Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Dr. Stefan Wolle
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
12. November 2024
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Seit ihrem Ende wird die untergegangene DDR in weiten Teilen akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei manchen Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren.
Referent(en)
Dr. Stefan Wolle
der renommierte Historiker und Publizist eröffnet die mit Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung erarbeitete AUSSTELLUNG:
Detlef Jablonski
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
29. Oktober 2024
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
Buchpräsentation
Beschreibung
Durch einen Zufall erfährt Detlef Jablonski als kleiner Junge, dass die Erwachsenen, bei denen er in Ost-Berlin aufwächst, gar nicht seine richtigen Eltern sind. Die Pflegemutter züchtigt den Jungen, missbraucht ihn als Haussklaven und kontrolliert jeden seiner Schritte. Doch seine leibliche Mutter ist nach einer Haftstrafe nach West-Berlin abgehauen, und sein Vater will nichts von ihm wissen. Mit fünfzehn Jahren unternimmt der Junge seinen ersten Fluchtversuch, mit Achtzehn scheitert er erneut damit, zu seiner Mutter zu fliehen. Er wird zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Haftarbeitslager Schwarze Pumpe verbüßt.
Detlef Jablonski erzählt ungefiltert und höchst authentisch seine tragische Geschichte mit teils überraschender Komik.
Referent(en)
Detlef Jablonski
der ehemalige politische Häftling präsentiert sein autobiografisches Buch:
Alexander W. Bauersfeld
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
15. Oktober 2024
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
Vortrag
Beschreibung
Seit 1994 lebt Kim Il-Sung nicht mehr, trotzdem wird er als ewiger Präsident Nordkoreas bezeichnet. Seine Nachkommen herrschen schon in 3. Generation und bereiten sogar einen weiteren Macherhalt vor. Obwohl die Familien dieser Diktatur hermetisch abgeschottet leben, gibt es immer wieder Informationen über diesen inneren Machtzirkel, die nach außen dringen. Selbst privilegierte Funktionäre versuchen die Flucht, auch wenn ihnen und ihren Familien die Todesstrafe droht. Sie berichten über den Prunk des Diktators, über seine Brutalität, die selbst vor Brudermord nicht zurückschreckt.
Im Vortrag wird versucht, die Machtstruktur dieser KIM-Familie zu analysieren und über deren weitere Entwicklung nachzudenken.
Referent(en)
Alexander W. Bauersfeld
der ehemalige politische DDR-Häftling hält seinen Vortrag:
Stephan Krawczyk
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
01. Oktober 2024
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
In diesem Buch kommen jene zu Wort, die sich über Jahrzehnte dem Zugriff des SED-Staates entzogen, die „aus der Reihe tanzten“, Sand waren im Räderwerk der Diktatur. Ihre Geschichten sind kaum bekannt, obwohl ihr Handeln den Herrschenden ein permanentes diffuses Gefühl der Unsicherheit vermittelte. Der Detailreichtum der Berichte sowie die Eindringlichkeit sind erschütternd und aufklärend zugleich. Die Texte handeln vom Eingesperrtsein, von Angst und Einsamkeit, Ungewissheit und Hoffnung und vom Mut zum Widerstand, sich nicht brechen zu lassen, die eigene Würde auch unter widrigen Umständen zu wahren. Zu Wort kommen u.a.: Hans-Eberhard Zahn, Jörg Drieselmann und Bernd Lippmann.
Referent(en)
Stephan Krawczyk
der bekannte DDR-Oppositionelle stellt sein vom Stasimuseum Berlin herausgegebenes Buch mit Zeitzeugenberichten vor:
Oliver Diederichsen
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
17. September 2024
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
Vortrag
Beschreibung
Die Abteilung VIII des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war zuständig für Beobachtungen, Ermittlungen, Festnahmen und Durchsuchungen. Dazu gehörten die technische Ausstattung und die Fähigkeit, alle in der DDR verfügbaren und produzierten Schlösser zerstörungsfrei zu überwinden. Des Weiteren wurde auf das Fertigen von Nachschlüsseln großer Wert gelegt, schließlich sollten die Operativen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich zu jedem späteren Zeitpunkt wieder Zutritt zu dem jeweiligen Objekt verschaffen zu können. In der Abteilung VIII wurden die zu überwindenden Schlosssysteme wissenschaftlich analysiert und die entsprechenden Öffnungswerkzeuge in Arbeitsgruppen entwickelt und hergestellt.
Referent(en)
Oliver Diederichsen
der gelernte „Tresorknacker“ berichtet über seine Forschungsergebnisse zum Thema:
Dr. Alexander Gogun
ROTE APOKALYPSE. Wie Stalin den III. Weltkrieg entfachen wollte
03. September 2024
ROTE APOKALYPSE. Wie Stalin den III. Weltkrieg entfachen wollte
Vortrag
Beschreibung
Dieser Vortrag widmet sich Stalins Haltung gegenüber den USA und Deutschland und zeigt auf, dass er das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die BRD als Objekt der Eroberung und als das wichtigste Land in Europa betrachtete. In den Jahren 1943-1953, auch in der Zeit der Entmilitarisierung Westdeutschlands, war sich Stalin bewusst, dass sich die endgültige Versklavung Deutschlands wegen eines wahrscheinlichen amerikanischen nuklearen Gegenschlags als äußerst schwierig erweisen würde. Trotzdem bereitete er in aller Ruhe den Dritten Weltkrieg vor, in dem die Streitkräfte der DDR ihre lange vorher festgelegte Rolle im zukünftigen europäischen Theater der Militäroperationen spielen sollten.
Referent(en)
Dr. Alexander Gogun
der russische Historiker von der Freien Universität Berlin präsentiert seine aktuellen Forschungsergebnisse:
Siegmar Faust
VERDOPPELTES LEBEN
20. August 2024
VERDOPPELTES LEBEN
Lesung
Beschreibung
Siegmar Faust hat vieles doppelt erlebt. Er wurde im Dezember 1944 in die nationalsozialistische Diktatur hineingeboren und wuchs dann in der realsozialistischen Diktatur auf. Er musste das 10. Schuljahr wegen einer 5 in Russisch wiederholen. Anschließend wurde er zweimal wegen Gedichten vom Studium geschasst und zweimal aus Leipzig ausgewiesen, um darauf auch zweimal hintereinander wegen "staatsfeindlicher Hetze" inhaftiert zu werden. Lange Zeit galten ihm zwei vollbärtige Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts als Vorbild: Karl Marx und der amerikanische Dichter Walt Whitman. Doch die Kunst setzte sich gegen das utopische Geschwafel durch. Da es 1976 auch noch zwei deutsche Staaten gab, durfte er schließlich zum Weltfriedenstag am 1. September im Interzonenzug die DDR verlassen.
Referent(en)
Siegmar Faust
der zweifache politische DDR-Häftling präsentiert sein autobiografisches Werk:
Bernd Wagner
VERLASSENE WERKE 1976 – 1985
06. August 2024
VERLASSENE WERKE 1976 – 1985
Buchvorstellung
Beschreibung
Ein Blick in den damals legendären Berliner Künstlerkreis im Prenzlauer Berg. Verlassene Werke, die zu schön und anregend sind, um vergessen zu sein. Sie werden hier endlich „aufgelassen“. Die Aufzeichnungen entstanden ab 1976 fast ausschließlich in Berlin, zuerst im Ostteil, seit Ende 1985, nach der Ausreise aus der DDR, im Westen der Stadt. Die letzte Notiz datiert vom Heiligen Abend 1989, als die DDR absehbar unterzugehen schien. Verschiedene Notizen fanden sich nicht in Heften oder Tagebüchern, sondern auf losen Blättern, so die "Gazetten", deren Worte der Autor aus Zeitungen schnitt und aufklebte. Dieses Opus ist der Versuch, der allgegenwärtigen äußeren Chronologie der historischen Ereignisse eine innere entgegenzusetzen. Die handelnden Personen, bis auf wenige Ausnahmen, werden bei ihren Namen genannt. Das bedeutet nicht, dass der Autor ihnen im Sinne von Porträts gerecht zu werden glaubt. Es sind betont subjektive, von der damaligen Zeit und den gemeinsamen Erlebnissen geprägte Eindrücke, die er wiedergibt.
Referent(en)
Bernd Wagner
der Schriftsteller stellt seine deutsch-deutschen Geschichten vor:
Dr. Steffi Brüning
Prostitution in der DDR: Eine Untersuchung am Beispiel von Rostock, Berlin und Leipzig, 1968 bis 1989
23. Juli 2024
Prostitution in der DDR: Eine Untersuchung am Beispiel von Rostock, Berlin und Leipzig, 1968 bis 1989
Vortrag
Beschreibung
Die Untersuchung von Steffi Brüning zeigt die vielfältigen Facetten von Prostitution in der DDR auf. Im Fokus stehen staatliche Eingriffsversuche wie strafrechtliche Verurteilungen, vor allem aber die Disziplinierungsversuche durch die lokalen Verwaltungen und das Gesundheitswesen. Neben repressiven Maßnahmen ist auch eine Unterstützung von Prostitution durch das Ministerium für Staatssicherheit und die Abteilung 1 der Kriminalpolizei nachweisbar. Sexuell freizügige Frauen und Prostituierte kamen unter anderem als „Honigfallen“ zum Einsatz, die auf „operativ-interessante“ Personen angesetzt wurden.
Referent(en)
Dr. Steffi Brüning
die Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock hält ihren Vortrag:
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
09. Juli 2024
Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
Buchvorstellung
Beschreibung
Zu Recht bekannt und Teil unserer Erinnerungskultur ist die mutige Tat der Gruppe um die Geschwister Scholl. Doch wer kennt Herbert Belter? Wer kennt Wolfgang Ihmels, Jutta Erbstößer oder Wolfgang Natonek? Auch Herbert Belter wurde von den Henkern eines totalitären Staates ermordet, nachdem er Flugblätter verteilt hatte, auch er war erst 21 Jahre alt am Tag seines gewaltsamen Todes. Klaus-Rüdiger Mai erzählt auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen erstmals die ganze Geschichte des mutigen Widerstands Leipziger Studenten gegen die Stalinisierung Ostdeutschlands und bettet ihre Geschichte ein in die Unterdrückung demokratischer Anfänge in der DDR von ihrer Gründung 1949 bis zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Ein Lehrstück über das Werden einer Diktatur und über Mut und Widerstand.
Referent(en)
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
der Germanist, Historiker und Philosoph stellt sein neuestes Buch vor:
Dr. Heimo Schwilk
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ Bd. 2 - Aus den Tagebüchern 2000 – 2022
25. Juni 2024
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ Bd. 2 - Aus den Tagebüchern 2000 – 2022
Buchpräsentation
Beschreibung
„Der 1. Teil meiner Tagebuch-Edition (1983–1999) stand einerseits im Zeichen der – auch persönlichen – Annäherung an das große Vorbild Ernst Jünger. Das andere zentrale Thema war die Wiedervereinigung. Im 2. Teil dominiert nun, wie Deutschland und die Welt seitdem mit dieser einschneidenden politischen ‚Wende‘ umgingen. Auch hier habe ich keine Scheu, die persönliche Verstrickung in den ausgewählten Passagen sichtbar zu machen – bis in die Träume hinein. Ich wünsche mir, dass für den Leser der ‚rote Faden‘ sichtbar wird, den das Temperament und die intellektuelle Disposition des Autors ausmachen. Dass der Opportunismus von der Freiheit erlöst, wie Rüdiger Safranski süffisant schreibt, war zu keinem Zeitpunkt meines Lebens eine Option für mich. Davon soll auch dieses Buch Zeugnis ablegen.“ (Heimo Schwilk)
Referent(en)
Dr. Heimo Schwilk
der Journalist und Autor liest aus seinem zweiten autobiografischen Werk:
Vera Lengsfeld
Antony Beevor; Russland. Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921
11. Juni 2024
Antony Beevor; Russland. Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921
Buchvorstellung
Beschreibung
In diesem Werk präsentiert der Autor ein faszinierendes Panorama, das auf neuesten Archivfunden basiert. Von der Oktoberrevolution 1917 in Rußland, die den Zusammenbruch des Zarenreichs besiegelte, bis hin zum blutigen Bürgerkrieg zwischen den "Roten" und den "Weißen" Garden zeichnet Antony Beevor ein dichtes Bild dieser mehr als turbulenten Jahre. Dabei deckt er nicht nur die politischen Intrigen und Machtverschiebungen auf, sondern vermittelt auch die Atmosphäre, das Leid und die Hoffnungen dieser Zeit. Seine profunde Kenntnis der Geschichte und sein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge ermöglichen es ihm, ein umfassendes Bild dieser Epoche zu vermitteln.
Referent(en)
Vera Lengsfeld
ehem. DDR-Oppositionelle und Bundestagsabgeordnete, stellt das von ihr rezensierte Buch des britischen Historikers vor:
3. HÄFTLINGSTREFFEN29. Mai 2024
3. HÄFTLINGSTREFFEN
Vortrag
Beschreibung
Nach den zwei Treffen im Jahr 2023 haben viele Teilnehmer uns dazu ermuntert, diese Treffen fortzusetzen, auch wenn sich die Reihen unter den Ex-Häftlingen nach fast 35 Jahren des Zusammenbruchs der DDR immer mehr lichten.
Eingeladen sind also wieder alle Häftlinge, die in Berlin und Umgebung wohnen, natürlich auch die Frauen, die in Hoheneck oder anderswo einsitzen mussten. Jeder darf zudem seine Ehepartner mitbringen.

Der Psychologe und Psychoanalytiker Dr. Stefan Trobisch-Lütge

wird uns in sein Arbeitsfeld der Traumatherapie einführen, die psychosoziale und psychotherapeutische Hilfe für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur bieten kann.
Gemeinsam mit dem Schriftsteller Jürgen Fuchs hatte er 1998 die „Beratungsstelle Gegenwind“ gegründet.
Außerdem trägt er mit seinen Büchern wie u.a. DAS SPÄTE GIFT und VERBORGENE WUNDEN sowie seinen Vorträgen dazu bei, die Erinnerung an die Opfer und Widerständler der SED-Diktatur wach zu halten.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich !
Referent(en)
Veranstaltung hat keine Referenten
Nicole Heinrich und Anja Kimmelmann
Aufführung des DOKU-Monodramas >> MONIKA HAEGER - inside stasi << (75 min.)
28. Mai 2024
Aufführung des DOKU-Monodramas >> MONIKA HAEGER - inside stasi << (75 min.)
Vortrag
Beschreibung
BERLIN - PREMIERE

Als Heimkind wurde Monika Haeger auf sozialistischen Kurs gebracht, als treue DDR-Bürgerin und Stasi-Mitarbeiterin spioniert sie später, getarnt als enge Freundin der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, eine wichtige Ost-Berliner Frauengruppe aus. Für die Frauen hatte das zumeist verheerende Folgen. Verhaftungen, Verhöre und sogar Ausbürgerung aus der DDR waren die Folge.
Das Stück erzählt entlang der Erinnerungen von Monika Haeger (1945-2006) vom dunkelsten Teil ostdeutscher Geschichte. Zur Sprache kommen dabei mit den Stimmen der Opfer auch die frühen Verfolgungen in der SBZ mit seinen Speziallagern, das Frauengefängnis Hoheneck, die Toten an der Mauer sowie der berüchtigte Jugendwerkhof Torgau. (Mehr Infos dazu unter: https://www.nicoleheinrich.com/monika-haeger-theaterstueck)
Referent(en)
Nicole Heinrich
Buch + Regie
Anja Kimmelmann
Darstellerin
Peter Grimm
Rischkanowka oder Der König von Bessarabien (85 min.)
14. Mai 2024
Rischkanowka oder Der König von Bessarabien (85 min.)
Film
Beschreibung
Zwei Ebenen prägen diesen Film. Da ist zum einen die Reise des ungekrönten „Königs von Bessarabien“. Der jahrzehntelang amtierende Vorsitzende der bessarabiendeutschen Landsmannschaft, der sich mitten im kalten Krieg auch in der westdeutschen Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft engagierte, ist mit Gefolge in seiner alten Heimat unterwegs. Er ist auf der Suche nach einem Hof in Rischkanowka, denn aus diesem Dorf stammt die Familie des berühmtesten Sohnes von Bessarabiendeutschen - Horst Köhler, früher Bundespräsident. Es ist eine skurrile Suche mit beeindruckenden Begegnungen und viel Situationskomik. Die korrespondierende zweite Ebene im Film ist eine der Lebenswelten aus des Königs Reich. Else Kalisch gehört zu den wenigen noch lebenden Bessarabiendeutschen, die nicht nur Kindheitserinnerungen an die alte Heimat haben. Sie war schon verheiratet, hatte zwei Kinder und sich mit ihrem Mann gerade den eigenen Hof aufgebaut, als sie Bessarabien verlassen musste. Sie war die Geschichtenerzählerin in ihrem Dorf, jetzt erzählt sie ihre eigene Geschichte.
Referent(en)
Peter Grimm
der Regisseur zeigt seinen Film aus der vergessenen Welt der Bessarabiendeutschen:
Robert Otte
Der Moskauer „Prozess gegen den Block der Rechten und Trotzkisten“ 1938 und das deutsche politische Exil
30. April 2024
Der Moskauer „Prozess gegen den Block der Rechten und Trotzkisten“ 1938 und das deutsche politische Exil
Vortrag
Beschreibung
Vom 2. bis 13. März 1938 fand in Moskau der „Prozess gegen den antisowjetischen Block der Rechten und Trotzkisten“ statt. Alle 21 Angeklagten bekannten sich als Verschwörer und Spione schuldig. Der Prozess war nur die Spitze eines Eisberges: In den Jahren 1937 und 1938 wurden mehr als 690 000 Menschen aus allen Bevölkerungsschichten in der Sowjetunion erschossen. Der Prozess führte zu heftigen Auseinandersetzungen in der Presse des deutschen politischen Exils. Die Organe der KPD und der Komintern verbreiteten die offizielle sowjetische Version und priesen die Sowjetunion als Staat der wahren Demokratie. In der „Neuen Weltbühne“ verteidigte der Philosoph Ernst Bloch den Prozess. Ihnen gegenüber stand eine breite Ablehnungsfront - vom bürgerlich-liberalen „Neuen Tage-Buch“ über die Presse der SPD bis zu den Blättern sozialistischer Kleinorganisationen.Im Vortrag wird auch kurz auf die politischen Lebenswege einiger Teilnehmer der damaligen Auseinandersetzungen nach 1945 eingegangen.
Referent(en)
Robert Otte
der Referent präsentiert seine akribischen Forschungsergebnisse:
Thomas Hartmann
Musik - Geschichten aus der DDR
16. April 2024
Musik - Geschichten aus der DDR
Vortrag
Beschreibung
Musiker in der DDR mussten mit den Absurditäten des Landes zurechtkommen wie jeder andere, auch wenn es ihnen oft besser ging als dem Durchschnitt der Bevölkerung. Im Ergebnis musste jeder mit sich selbst ausmachen, in welchen Grenzen er sich mit dem System arrangieren wollte. DDR–typische Reizworte waren die Zensur von Texten und Plattencovern; „Reisefähigkeit von Bands ins NSW“; Ausreiseanträge und Fluchten; Armeezeit; Umgang mit Behörden, Rundfunk und dem einzigen Plattenlabel Amiga; Beschaffung von Instrumenten und Platten aus dem Westen; RIAS Berlin; Konzerte und Tourneen von Musikern und Bands aus dem Westen im Osten. Im Durchschnitt hatte die Stasi in fast jeder Band einen IM. Der Referent will mit seinem unterhaltsamen Vortrag einen Überblick vor allem zum Thema der zeitgenössischen Jugend-Musik im einstigen Arbeiter- und Bauernstaat geben.
Referent(en)
Thomas Hartmann
der Referent hält seinen multimedialen Vortrag zum Thema:
Dr. Jutta Braun
Politische Medizin. Das Ministerium für Gesundheitswesen der DDR 1950 bis 1970
02. April 2024
Politische Medizin. Das Ministerium für Gesundheitswesen der DDR 1950 bis 1970
Buchvorstellung
Beschreibung
Das Gesundheitswesen zählte in der sozialistischen »Fürsorgediktatur« zu den Schlüsselbereichen staatli-chen Handelns. Die DDR erhob den Anspruch, die soziale Ungleichheit vor Krankheit und Tod zu beseitigen. Auf der Grundlage sozialhygienischer Ideen versuchten Mediziner und Politiker der DDR, die Gesellschaft zu »heilen«. Jutta Braun zeigt, dass der Einfluss der Minister für Gesundheitswesen erschreckend gering war, während die SED-Kader die Entscheidungen trafen. Zudem untersucht sie die NS-Vergangenheit von Mitarbeitern des Ministeriums und den Umgang mit den nationalsozialistischen Verbrechen im Gesundheitswesen.
Referent(en)
Dr. Jutta Braun
die Historikerin vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam hält ihren Vortrag:
Antje Hermenau
Vom Runden Tisch in den Bundestag - Eine politische Bilanz -
19. März 2024
Vom Runden Tisch in den Bundestag - Eine politische Bilanz -
Vortrag
Beschreibung
„Mach nie denselben Fehler zweimal. Es gibt
noch genügend andere, die du machen kannst.“

– ist das Lebensmotto der langjährigen Politikerin aus Sachsen. Nach dem Abitur und Studium zur Diplompädagogin für deutsche und englische Sprache und Literatur 1989 an der Universität Leipzig wurde sie von der revolutionären Umbruchssituation jener Zeit stark erfasst und engagierte sich als Mitglied am Runden Tisch der Stadt Leipzig und Mitbegründerin der Grünen Partei in Sachsen. Von 1990 an war sie Mitglied des Sächsischen Landtags im Schulausschuss, von 1994 bis 2004 Mitglied des Deutschen Bundestages im Haushaltsausschuss und bis 2014 Mitglied des Sächsischen Landtags als Fraktionsvorsitzende. Nach ihrem Partei-Austritt ist sie seitdem selbstständige Unternehmerin.
Referent(en)
Antje Hermenau
die ehemalige Landes- und Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN berichtet:
Merete Peetz
Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee
05. März 2024
Todesfälle bei Fluchtversuchen über die Ostsee
Vortrag
Beschreibung
Rund 5.600 Menschen haben nach dem Mauerbau 1961 versucht, über die Ostsee aus der DDR in den Westen zu fliehen. Eine Forschungsgruppe der Universität Greifswald untersucht, wie viele Flüchtende dabei ums Leben kamen. Bislang waren 136 Menschen ermittelt, die beim Versuch aus der DDR über die Ostsee zu flüchten, ums Leben gekommen sind. In den zurückliegenden Monaten hat das Forschungskollektiv noch weitere 129 Verdachtsfälle mit der Auswertung des in Archiven aus Ost- und Westdeutschland, Dänemark und Schweden überlieferten Schriftgutes sowie mit Befragung von Zeitzeugen durchgeführt. Das Ziel ist es, jeden einzelnen Fall exakt nachzuweisen und die Geschichte hinter jeder Flucht so genau wie möglich zu dokumentieren.
Referent(en)
Merete Peetz
die wiss. Mitarbeiterin der Universität Greifswald stellt das Forschungsprojekt vor:
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Projektförderung durch: