In diesem Teil kommen 15 ehemals Internierte (1945 – 1950) zu Wort, die die “Speziallager” der Sowjets in der SBZ/”DDR” als Jugendliche – verhaftet zumeist unter falschem Werwolfverdacht – überlebt haben.
Hier werden erstmalig die von den Sowjets betriebenen Deportationen in der Nachkriegszeit thematisiert. Die Kamera begleitet vier Zeitzeugen durch den GULAG Westsibiriens. Sie hatten 1945 als Jugendliche die NKWD-Keller erlitten und sind danach in das “Speziallager Nr. 1 bei Mühlberg eingewiesen worden. Weil sie zu denen zählten, die diese Hölle bis dahin noch relativ gesund überlebt hatten, wurden sie 1947 mit ca. 5000 anderen Gefangenen der “Speziallager” in der SBZ unter strengster Geheimhaltung nach Westsibirien zur Zwangsarbeit deportiert.
Sieben Frauen und Männer, damals Jugendliche, berichten über ihre SMT-Verurteilungen. Unschuldig oder wegen geringster Vergehen sind sie zum Tode oder zu hohen Straflagerstrafen verurteilt worden. Zwei Verurteilte mußten erleben, wie ihre Freunde zur Erschießung abgeführt wurden. Alle sind auf Antrag von der Russischen Föderation rehabilitiert worden.
Im Vordergrund stehen hier die sogenannten Waldheimer Nazi- und Kriegsverbrecherprozesse, mit denen die SED im Jahre 1950 endgültig mit dem Faschismus abrechnen wollte. Die Filmdokumentation belegt am Beispiel von sechs Einzelschicksalen den größten deutschen Justizskandal der Nachkriegszeit und geht ausführlich auf dessen Vorgeschichte ein. Die Sowjets übergeben weit über 3000 Männer und Frauen – Überlebende der “Speziallager” – Anfang 1950 den “DDR”-Behörden.
Unsere Zeitzeugen berichten vor Ort über ihren Aufenthalt in den “Speziallagern” Buchenwald, Sachsenhausen, Ketschendorf und Hohenschönhausen sowie in der Potsdamer Lindenstraße. In jeder Rechtsstaatlichkeit Hohn sprechenden Schnellverfahren werden sie vor Sondergerichten der SED zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt; und es werden 32 Todesstrafen verhängt. Die Dokumentation geht auch auf die umstrittenen Umstände der Hinrichtungen ein. Fünf Männer – damals zumeist im jugendlichen Alter – und eine Frau schildern ihr tragisches Nachkriegsschicksal…
Der letzte Teil der Reihe thematisiert die Ereignisse um den 17.Juni in Görlitz, Leipzig, Jena und Magdeburg. Die Forderungen und die Aktivitäten der Aufständischen gingen hier teilweise weiter als in Berlin. Die Zeitzeugen berichten über ihre Motive, die sie veranlassten, sich am Aufstand zu beteiligen, sowie die Rache der SMT- und der SED-Justiz. So schildert zum Beispiel die Witwe von Herbert Stauch das schreckliche Schicksal ihres Mannes, der als Delegierter der Demonstranten am 18.Juni in Magdeburg als Rädelsführer von den Sowjets zum Tode verurteilt und am gleichen Tag von der Volkspolizei hingerichtet wurde.
Die Dokumentationen können in der Gedenkbibliothek gesichtet werden. Nähere Informationen über gewünschte Veranstaltungen mit den Dokumentarfilmen sowie die Finanzierung derselben über:
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