„Bulgarien 1944-1989. Verbotene Wahrheit“
Ausleihbare Wanderausstellung der Gedenkbibliothek
in Sofia und Berlin eröffnet

„Für mich drückt diese Ausstellung sehr klar und entschlossen aus, dass niemand den Totalitarismus rehabilitieren kann. Sie trägt die starke Botschaft, dass niemals mehr jemand Macht in seinen Händen halten darf, der die Wahrheit verbietet. Die Wahrheit über die Widerstandsbewegungen gegen den totalitären Staat dürfen nicht vergessen werden. Die Verbrechen des totalitären Staates müssen den nächsten Generationen aufgezeigt werden, sie dürfen nicht vertuscht werden. Die Wahrheit über die Opfer und die Repressionen des totalitären Regimes in Bulgarien müssen im Gedächtnis bleiben!“ - sagte Präsident Plevneliev und wünschte der Ausstellung großen Erfolg. Die Ausstellung ist nach Sofia mittlerweile mit großem Erfolg in Karlovo gezeigt worden und ist demnächst in Stara Zagora, Burgas, Gabrovo und weiteren Orten zu sehen.
Bei der sich an die Eröffnung anschließenden Konferenz konnte vor einem hochinteres-sierten Publikum auch der Be¬gleitfilm zur Wanderausstellung unter dem Titel „Verbotene Wahrheit“ der Sofioter Filmemacherin Irena Daskalova gezeigt werden. In diesem 45 min. Dokumen¬tarfilm be¬richten Zeitzeugen von ihren dramatischen Schicksalen und persönliche Erlebnissen vor allem in der frühen Phase der Errichtung des kommunistischen Systems. Die Besucher der Ausstellung gewinnen durch diese Zeugnisse, zusammen mit den 17 Text– und Bildtafeln, ei¬nen tiefen Einblick in diesen Zeitabschnitt bulgarischer Geschichte.

In der Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus / Stalinismus fand die in Berlin und Sofia lebende Autorin Fanna Kolarova für ihre Projektidee nicht nur offene Ohren sondern aktive Unterstützung. Als weitere Partner konnten die Bundesstiftung Aufarbeitung SED-Diktatur sowie das Landesbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Bulgarien gewonnen werden.
Am 13. März 2013 wurde im völlig überfüllten „Europasaal“ des Mosse-Palais der Deutschen Gesellschaft von Prof. Dr. Peter Brandt, Sprecher des Kuratoriums der DG und Dr. Anna Kaminsky, Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, in Anwesenheit des Botschafters Bulgariens Radi Naidenov nun die deutschsprachige Version der Ausstellung eröffnet.

Podiumsdiskussion bei der Eröffnung in Berlin
(v. l. n. r. Stoyan Raichevsky, Fanna Kolarova, Dr. Martin Kirsch, Gernot Erler MdB)
Die Idee, diesen Teil osteuropäischer Geschichte anschaulich als multimediale Wanderausstellung zu gestalten, hat sich für die Macher als positiv erwiesen. In Deutschland gibt es mittlerweile Anfragen aus Leipzig, Dresden, Plauen und Bremerhafen. Das Begleitbuch zur Ausstellung erschien bereits in zweiter Auflage in drei Sprachen (Bulgarisch, Deutsch, Englisch).
Wer interessiert ist und mithelfen will, dass diese ausleihbare multimediale Dokumentation weite Verbreitung findet, erhält mehr Informationen bei der Gedenkbibliothek oder im Internet unter: www.bulgaria1944-1989.eu