Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Dr. Anita Krätzner-Ebert
Dimensionen des Verrats - Politische Denunziation in der DDR
02. September 2025
Dimensionen des Verrats - Politische Denunziation in der DDR
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Studie analysiert die politische Denunziation in der DDR multiperspektivisch: Sie unterscheidet deren kommunikative Spezifika im Brief, per Telefon und beim persönlichen Erscheinen auf der Dienststelle – sowie im institutionellen Kontext organisierter Spitzeltätigkeit. Sie entwickelt eine Typologie Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit auf der Grundlage des Denunziationsgehalts der übermittelten Informationen. Ein weiterer Aspekt sind die Verratshandlungen in unterschiedlichen sozialen Kontexten – in der Familie, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz oder unter Fremden –, die sich hinsichtlich der dabei wirkenden Loyalitäten erheblich unterscheiden.
Referent(en)
Dr. Anita Krätzner-Ebert
die Historikerin referiert zum Thema ihres spannenden Buchs:
Bernd Lippmann
Der HITLER-STALIN-PAKT
19. August 2025
Der HITLER-STALIN-PAKT
Vortrag
Beschreibung
Der offizielle Teil war der eigentliche Nichtangriffspakt, in dem sich die Unterzeichner verpflichteten, sich gegenseitig nicht anzugreifen und die gegenseitige Neutralität im Falle eines Angriffs durch einen Dritten zusicherte. Ebenfalls galt als vereinbart, dass sich keine der Parteien an Maßnahmen anderer Mächte beteiligen dürfe, die sich direkt oder indirekt gegen die jeweils andere Partei richteten. Der Nichtangriffspakt war für eine Dauer von zehn Jahren ausgelegt und sollte sich danach automatisch um weitere fünf Jahre verlängern, sofern er nicht von einem oder beiden Unterzeichnerstaaten aufgekündigt würde. In dem geheimen Zusatzprotokoll sicherten sich beide Länder Einflussbereiche in Osteuropa, indem sie einzelne Länder untereinander aufteilten. Estland, Lettland und Bessarabien wurden dem sowjetischen Bereich zugesprochen. Polen sollte entlang der Flüsse Narew, Weichsel und San geteilt werden.
Referent(en)
Bernd Lippmann
der ehem. DDR-Häftling hält seinen Vortrag aus Anlass des Europäischen Tags des Gedenkens an die Opfer von Stalinismus und Nationalsozialismus:
Hanno Schult
GUK Smersch 1943-1946. Die Geschichte des Militärgeheimdienstes
05. August 2025
GUK Smersch 1943-1946. Die Geschichte des Militärgeheimdienstes
Vortrag
Beschreibung
Als mit Geheimbefehl Stalins vom 19. April 1943 ein neuer militärischer Geheimdienst in der Roten Armee geschaffen wurde, war dies ein ihm direkt unterstelltes streng geheimes Organ zum Kampf gegen feindliche und Spionagetätigkeit in den eigenen Reihen. Es entwickelte sich in den letzten Jahren des Großen Vaterländischen Krieges in den von der Roten Armee „befreiten“ Gebieten Ost - und Ostmitteleuropas zu einem Instrument des Schreckens und war ein wichtiges stalinistisches Exekutivorgan in der Anfangsphase der stalinistischen Sowjetisierung Europas und dies im Kontext der internationalen „Befreiungsmission“ durch die Rote Armee.
Referent(en)
Hanno Schult
der Referent hält seinen Vortrag zu:
Hans-Hermann Lochen
Die Betreuung westlicher Häftlinge in der DDR
22. Juli 2025
Die Betreuung westlicher Häftlinge in der DDR
Vortrag
Beschreibung
Von ihrer Eröffnung im Jahr 1974 bis zum Ende 1989 betreute die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ost-Berlin Hunderte westdeutscher und West-Berliner Häftlinge, die aus unterschiedlichen Gründen in Untersuchungshaftanstalten und Strafvollzugseinrichtungen der DDR inhaftiert waren. Dabei ging es in erster Linie darum, den Betroffenen ihre äußerst schwierige Haftsituation soweit wie möglich zu erleichtern und ihre psychische Stabilität zu stärken. Dies geschah durch regelmäßige Besuche und Briefkontakte, die den Inhaftierten die Gewissheit gaben, dass ihr Schicksal im Westen aufmerksam verfolgt wurde. Vorrangiges Ziel war natürlich immer eine vorzeitige Freilassung. Auch wenn die Ständige Vertretung nicht für die Verhandlungen über den Freikauf politischer Gefangener und deutsch-deutsche Familienzusammenführungen zuständig war, unterstützte sie im Rahmen ihrer Tätigkeit die entsprechenden "besonderen Bemühungen" der Bundesregierung.
Referent(en)
Hans-Hermann Lochen
der Ministerialrat a.D. vom Bundesministerium der Justiz referiert zum Thema:
Dipl. Ing. Detlev Vreisleben
Streng geheim! Die Observations- und Abhörtechnik des MfS
08. Juli 2025
Streng geheim! Die Observations- und Abhörtechnik des MfS
Vortrag
Beschreibung
Die Stasi wollte bereits in den 1970er Jahren Detlev Vreisleben, damals westdeutscher Student der Nachrichtentechnik, als inoffiziellen Mitarbeiter anwerben – jedoch ohne Erfolg. Später wurde er, trotz dieser Erfahrung, ein leidenschaftlicher Sammler von Kameras und Geheimdiensttechnik des MfS. Seine Forschungsergebnisse und eine umfangreiche Sammlung ermöglichen verblüffende Einblicke in die Observations- und Abhörtechnik der Stasi. Er präsentiert sie mithilfe eines reich bebilderten Vortrags, stellt originale Technik vor und erläutert spezielle Geräte, wie das Abhörgerät aus dem Spielfilm „Das Leben der Anderen“.
Referent(en)
Dipl. Ing. Detlev Vreisleben
der Experte für Nachrichtentechnik hält seinen Vortrag:
Dr. Gerhard Barkleit
HEINZ BARWICH - Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms
24. Juni 2025
HEINZ BARWICH - Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms
Buchvorstellung
Beschreibung
Gerhard Barkleit widmet seine dritte Biografie dem herausragenden Physiker der DDR und Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Kernforschung Rossendorf der AdW Heinz Barwich. Der 1911 in Berlin geborene Barwich folgte 1945 seinem akademischen Lehrer, Nobelpreisträger Gustav Hertz, in die Sowjetunion und leistete dort einen mit dem Stalinpreis gewürdigten Beitrag zur Entwicklung der Atombombe. 1956 wurde er zum Professor an der TH Dresden berufen. Die Ernennung des aus britischer Haft entlassenen genialen Physikers und Atomspions Klaus Fuchs zu seinem Stellvertreter konnte er nicht verhindern. Er wich als Vizedirektor in das Vereinigte Institut für Kernforschung der Länder des Ostblocks aus. Bedenkenlos versuchte Barwich, sowohl das MfS als auch die CIA für seine Ziele zu instrumentalisieren.
Referent(en)
Dr. Gerhard Barkleit
der Historiker stellt sein spannendes Buch vor:
Jörg Drieselmann
Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953
10. Juni 2025
Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953
Vortrag
Beschreibung
Bereits im Frühjahr 1953 gab es in der DDR heftige Unruhen auf dem Land wegen der voranschreitenden Zwangskollektivierung. Am 17. Juni 1953 sind im Osten Deutschlands, ausgehend von den Protesten der Berliner Bauarbeiter der Stalin-Allee, über eine Million Menschen auf der Straße. Aus einem Arbeiterprotest gegen Normerhöhungen wird ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasst. Einzig das blutige Eingreifen sowjetischer Truppen sichert an diesem Tag die kommunistische Diktatur des SED-Regimes bis 1989. Was bleibt, ist ein äußerst erinnerungswürdiges Datum der deutschen Demokratiegeschichte, denn erstmals gingen im sowjetisch dominierten Ostblock eine so hohe Zahl von Bürgern für demokratische Werte wie Meinungsfreiheit, freie Wahlen und eine Wiedervereinigung auf die Straße.
Referent(en)
Jörg Drieselmann
der langjährige Leiter des Stasimuseums Berlin hält aus neuer Sicht seinen Vortrag:
Thomas Lukow
Das Ministerium für Staatssicherheit im DDR-Fußball
27. Mai 2025
Das Ministerium für Staatssicherheit im DDR-Fußball
Vortrag
Beschreibung
Auch in der DDR galt Fußball als die schönste Nebensache der Welt. Die Massenwirksamkeit dieser Sportart war auch den Genossen im SED-Politbüro bewusst. Über ihr MfS ließen sie daher einerseits sämtliche Fan-Clubs und auch das restliche Publikum bei nationalen und internationalen Fußballspielen überwachen. Ein spezieller Schwerpunkt war andererseits die lückenlose Kontrolle der aktiven Spieler aller Vereine. Der überdimensionale Aufwand zeigt einmal mehr, wie groß die Angst vor der eigenen Bevölkerung tatsächlich war. Die Überwachungsmethoden sind in ihrer Subtilität nicht zu übertreffen, zeigen aber auch skurrile und realsatirische Situationen.
Referent(en)
Thomas Lukow
der Referent und ehemalige politische DDR-Häftling hält multimedial seinen Vortrag:
Steffen Lutz Matkowitz
Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines politisch-satirischen Kabaretts in der DDR-Diktatur
13. Mai 2025
Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines politisch-satirischen Kabaretts in der DDR-Diktatur
Vortrag
Beschreibung
Der Gründer und künstlerische Leiter des 1981 gegründeten Kabaretts LEIPZIGER BRETTL, Sachsens kleinster Bühne, erzählt von seinem Wirken. Steffen Lutz Matkowitz, 1952 in Leipzig geboren, wollte bereits seit seiner Kindheit "auf den Brettern der Welt" stehen. Sein Studienwunsch "Schauspieler" wurde wegen Verweigerung der Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung 1977 und seinem FDJ-Austritt nicht möglich. Nur auf dem 2. Bildungsweg gelang ihm ein Studium der Kulturwissenschaft, und später gründete er dann sein Kabarett. Regelmäßig erhielt er Aufführungsverbote, 1983 Berufsverbot, und 1986 konnte er nach Protesten in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen.
Referent(en)
Steffen Lutz Matkowitz
der Leipziger Kabarettist hält seinen Vortrag zum Thema:
Gisela B. Adam
MASCHA KALÉKO - „Vergessen ist ein schweres Wort …“
29. April 2025
MASCHA KALÉKO - „Vergessen ist ein schweres Wort …“
Vortrag
Beschreibung
Nach frühen Erfolgen mit Gedichten in der Tradition Heines und Tucholskys wurde Mascha Kaléko von den Nazis zur Aufgabe ihrer Heimat und ihrer Karriere gezwungen. Das Gefühl, Außenseiterin zu sein, kannte sie aus ihrer Kindheit, seit ihre Familie aus dem armen Galizien nach Deutschland gekommen war. Aber sie passte sich schnell an, beherrschte den Berliner Dialekt bald perfekt, war voller Energie, frech, unangepasst und doch tief zerrissen - wie erste Gedichte zeigen. Ab 1933 verdunkelte sich auch ihr Lebensraum, sie durfte nicht mehr publizieren. Als Jüdin gelang es ihr, 1938 zu emigrieren, sie floh nach New York, später nach Israel. Sie war überall einsam, überall unglücklich. Ihr Gedicht „Im Exil“ beginnt mit dem Heine-Vers „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ und endet: „Ich habe manchmal Heimweh, / Ich weiß nur nicht, wonach.“
Referent(en)
Gisela B. Adam
die Germanistin und Kunstwissenschaftlerin hält ihren Vortrag zu:
Dr. Karl-Heinz Bomberg
Was Menschen Menschen antun. Retraumatisierung politisch Verfolgter der DDR
15. April 2025
Was Menschen Menschen antun. Retraumatisierung politisch Verfolgter der DDR
Buchvorstellung
Beschreibung
Karl-Heinz Bomberg geht darin existenziellen Fragen des Lebens und Überlebens nach. Die Bedeutung von Konstruktivität und Destruktivität untersucht er in der gesellschaftlichen Entwicklung und insbesondere in der Langzeitdokumentation politisch Verfolgter der DDR. Was habe ich in meinem Leben gut bewältigt? Wo setzen Destruktivitäten ein? Zu welcher Bilanz komme ich? Dabei erscheinen erlittene Traumafolgestörungen wie eine Grunderkrankung, die durch äußere oder innere Auslöser jederzeit reaktiviert werden kann.
Referent(en)
Dr. Karl-Heinz Bomberg
der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie referiert zum Thema seines neuen Buchs:
Dr. Thomas Schubert
Rudolf Bahro - Denkwege eines revolutionären Romantikers
01. April 2025
Rudolf Bahro - Denkwege eines revolutionären Romantikers
Vortrag
Beschreibung
In seiner Dissertation geht der Referent Rudolf Bahros Wandlung von einem Jungstalinisten und Anhänger Johannes R. Bechers, der poetisch vom revolutionären Klassenkampf und Bürgerkrieg träumt, hin zu einem teilweise desillusionierten sozialistischen Romantiker nach. Bahros Buch »Die Alternative« hatte 1977 den unscheinbaren SED-Funktionär weltberühmt gemacht. Doch wo kam Bahro her, wie wurde er politisch sozialisiert? Thomas Schubert, der in den 90er Jahren bei Bahro studierte, schließt diese Forschungslücke nun mit seiner Arbeit. Er hat dazu sämtliche veröffentlichten und unveröffentlichten Texte ausgewertet, mit Zeitzeugen gesprochen und Archive durchforstet.
Referent(en)
Dr. Thomas Schubert
der Ideenhistoriker stellt seine Forschungsergebnisse vor:
Dr. Franziska Thun-Hohenstein
DAS LEBEN SCHREIBEN - Warlam Schalamow: Biographie und Poetik
18. März 2025
DAS LEBEN SCHREIBEN - Warlam Schalamow: Biographie und Poetik
Buchvorstellung
Beschreibung
Der russische Dichter und Schriftsteller Warlam Schalamow hegte keine Zweifel daran, ein eigenständiges Wort in der Literatur gesprochen zu haben. Die ersehnte Anerkennung blieb ihm jedoch zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, die sechs Zyklen der Erzählungen aus Kolyma, die das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulags am Kältepol der Erde reflektieren, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte.
Referent(en)
Dr. Franziska Thun-Hohenstein
die Literaturwissenschaftlerin und Herausgeberin der Warlam Schalamow-Edition stellt ihr Buch vor:
Sandra Czech
Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR – Lieferketten des Innerdeutschen Handels
04. März 2025
Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR – Lieferketten des Innerdeutschen Handels
Vortrag
Beschreibung
In den Gefängnissen, Strafarbeitslagern und Heimen des Arbeiter- und Bauernstaates mussten Menschen für die Planwirtschaft Zwangsarbeit leisten. Unter meist miserablen, oft gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen, mit verschlissenen Maschinen und unter Androhung von Strafen stellten sie zumeist noch im Akkord Waren her, die häufig ihren Weg in bundesdeutsche Kauf- und Versandhäuser fanden. Die geleisteten Recherchen zu diesem Thema sind einerseits Teil der gesamten Aufarbeitung von SED-Diktatur in der DDR, andererseits u.a. für die Entschädigung politischer Häftlinge wichtig, die im Strafvollzug zur „Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ gezwungen wurden. Den Stasi-Akten kam dabei eine große Bedeutung bei der Nachweisführung zu.
Referent(en)
Sandra Czech
die Historikerin und kompetente Mitarbeiterin der UOKG informiert über die Studie zum Thema:
Dr. Jutta Braun
'SPORTVERRÄTER' - DDR-Athleten auf der Flucht
18. Februar 2025
'SPORTVERRÄTER' - DDR-Athleten auf der Flucht
Vortrag
Beschreibung
Mehr als 600 Spitzensportler, Trainer und Ärzte flohen zwischen 1949 und 1989 aus der DDR. Manche Athleten nutzten ihren Sport für die Flucht. Der Langstreckenschwimmer Axel Mitbauer kraulte 1969 durch die Ostsee in die Freiheit. Der Radrennfahrer Jürgen Kissner verließ seine Mannschaft unbemerkt über einen Lastenaufzug des Hotels, als er 1964 zu olympischen Ausscheidungswettkämpfen in Köln antrat. Die Gründe für die Flucht waren meist ähnlich wie die anderer DDR-Bürger. Sie waren mit ihrer persönlichen Situation unzufrieden und lehnten die SED-Diktatur ab.
Referent(en)
Dr. Jutta Braun
die Historikerin vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam hält ihren Vortrag:
Angela Schmole
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
04. Februar 2025
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Studie von Angela Schmole behandelt die Tätigkeit von Frauen im DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Analysiert werden ihre Mittäterschaft als hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiterinnen im Kontext der MfS-Institutionsgeschichte. Die programmatisch durch die SED vorgegebene staatliche Frauenförderung stellte das MfS vor eine letztendlich unlösbare Aufgabe. Der Staatssicherheitsdienst mobilisierte vor allem traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit wie Ehre, Kampffähigkeit, Härte und Kompromisslosigkeit für die Mitarbeiter seines militärisch durchorganisierten Ministeriums. Das hatte zur Folge, dass keine Frau in die Führungsebene des MfS gelangte. Hauptthemen der Untersuchung sind u.a.: die Rolle von Frauen als hauptamtliche Mitarbeiterinnen; die Motive von Frauen, die sich als GM/IM oder Informantinnen dem MfS verpflichteten.
Referent(en)
Angela Schmole
die Historikerin und langjährige Mitarbeiterin der BStU / Bundesarchiv stellt ihre Forschungsergebnisse vor:
Inge Ruth Marcus
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
21. Januar 2025
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
Lesung
Beschreibung
Die Autorin schildert in diesem Roman die Lebensgeschichte ihres Vaters, des Asienforschers Helmut Westphal, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte. Seine Expeditionen führten ihn als Karawanenführer, Dolmetscher und Forscher durch Tibet, China, die Mongolei, Russland und Japan. Als das NS-Regime Deutschland übernimmt, schließt er sich dem Widerstand um Admiral Canaris an. 1945 wird er in sowjetische Gulags verschleppt. Nach Kriegsende versucht seine Familie, ihre überlebenden Mitglieder wiederzufinden. Wasser unter Wüsten ist die Fortsetzung der Familiengeschichte des ersten Romans von Inge Ruth Marcus, Glut im Eis - Vier Generationen in fünf Diktaturen.
Referent(en)
Inge Ruth Marcus
die in der Mandschurei geborene Autorin präsentiert ihr zweites biografisches Werk:
Carmen-Francesca Banciu
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
07. Januar 2025
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
Lesung
Beschreibung
In einem fantastisch-realistischen Briefroman ungewöhnlicher Form schreibt die Autorin an Günter Grass, stellt Fragen über Fragen, an ihn und auch an sich selbst. Aber eigentlich wollte Carmen-Francesca Banciu ein Buch zu jüdischen Kindern in der Nazi-Zeit schreiben, die erst nach England kamen und später, zu Enemy Aliens erklärt, nach Australien interniert wurden. Einer von 2000 Kindern war der spätere deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann (ursprünglich Jizchak Schmeidler), der erwachsen geworden, als Seemann die Welt bereiste und 1957 zurück nach Deutschland ging. Aber nicht in seine alte Heimatstadt Duisburg, sondern nach Ost-Berlin, wo er später auch Generalsekretär des DDR PEN-Zentrums von 1985 bis 1993 war. Dieses Schicksal wurde im kritischen Dialog mit Günter Grass ein wichtiger Bestandteil des Buchs.
Referent(en)
Carmen-Francesca Banciu
die deutsche Schriftstellerin mit rumänischen Wurzeln und meisterlicher Sprache liest aus ihrem neusten Werk:
Ursula Popiolek
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
17. Dezember 2024
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
Lesungen
Beschreibung
"Das Wahre suchen, das Schöne lieben,
das Gute üben"

Diese Trias und deren Dekonstruktion, gegenübergestellt von Alja Rachmanowa in ihrem Roman aus der Bürgerkriegszeit in Form einer Szenischen Lesung mit 10 Darstellern, darunter einem Profi-Schauspieler, wird Sie dabei erwarten. Danach wie immer Beisammensein mit Punsch und Stollen.
Referent(en)
Ursula Popiolek
die Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Gedenkbibliothek bringt als szenische Lesung das dekonstruierte Werk von ALJA RACHMANOWA zu Gehör:
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
26. November 2024
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
Vortrag
Beschreibung
Mit dem Fall der Berliner Mauer endete 1989 die Grenz-Überwachung an der DDR-Ostseeküste. Ein Rückblick zu 40 Jahren „blaue Grenze“ dokumentiert die Perfektionierung des Grenzregimes ab 1961 mit Auswirkungen auf die Fluchtbewegung in der Ostsee. Hinter der Ostsee-Idylle verbarg sich ein System der Grenzüberwachung von 6. Grenzbrigade Küste (GBK), VP, freiwilligen Helfern der VP, Zoll, Passkontrolleinheiten sowie des MfS.
Von August 1961 bis September 1989 ereigneten sich 5.636 Fluchten von DDR-Bürgern in der westlichen Ostsee. 913 Menschen gelang die Flucht. Die Tragik der Ostsee-Fluchten lag in der Erfolgsquote von nur 16,2 % und der damit in Verbindung stehenden (und vorgetragenen) Statistik des Scheiterns und Todes.
Referent(en)
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
hält seinen dramatischen Vortrag:
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Projektförderung durch: