Buchrezensionen
Vera Lengsfeld zu Ulrich Schacht, NOTRE DAME
Ingo Langner zu Ulrich Schacht, über Schnee und Geschichte - Notate 1983 - 2011
Christoph Gutknecht zu Alexander-Martin Sardina; "Hello girls and boys !" - Fremdsprachenunterricht in der SBZ und DDR
Rezensionen zu Hans-Henning Paetzke; HEIMATWIRR
Thomas A. Seidel zu Joachim Gauck, Toleranz - einfach schwer
Vera Lengsfeld zu Petra Riemann & Torsten Sasse; Die Stasi, der König und der Zimmermann. Eine Geschichte von Verrat
Vera Lengsfeld zu Maria Nurowska, Briefe aus Katyn
Cyril Moog zu Mária Schmidt; GEFAHRENZONE
Vera Lengsfeld zu Anne Applebaum, Roter Hunger
Prof. Dr. Gisbert Roloff zu Gabriel Berger; Allein gegen die DDR-Diktatur
Dr. Jörg Bernhard Bilke zu Karin König, Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben. Herrmann Flade - Eine Biografie.pdf
Ausgewählte Texte
Michael Knoche, So funktionierte die Literatur-Zensur in der DDR
CORONA-HYGIENEKONZEPT GEDENKBIBLIOTHEK - vom September 2020
Zitate westdeutscher Politiker zur Wiedervereinigung - vom September 2020
Stefan Krikowski, Gedenktag für die Opfer politischer Verfolgung - Rückkehr der Namen - vom November 2020.pdf
Dr. Christian Booß, Zwei Stellungnahmen zum Beschluss des Bundestages zur Abwicklung der Stasi-Unterlagen-Behörde - vom November 2020.pdf
Pressemitteilung BAB zu Härtefallfonds für politisch Verfolgte der SED-Diktatur: Anlaufstelle nimmt Arbeit auf - vom November 2020
Bundesverband der vietnamesischen Flüchtlinge e.V. - Pressemitteilung vom 15.11.2020
Jörg Bernhard Bilke, Pfarrer und Stasi-Mann Alexander Radler enttarnt - vom Januar 2021
Jörg Bernhard Bilke, Verfolgt von Konrad Adenauers 'Häschern' - vom Januar 2021
Pressemitteilung BAB - Stasi-Auflösung - Not vieler Diktaturopfer immer noch groß - vom Januar 2021
Veranstaltungsrezensionen
32 Südkoreanische Schüler zu Gast in der Gedenkbibliothek - vom September 2019
Petra Riemann & Torsten Sasse, Die Stasi, der König und der Zimmermann ... - vom Oktober 2019
Caroline Labusch, Ich hatte gehofft wir können fliegen - vom März 2020
Inge M. Thürkauf, Mit der Eisenbahn durch den dialektischen Materialismus. Reiseskizzen aus der Sowjetunion - vom Februar 2020
Zum 22. Jahrestag der Deutschen Einheit und zur Eröffnung der Gedenkstätte „Zuchthaus Cottbus“ liegt eine dritte Auflage dieser Sonderausgabe der „Cottbuser Blätter“ vor. Gegenüber der ersten Ausgabe vom 9. November 2009 wurde der Umfang um 26 Seiten erweitert, allein im Vergleich zur zweiten Auflage konnten 77 Fotos, Grafiken und Dokumente ergänzt werden.
Einem Wunsch der früheren „Politischen“ von Cottbus folgend, enthält die neue Ausgabe ein Namensregister, was ihnen helfen soll, Informationen über frühere Haftkameraden zu finden. Diesem Ziel dient auch die um Cottbuser Haftzeiten ergänzte Beschriftung der Porträt-Fotos. Von den seit 2009 verstorbenen Zeitzeugen wurden die Lebensdaten vervollständigt. Jetzt stellt sich auch das „Menschenrechtszentrum Cottbus e.V.“ vor, wird über die Eröffnung der Gedenkstätte berichtet und werden die Ergebnisse der ersten Cottbuser Häftlingsbefragung präsentiert. Dokumentiert werden die Haft von Mitgliedern der „Weißen Rose“ in Cottbus und die Entdeckung der letzten „Nacht- und Nebel-Gefangenen“ aus der NS-Zeit (in Paris) sowie ihr Besuch in Cottbus als Ehrengast des Oberbürgermeisters. Weitere Publikationen zur Thematik sind in Arbeit.
Das Autorenteam freut sich über Kritik und Anregung unter: t.kittan@gmx.de. Der Buchpreis beträgt 22,90 Euro (Regia Verlag & Städtische Sammlungen Cottbus).
Es war ein großer Tag für die Gründerin und Vorstandsvorsitzende der Gedenkbibliothek Ursula Popiolek, aber auch für ihre vielen Mitstreiter, die mit ihr zusammen die Erinnerung an das Leid politisch Verfolgter in der DDR und in Osteuropa bewahren wollen: Nach einer musikalischen Einleitung der Cellistin Franziska Kraft und der Geigerin Thurid Siebert mit einer Mazurka von Carl Maria von Weber, deren fein aufeinander abgestimmtes Spiel den Zuhörern sehr gefiel, erhielt Popiolek in Vertretung des Bundespräsidenten von dem Berliner Staatssekretär für Kultur André Schmitz (SPD) das Verdienstkreuz am Bande. Es wird für herausragende Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem und ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Äußerst vorsichtig heftete er ihr die Auszeichnung an ihren schwarzen Blazer, erwähnte lächelnd, dass sie die Empfehlung zur Tragweise gleich mitbekomme und stellte sich mit ihr den Fotografen.
Anschließend verlas Schmitz die Verleihungsurkunde, worin hingewiesen wird, auf welch beeindruckende Weise Ursula Popiolek die geforderten Fähigkeiten in den letzten zwanzig Jahren unter Beweis gestellt hat. In der Tat: Unermüdlich hat sie sich, wie auch Schmitz lobend erwähnte, für die Aufklärung totalitärer Machtstrukturen, die Förderung von Rechtsstaatlichkeit und des bürgerlichen Engagements sowie die Verbreitung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stark gemacht. Ein schon fast schicksalhaftes Kuriosum am Rande: Der Bundespräsident hat am 13. August 2011, also genau am 50. Jahrestag des Mauerbaus, die Unterschrift für die Verleihung des Ordens gegeben.
Die Geehrte selber freute sich über alle Maßen: „Das habe ich noch nie erlebt“, sagte sie mit überwältigter Stimme, und André Schmitz darauf: „Das will ich hoffen.“ Sie betonte, dass sie die Auszeichnung stellvertretend für alle Opfer und Widerständler annehme. Ihrerseits übergab sie ihm die beiden Bücher von Prof. Konrad Löw „Der Mythos Marx und seine Macher“ sowie „Marx und Marxismus – Eine deutsche Schizophrenie“.
Anschließend hielt sie „Die Flüsterer“ von Orlando Figes hoch - ein Buch mit über tausend Seiten. „Ich hoffe, dass wir niemals wieder flüstern müssen. Früher gab es zwei Arten von Flüsterern: Diejenigen, die aus Angst nicht wagten, ihre Meinung offen und laut zu vertreten, und jene, die flüsternd denunzierten und verrieten.“
Dieter Pommerenke LAUDATIO Anno neunzig war's, post Christum natum, Ich weiß nicht mehr genau das Datum, Da sprach zu uns Ulla, die Taffe, Wetten, dass ich es bald schaffe, Eine Bibliothek zu gründen, In der jedermann kann finden Bücher über alle Missetaten Jenes roten Potentaten, Die uns einst Chrustschow enthüllt, Jäh gestürzt sein Götzenbild. Gesagt, getan - zwar war's nicht leicht -‚ Hat ihr Ziel sie doch erreicht. Und im Jahre schon darauf Machte ihre Bibliothek sie auf Unter Prominenz-Begleitung. Übernahm auch gleich die Leitung. Mit erstaunlichem Elan Schaffte Bücher sie heran. Hat auch keine Zeit verloren, Zu gewinnen auch Sponsoren Und so manchen Widerstand Sie mit Power überwand. Gab es doch zu allen Zeiten Immer wieder Schwierigkeiten Nächtens setzten Bubenhände Unter Wasser viele Bände Mehrmals galt es umzuziehen Unter allergrößten Mühen. Freunde wurden plötzlich Feinde. Dennoch wuchs ihr die Gemeinde. Und so hat sie unbeirrt Zum Erfolg ihr Werk geführt. Fürsprach vieler ward erhört, Die verdiente Ehr ihr heut gewährt. Das finden wir alle wunderbar Und bringen Dir, liebe Ulla, unseren Glückwunsch dar! Falkensee, den 10. Januar 2012
Wie freue ich mich, daß Sie alle da sind!
Sehr geehrter Herr Staatssekretär, verehrte Gäste und meine lieben Freunde!
Heute ist es nicht an mir, eine Rede zu halten, das tat ich im November 2010 anlässlich des 20. Jahrestages unserer Gedenkbibliothek in der Nikolaikirche, wohin ich Sie auch heute gern eingeladen hätte, aber formale Gründe erlaubten es nicht.10. Januar 2012