Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Ulrich Grasnick und Almut Armelin
Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Johannes Bobrowski (1917 – 1965)
04. April 2017
Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Johannes Bobrowski (1917 – 1965)
Gedenkveranstaltung
Beschreibung
„Ich selber werde mich nicht auf ostdeutsch firmieren lassen, sowenig wie auf ›heimlich westdeutsch‹. Entweder ich mach deutsche Gedichte oder ich lern Polnisch.“ Johannes Bobrowski

Johannes Bobrowski wurde 1917 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Tilsit geboren. Nach dem Abitur in Königsberg studierte er Kunstgeschichte in Berlin, wurde jedoch 1939 einberufen. Im Russlandfeldzug entstanden seine ersten Gedichte. Erst 1949 kehrte er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft nach Ostberlin zurück, wo er als Lektor arbeitete. Seine ersten Gedichte erschienen einzeln ab 1955. 1961 - ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in Westdeutschland auf Einladung der Gruppe 47 - folgte der erste Band "Sarmatische Zeit". Johannes Bobrowski starb mit nur
48 Jahren 1965 in Berlin.
Referent(en)
Ulrich Grasnick
Dichter
Almut Armelin
Volkswirtschaftlerin, gedenken in einem multimedialen Vortrag des verstorbenen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers:
Pfarrer Dietmar Linke
Bedrohter Alltag: Als Pfarrer im Fokus des MfS
21. März 2017
Bedrohter Alltag: Als Pfarrer im Fokus des MfS
Buchvorstellung
Beschreibung
Vorwort: Karl Wilhelm Fricke

Das neue Buch ist nicht nur von biografischem Interesse, sondern auch ein Zeugnis christlicher Selbstbehauptung und Opposition und damit ein belangvoller Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Dietmar Linke war Zeitzeuge speziell der ersten Jahre nach dem Machtwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker, der mit mancher Hoffnung auf inneren Wandel der DDR verbunden war. Erst die dramatische Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz am 18. August 1976 auf dem Marktplatz in Zeitz, ein verzweifelter Protest gegen die Unterdrückung der Kirche, warf ein grelles Schlaglicht auf die Wirklichkeit im Staat-Kirche-Verhältnis der DDR. Daran zu erinnern, ist in einer Zeit nostalgischer Verklärung und postdiktatorischer Schönfärberei sinnvoll und notwendig.
Referent(en)
Pfarrer Dietmar Linke
liest aus seinem im Geest-Verlag erschienenen Buch:
Gabriel Berger
Umgeben von Hass und Mitgefühl. Die Autonomie polnischer Juden im ehemals deutschen Niederschlesien nach 1945
07. März 2017
Umgeben von Hass und Mitgefühl. Die Autonomie polnischer Juden im ehemals deutschen Niederschlesien nach 1945
Buchvorstellung
Beschreibung
In der von den Deutschen weitgehend verlassenen Region Niederschlesien entstand für kurze Zeit eine „jüdische Republik“, mit eigener Verwaltung, eigenen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Strukturen und Jiddisch als Verkehrssprache. Es sollte eine Alternative zur zionistischen Ansiedlung von Juden in Palästina werden. Das Projekt wurde von der neuen Staatsmacht zunächst unterstützt. Es scheiterte aber an der durch Pogrome ausgelösten Flucht von Juden aus Polen, an der Gleichschaltung der Gesellschaft, dem polnischen Nationalismus sowie an der durch Stalin initiierten antisemitischen Welle im gesamten Ostblock.
Referent(en)
Gabriel Berger
der Physiker, ehem. Cottbus-Häftling und Buchautor stellt sein neues Buch vor:
Jochen Stern
Die ewige Morgenröte, Teil I - Der Aufbruch
21. Februar 2017
Die ewige Morgenröte, Teil I - Der Aufbruch
Buchpräsentation
Beschreibung
Im ersten Band seines Anfang 2017 erscheinenden Werks geht es um den Versuch der jungen Nachkriegsgeneration in der Sowjetischen Besatzungszone, am Wiederaufbau und dem demokratischen Aufbruch ab Mai 1945 in einer Stadt wie Frankfurt/Oder mitzuwirken. Doch der Anfangselan wandelt sich nach Gründung der SED, die ihre Alleinherrschaft erzwingt, bald zur großen Enttäuschung. Denn sie benutzt die demokratischen Bestrebungen der jungen Menschen nur als Etikett. Aus dem Aufbruch wird ein Umbruch, aus der Opposition der Widerstand. Erstmalig wird auch das Handeln der Sowjetmacht geschildert, die natürlich den Marionettenspieler gibt. Alle darin enthaltenen Geschehnisse sind authentisch, die Schicksale der Personen teilweise fiktiv. Der II. Teil "Das Leben ist kein Spiel" des Romans erscheint Ende 2017.
Referent(en)
Jochen Stern
der Schauspieler, Jurist, Autor und ehem. politische Bautzen-Häftling (1947-54) kommt zu seiner Buchpräsentation:
Peter Keup
Zurück in die Diktatur – eine Reise in den Norden Koreas
07. Februar 2017
Zurück in die Diktatur – eine Reise in den Norden Koreas
Vortrag
Beschreibung
Sein Vater zog mit der Familie in den 50er Jahren von Essen nach Dresden, ins „bessere Deutschland“. Als Peter Keup 1981 aufgrund politischer Verfolgung in die Heimat seiner Eltern fliehen wollte, bekam er die ganze Härte des SED-Staates zu spüren – Verhaftung, Verhöre durch das Ministerium für Staatssicherheit, Isolationshaft, Folter und Gefängnis. Freigekauft durch die Bundesrepublik Deutschland, zog er 1982 nach Essen. Seit 4 Jahren setzt sich Peter Keup wissenschaftlich mit der untergegangenen DDR auseinander. Wie es war, in einer Diktatur zu leben, konnte er sich nur noch schwer vorstellen. Während einer Reise nach Nordkorea sollte sich genau dieses Gefühl wieder einstellen …
Referent(en)
Peter Keup
ehem. Stasi-Häftling, berichtet über eine der letzten kommunistischen Diktaturen:
Peter Köpf
Wo ist Lieutenant Adkins? Das Schicksal desertierter Nato-Soldaten in der DDR
24. Januar 2017
Wo ist Lieutenant Adkins? Das Schicksal desertierter Nato-Soldaten in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
Dass Soldaten aus der DDR in den Westen flüchteten, weiß jeder. Dass Nato-Soldaten in die DDR überliefen, ist weitgehend unbekannt. Dabei hatten die Deserteure gute Gründe: US-Soldaten wollten nicht auf den asiatischen Schlachtfeldern sterben, Franzosen nicht in Nordafrika; ein paar Briten und Holländer wollten helfen, das “menschlichere System” aufzubauen. Der DDR-Regierung und der Stasi waren sie willkommene “Waffen gegen die Kriegstreiber”. Westliche Geheimdienste versuchten, die Abtrünnigen heimzuholen. Nicht alle hielten dieser Zerreißprobe stand: Charles Lucas studierte die Bibel, bevor er den Gashahn aufdrehte, William Smallwood landete im Zuchthaus, und dann ist da noch William Adkins alias John Reed: Er verschwand am 4. Mai 1963 spurlos – tot war er nicht.
Referent(en)
Peter Köpf
der Journalist und Autor referiert zu seinem Buch:
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Ausstellungseröffnung anlässlich des 288. Geburtstags
17. Januar 2017
Ausstellungseröffnung anlässlich des 288. Geburtstags
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Begrüßung: Ursula Popiolek
Mitwirkende: Blanche Kommerell und Alexander Weigel

Mit der Ausstellung gedenken wir an historischem Ort des großen deutschen Dichters Gotthold Ephraim Lessing und seines herausragenden Werks NATHAN DER WEISE. Das Stück hat als Themenschwerpunkte den Humanismus und den Toleranzgedanken der Aufklärung. Besonders berühmt wurde die Ringparabel im dritten Aufzug des Dramas.
Lessing wurde am 22.1.1729 in Kamenz/Oberlausitz geboren. Sein Vater war Pastor. Der junge Lessing besuchte zuerst die Stadtschule in Kamenz, von 1741-1746 die Fürstenschule in Meißen. Er studierte danach Medizin (1746-1748) und Theologie in Leipzig. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er für mehrere Zeitungen schrieb. Er hatte Verbindung zu namhaften Geistesgrößen wie Mendelssohn, Gleim und Klopstock sowie verschiedenen Theatergruppen und schrieb für diese seine ersten Stücke. Dauernd in Geldnot nahm er in Breslau eine Stelle als Sekretär beim General Tauentzien an (1760-1765).1767 erhielt er eine Anstellung als Dramaturg und Kritiker am Deutschen Nationaltheater in Hamburg, 1770 eine Stelle als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Lessing starb am 15.2.1781 in Braunschweig.
Referent(en)
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Freya Klier
Wir letzten Kinder Ostpreußens. Zeugen einer vergessenen Generation
10. Januar 2017
Wir letzten Kinder Ostpreußens. Zeugen einer vergessenen Generation
Buchpräsentation
Beschreibung
In ihrem bewegenden Buch zeichnet Freya Klier die dramatischen Schicksale von sieben Kindern aus Ostpreußen nach, von denen nur einem Jungen die Flucht gelingt, ein Mädchen kurz vor dem Hungertod von einer Estin gerettet wird – die anderen für drei Jahre in Kaliningrad eingeschlossen bleiben. Ausgehend vom Sommer 1944 bis hinein in unsere Gegenwart beleuchtet das Buch die Verwobenheit von Geschichte und den Einzelschicksalen. Aus der Komposition der Stimmen erwächst so ein noch nie zu lesendes Panorama der letzten Kriegsmonate. Ein aufwühlendes Zeugnis und Buch für eine ganze Generation – und deren Nachkommen.
Referent(en)
Freya Klier
die ehem. DDR-Oppositionelle, Regisseurin und Autorin stellt ihr spannendes Buch vor:
Blanche Kommerell
„Lieben Sie das Leben!“ - Ein literarisches Portrait des Dichters Boris Pasternak
13. Dezember 2016
„Lieben Sie das Leben!“ - Ein literarisches Portrait des Dichters Boris Pasternak
Lesung
Beschreibung
Mit Gedichten, Briefen und, passend zur Jahreszeit, Auszügen aus dem weltberühmten Roman „Doktor Schiwago“ bringt uns die Schauspielerin Pasternak näher. Der 1890 in Moskau geborene Sohn einer jüdischen Künstlerfamilie war musisch begabt und träumte zunächst von einer Karriere als Pianist und Komponist. Doch nach seinem Abschluss am Deutschen Gymnasium in Moskau studierte er Philosophie, welche er später als wichtige Grundlage seines poetischen Schaffens ansah. Den an ihn dafür 1958 vorgesehenen Nobelpreis durfte der später aus dem Sowjetischen Schriftstellerverband Ausgeschlossene nicht annehmen.

Im Anschluss Beisammensein mit Punsch und Gebäck.
Referent(en)
Blanche Kommerell
die Schauspielerin, Autorin und Dozentin präsentiert ihre Lesung:
Claudia Heinermann
WOLFSKINDER - A Post-War Story
29. November 2016
WOLFSKINDER - A Post-War Story
Buchvorstellung
Beschreibung
Hunderttausende Deutsche flohen am Ende des Zweiten Weltkrieges vor der Roten Armee aus Ostpreußen und Königsberg. Immer wieder gingen Kinder auf der Flucht verloren oder erlebten die Ermordung der eigenen Familie. Andere mussten ohnmächtig mit ansehen, wie ihre Geschwister verhungerten, die Großeltern aus Schwäche starben oder die Mutter einer Epidemie erlag. Auf sich alleine gestellt, versuchten diese Kinder in den Wäldern des Baltikums zu überleben. Gegen Hunger, Kälte und sowjetische Willkür führten sie einen Kampf um Leben und Tod. Einige fanden Unterschlupf bei litauischen Bauern, die sie heimlich aufnahmen und notdürftig versorgten. Als Gegenleistung mussten sie auf Feld und Hof arbeiten. So blieben sie Jahrzehnte hinter dem Eisernen Vorhang zurück ohne dass ihr Schicksal einer größeren Öffentlichkeit bekannt war.
Referent(en)
Claudia Heinermann
(Niederlande) referiert multimedial zur Fotobuchdokumentation:
Fanna Kolarova und Stoyan Raichevsky
Flucht aus der DDR über den „Eisernen Vorhang“ Bulgariens, Wege – Methoden - Opfer
15. November 2016
Flucht aus der DDR über den „Eisernen Vorhang“ Bulgariens, Wege – Methoden - Opfer
Vortrag
Beschreibung
Das Buch präsentiert mit Hilfe von Original-Dokumenten aus den Archiven der Sicherheitsdienste der DDR und der VR Bulgarien möglichst umfassende Informationen über die Fluchtmethoden und die Fluchtwege der Bürger der DDR, die nach August 1961 durch die bulgarischen Staatsgrenzen einen Weg in die freie Welt suchten und dies oft mit ihrem Leben bezahlen sollten. Ähnlich dem Schicksal von Hunderten bulgarischen Bürger-Opfern des "Eisernen Vorhangs" in den Jahren 1945 – 1989, lastet auf ihnen bis heute weitgehend Vergessenheit und den Hinterbliebenen sind zumeist weder Todesorte noch Grabstätten bekannt.
Referent(en)
Fanna Kolarova
Projektleiterin
Stoyan Raichevsky
ehem. bulgarischer Politiker u. Publizist, halten ihren Vortrag zu:
Prof. Ines Geipel
Gesperrte Ablage: Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945-1989
01. November 2016
Gesperrte Ablage: Unterdrückte Literaturgeschichte in Ostdeutschland 1945-1989
Buchpräsentation
Beschreibung
Der DDR-Diktatur ist es gelungen, auch nach ihrem Untergang das Gedächtnis der Öffentlichkeit im Hinblick auf die Geschichte des literarischen Schaffens zu beeinflussen. Das einfache Bild, das während ihrer Existenz vorherrschte, ist das von den "staatstragenden" Künstlern und deren "Kontrapunkten", den kritischen, aber trotzdem loyalen Autorinnen und Autoren, die oft auch im Westen zu Berühmtheit gelangen konnten. Ein sehr geschöntes Bild, denn in Wahrheit ist dies nur der zugelassene Teil der Literaturgeschichte - bestimmte Stoffe und Ästhetiken, ja, alles wirklich Nonkonforme, Experimentelle, Widerständige wurde konsequent behindert, unterdrückt, verfolgt, verschwiegen, abgelegt und weggesperrt.
Referent(en)
Prof. Ines Geipel
präsentiert das zusammen mit Joachim Walter verfasste Buch:
Ulrich Schacht
... wenn Gott Geschichte macht!: 1989 contra 1789
18. Oktober 2016
... wenn Gott Geschichte macht!: 1989 contra 1789
Buchvorstellung
Beschreibung
In den Staaten Ostmitteleuropas und in der DDR vollzog sich 1989/90 eine friedliche Revolution, die das kommunistische Herrschaftssystem stürzte. Ausgangspunkt des gewaltfreien Prozesses vor allem im SED-Staat waren vornehmlich Gruppen und Personen, die aus den evangelischen Kirchen stammten oder in den geschützten Räumen der Kirche Aufnahme fanden. Der dezidiert aus christlichem Ethos erwachsene Charakter dieser Revolution, der bahnbrechende Vorgänge in Polen um die katholische Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc“ vorangegangen waren, hat dem Epochenereignis einen Charakter verliehen, der sich von den klassischen europäischen Gewaltrevolutionen radikal unterscheidet.
Referent(en)
Ulrich Schacht
(Schweden)
Außerordentliche Mitgliederversammlung
Satzungsergänzung des Fördervereins
18. Oktober 2016
Satzungsergänzung des Fördervereins
Bericht
Beschreibung
Wegen einer erforderlichen Satzungsergänzung bitten wir die Mitglieder des Fördervereins um ihr Erscheinen.
Referent(en)
Außerordentliche Mitgliederversammlung
Wolfgang Bauernfeind
Menschenraub im Kalten Krieg: Täter, Opfer, Hintergründe
04. Oktober 2016
Menschenraub im Kalten Krieg: Täter, Opfer, Hintergründe
Buchvorstellung
Beschreibung
Bis zum Mauerbau 1961 wurden hunderte Menschen von der DDR-Staatssicherheit vor allem aus West-Berlin entführt. Die Opfer waren ehemalige SED-Funktionäre, die die Seiten gewechselt hatten, Mitglieder von Organisationen, die gegen die DDR agitierten, Flüchtlinge, die für alliierte und westdeutsche Geheimdienste arbeiteten. Die Methoden waren vielfältig: Verschleppung auf offener Straße, Betäubung der Opfer durch Chemikalien, arglistige Täuschung durch Freunde und Verwandte. In Bauernfeinds Recherchen sind u.a. Richard Baier und Karl Wilhelm Fricke.
Referent(en)
Wolfgang Bauernfeind
der Autor und ehem. Rundfunkredakteur liest aus seinem Buch:
Peter Herrmann
Ein Leben im Schatten des Kalten Krieges
20. September 2016
Ein Leben im Schatten des Kalten Krieges
Buchvorstellung
Beschreibung
Erinnerungen an 22 Jahre Haft in der Sowj. Besatzungszone und in der DDR

Peter Herrmann berichtet über das Schicksal seines langjährigen Freundes, der insgesamt 22 Jahre in Haft war und anonym bleiben will. Der Autor lernte ihn 1960 während seiner Haft in der Strafanstalt Brandenburg-Görden kennen. Seine Geschichte, in Interviewform wiedergegeben, ist keine vollständige Biographie, sondern eine Kette von Erlebnissen, die ihm in Erinnerung blieben. Der Autor selbst war ebenfalls konfrontiert mit politischer Haft und Gewalt. Während sein Freund eher zufällig, jedenfalls unreflektiert in die Mühlen des Systems gelangte, hat Peter Herrmann die Opposition bewusst gesucht und mit einem klaren moralischen Kompass ausgehalten. Insofern werden hier zwei Schicksale verhandelt, deren Zusammenhang sowohl persönlich als auch zeitgeschichtlich gesetzt ist.
Referent(en)
Peter Herrmann
ehemaliger pol. Brandenburg-Häftling, liest aus dem biografischen Buch:
Dr. Ulf Bischof
Abgepresst und versilbert – Der Kunsthandel der KoKo
06. September 2016
Abgepresst und versilbert – Der Kunsthandel der KoKo
Vortrag
Beschreibung
Mit der Besatzung durch die SMAD 1945 und Gründung der DDR 1949 begann ein neues Kapitel der Kunstentziehungen im Osten Deutschlands. Dabei ging es in der Zeit bis 1989 in unterschiedlichen Ausprägungen im Wesentlichen darum, mit der Überführung von Kunstgegenständen aus Privat- in staatlichen Besitz und deren anschließendem Export, Devisen für die Machthaber in Ost-Berlin zu beschaffen. Die reguläre Planwirtschaft war dazu nur unzureichend im Stande. Das Unrecht, das den Sammlern dabei widerfuhr, war in Qualität und Quantität ein anderes als in der Zeit des Nationalsozialismus. Den Betroffenen zeigte sich aber auch die DDR als rücksichtslose Diktatur, die mit skrupellosen Methoden ihre Ziele verfolgte.
Referent(en)
Dr. Ulf Bischof
Rechtsanwalt Kunstrecht, spricht über seine spannende Arbeit:
Ullrich H. Kasten und Hans-Dieter Schütt
Hitler & Stalin – Portrait einer Feindschaft
23. August 2016
Hitler & Stalin – Portrait einer Feindschaft
Filmvorführung
Beschreibung
Zum Europäischen Tag des Gedenkens an die
Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus

Sie begegneten einander nie und blieben doch dauerhaft aufeinander fixiert: Hitler und Stalin. Sie stiegen auf zu Führern von Diktaturen, die an blutiger Gewalt alles übertrafen, was menschlicher Wille zur Macht bis dahin an Grausamkeit hervorgebracht hatte. Der Film liefert neue Einsichten in alte Fragestellungen: Wie werden Menschen zu Diktatoren? Was machte die Ähnlichkeit und was den Unterschied beider Herrscher und Systeme aus? Ullrich H. Kasten und Hans-Dieter Schütt bleiben dicht an den Protagonisten, entlarven ihre Programme und ihre Paranoia.
Referent(en)
Ullrich H. Kasten
Regisseur
Hans-Dieter Schütt
Regisseur, zeigen ihren 90 min. Dokumentarfilm:
Dr. Matthias Bath
Berlin - eine Biografie. Die geteilte Stadt
09. August 2016
Berlin - eine Biografie. Die geteilte Stadt
Buchvorstellung
Beschreibung
(Nünnerich-Asmus Verlag 2016)

In seinem sechsten Buch beschäftigt sich Matthias Bath mit der nahen und fernen Geschichte Berlins anhand von Biografien der sie prägenden Persönlichkeiten. Für uns liest er aus dem Kapitel „Die geteilte Stadt“.
Der Autor wurde 1956 als Sohn von ehemaligen DDR-Bürgern in West-Berlin geboren. Bereits in seiner Jugend beschäftigten den politisch Interessierten besonders die Teilung Deutschlands und die geteilte Stadt Berlin. Mit dem Willen gegen dieses Unrecht etwas Sinnvolles zu tun, wurde er im Frühjahr 1976 Fluchthelfer. Doch bereits die erste Schleusung misslang und endete erst nach 1197 Tagen Stasihaft in Hohenschönhausen mit seiner Rückkehr 1979 nach West-Berlin.
Referent(en)
Dr. Matthias Bath
ehem. Fluchthelfer, stellt sein autobiografisches Buch vor:
Karl-Heinz Richter
Mit dem Moskau-Paris-Express in die Freiheit
26. Juli 2016
Mit dem Moskau-Paris-Express in die Freiheit
Buchvorstellung
Beschreibung
Im Januar 1964 entschließen sich einige Ostberliner Jugendliche zur risikoreichen Flucht in den Westen. In einigen Tagen Abstand springen sie allein oder zu zweit aus einem Versteck unmittelbar hinter dem Bahnhof Friedrichstrasse auf den "Moskau-Paris-Express". Der rollt immer um 20:53 Uhr scharf bewacht Richtung Westen. Der Fluchtweg wird entdeckt, als der Schüler Karl-Heinz Richter beim Aufspringen stolpert und verletzt zurückbleibt. Die Folgen: Stasi-Verhöre und Haft. Spannend und authentisch erzählt Karl-Heinz Richter die dramatische Geschichte seiner Flucht. Der Erinnerungsbericht zeigt einmal mehr: Die Freiheit ließ sich nicht einmauern oder mit Gewehren bewachen. Um sie zu erreichen, setzten unzählige Menschen immer wieder alles auf eine Karte - auch ihr Leben.
Referent(en)
Karl-Heinz Richter
pol. Häftling der DDR, berichtet unter dem Titel eines seiner Bücher:
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40
Projektförderung durch: