„Ich möchte etwas gegen die drohende Glorifizierung der DDR tun. Viele sagen, es sei doch gar nicht schlecht gewesen, auch nicht für Christen. Doch, es war schlimm!“
In seinem Vortrag wird er auf die Kirche im geteilten Berlin eingehen und die verschiedenen Herausforderungen aufzeigen, die er als Geheimsekretär von Kardinal Meisner in den 1980er Jahren zu bewältigen hatte.
Dienstag, 11. November 2025, 18:00 Uhr
Silke Kettelhake, die Journalistin und Autorin stellt ihr Buch vor:
S O N J A : negativ – dekadent. Eine rebellische Jugend in der DDR
Eine Geschichte von Liebe und Verrat, von Abhängigkeiten und Macht, vom Schrei nach Freiheit - mundtot gemacht im Zusammenschluss von Staat und Familie.
Rostock, Mai 1968: “Wir saßen hier fest. Während in Paris, Berlin, Warschau die Straßen brannten, waren wir als Gammler verschrien und im Visier von Volkspolizei und MfS.“ Parka, Jeans, lange Haare und den Beat aus dem Kofferradio dabei, die 16-jährige Sonja und ihre Freunde halten in den Händen ein Transparent, nicht mehr als ein Stück Pappe: "Russen raus aus der CSSR!" Sie lachen. Sind lebensdurstig und leichtgläubig. Überschätzen sich, unterschätzen die Staatsmacht. Sonja wird verhaftet. Ihre Strafe: Jugendwerkhof Torgau, geschlossene Abteilung.
Dienstag, 25. November 2025, 18:00 Uhr
PD Dr. Udo Grashoff, der Wissenschaftliche Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut
referiert zu seinem Buch:
GEFAHR VON INNEN - Verrat im kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus
Udo Grashoff unternimmt die erste systematische Analyse der Erscheinungsformen von Verrat in der illegal tätigen KPD im »Dritten Reich«. In den Blick geraten dabei das kommunistische Überläufertum im Jahr 1933, die Kollaboration von Mitarbeitern des KPD-Nachrichtendienstes mit der Gestapo, die Resignation von emigrierten Kommunisten und die Haltung der KPD zu Spitzeltötungen. Der Autor untersucht ein breites Spektrum von Verhaltensweisen, das von skrupellosem, durch Folter erzwungenem bis zu simuliertem Verrat reicht. Zahlreiche Geschichten von Schwäche, Gewalt, Tragik und Niedertracht machen die Blindstellen des normativen Bildes sichtbar, das insbesondere aber nicht nur, in der DDR vom »antifaschistischen Wi-derstandskampf« vermittelt wurde.
Dienstag, 09. Dezember 2025, 18:00 Uhr
Ursula Popiolek, die Gründerin, langjährige Bibliotheksleiterin und aktive Vorstandsvorsitzende des Fördervereins stellt ihr Buch vor:
Vor 200 Jahren - Der Dekabristen-Aufstand vom 14. Dezember 1825. Würdigung der ersten revolutionären Erhebung in Rußland
Der Schicksalstag 14. Dezember 1825 war zugleich Beginn und Ende. Es war der gescheiterte Versuch russischer Offiziere und Adeliger, das autokratische Zarenreich abzuschaffen und eine Verfassung einzuführen. Nach der Thronbesteigung von Zar Nikolaus I. weigerten sich die Aufständischen, ihm den Treueid zu leisten und forderten eine Reform des Staates, einschließlich der Abschaffung der Leibeigenschaft. Fünf Anführer wurden gehängt, viele degradiert sowie Hunderte nach Sibirien verbannt und zu Zwangsarbeit verurteilt.
„Wenn Du Dich auf den Weg begibst, so denke stets daran, daß Du in diesem Leben mein einziger Halt bist…“
(Katarina Trubetskaja)
Zum Jahresausklang Punsch und Gebäck