. Dr. Harald Seubert
der Professor für Philosophie und Religionswissenschaft an der Theologischen Hochschule Basel hält seinen Vortrag:
Dr. Erik Lommatzsch
Der Kampf um eine eigenständige CDU in der SBZ: Andreas Hermes und Jakob Kaiser
22. August 2023
Der Kampf um eine eigenständige CDU in der SBZ: Andreas Hermes und Jakob Kaiser
Vortrag
Beschreibung
Im Dezember 1945 setzte die SMAD Andreas Hermes (1878-1964) als Vorsitzenden der CDU in der SBZ ab. Sein Nachfolger Jakob Kaiser (1888-1961) wurde von den Sowjets zwei Jahre später, im Dezember 1947 ebenfalls aus seiner Position entfernt. Beide hatten in der Weimarer Republik als Zentrumspolitiker gewirkt, beide zählten zum Widerstand gegen den NS-Staat im Umfeld des Attentats vom 20. Juli 1944. Der Versuch, in der unmittelbaren Nachkriegszeit unter der Ägide der sowjetischen Besatzer eine eigenständige christlich-demokratische Partei zu etablieren, die sich selbst als Neugründung verstand und gesamtdeutschen Anspruch erhob, war gekennzeichnet von Anfangserfolgen, Idealen und Illusionen. Dominiert wurde diese Phase von Hermes und Kaiser, die wenig kompromissbereit gegenüber der SMAD an ihren Vorstellungen festhielten.
Referent(en)
Dr. Erik Lommatzsch
der Historiker und Publizist hält seinen Vortrag:
Bernhard Priesemuth
Sie starben namenlos und bekamen keine Gräber - Das Schicksal der “Sonderhäftlinge” von MfS und KGB
08. August 2023
Sie starben namenlos und bekamen keine Gräber - Das Schicksal der “Sonderhäftlinge” von MfS und KGB
Vortrag
Beschreibung
Im Oktober 1992 hielt Bernhard Priesemuth, damals Mitarbeiter des Bundesfamilienministeriums und zuständig für Fragen des Gräbergesetzes in den neuen Bundesländern, bei uns einen Vortrag über den Stand der Recherche nach toten Opfern stalinistischer Gewaltherrschaft in Deutschland. Mit Einstellung der Arbeit der Ermittlungsorgane endete auch für ihn diese dienstliche Recherchearbeit, obwohl das Thema noch lange nicht abgeschlossen war. Bis heute setzte er diese Arbeit ehrenamtlich fort. Der Vortrag schließt an den Stand von 1992 an, ergänzt die Opfergruppen und geht besonders auf das schreckliche Schicksal sogenannter "Sonderhäftlinge" ein.
Referent(en)
Bernhard Priesemuth
der Referent präsentiert seine akribischen Forschungsergebnisse:
Dr. Nils Lange
Matthias Walden - Ein Leben für die Freiheit
25. Juli 2023
Matthias Walden - Ein Leben für die Freiheit
Buchvorstellung
Beschreibung
Matthias Walden (1927–1984) gehörte zu den prägenden Journalisten, die sich nach 1945 vehement für einen politischen Neuanfang in Deutschland einsetzten. Im Kern seines politischen Denkens stand die Verteidigung der liberalen Demokratie gegen Diktaturen und totalitäre Gesellschaftsentwürfe. Nils Lange legt mit dieser intellektuellen Biografie die erste umfassende Arbeit über Leben und Werk Matthias Waldens vor. Dabei arbeitet er sowohl die politischen als auch die ideengeschichtlichen Einflüsse heraus, die den profilierten Leitartikler des Ver-lags Axel Springer prägten. In seinen Reportagen setzte sich Walden oft mit der Teilung Deutschlands und der Teilung Berlins auseinander, die er nie als endgül-tiges Faktum auffasste. Er bemühte sich auch, das Bewusstsein der Öffentlichkeit gegenüber den Menschenrechtsverletzungen in der DDR ständig wachzuhalten.
Referent(en)
Dr. Nils Lange
der Historiker stellt seine Biografie vor:
Roswitha Quadflieg
IHR WART DOCH MEINE FEINDE
11. Juli 2023
IHR WART DOCH MEINE FEINDE
Buchvorstellung
Beschreibung
Nach dem Begräbnis einer ehemaligen inoffiziellen Mitarbeiterin der Staatssicherheit treffen sich ihre ehemaligen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, verratene Freunde und DDR-Oppositionelle, in deren Umfeld sich die Verstorbene eingeschlichen hatte, in einem Gasthof in Bernau. Auch Stasi-Mitarbeiter und andere zwielichtige Vertreterinnen und Vertreter des SED-Unterdrückungssystems drängen sich ungeladen dazu. Das Verhängnis nimmt seinen Lauf: Verdächtigungen, Anschuldigungen, Hass und Richtigstellungen wechseln beim "Leichenschmaus" die Seiten. Und am Ende passiert ein Mord.
Referent(en)
Roswitha Quadflieg
die Schriftstellerin stellt ihren Roman vor, der auf Tatsachen beruht, diese aber vollständig fiktionalisiert:
Dr. Heimo Schwilk
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ 1: Aus den Tagebüchern 1983-1999
27. Juni 2023
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ 1: Aus den Tagebüchern 1983-1999
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Tagebücher von Heimo Schwilk sind eine kleine Gegengeschichte der Bundesrepublik, schonungslos, angriffslustig, ehrlich. Auch gegenüber sich selbst. Für den Jünger-Biografen, der zusammen mit seinem Freund Ulrich Schacht auch den vieldiskutierten Band „Die selbstbewusste Nation“ herausgab, war die deutsche Einheit keine Illusion, sondern eine Selbstverständlichkeit – vor und nach dem Fall der Mauer. Viele große Namen tauchen in diesem Kompendium auf, neben Ernst Jünger ebenso Botho Strauß und Martin Walser, Walter Kempowski, Erich Loest, Günter de Bruyn und Reiner Kunze, aber auch Günter Grass oder Marcel Reich-Ranicki. Die Begegnungen mit Politikern aller Couleur zeigen Schwilks Skepsis gegenüber einem Politikbetrieb, der weniger den Interessen der Bürger als einem schrankenlosen Moralismus dient.
Referent(en)
Dr. Heimo Schwilk
der bekannte Journalist und Autor stellt sein autobiografisches Werk vor:
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Projektförderung durch: