Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Dr. Gerhard Barkleit
HEINZ BARWICH - Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms
24. Juni 2025
HEINZ BARWICH - Ein unruhiger Weltverbesserer und die Kraft des Atoms
Buchvorstellung
Beschreibung
Gerhard Barkleit widmet seine dritte Biografie dem herausragenden Physiker der DDR und Gründungsdirektor des Zentralinstituts für Kernforschung Rossendorf der AdW Heinz Barwich. Der 1911 in Berlin geborene Barwich folgte 1945 seinem akademischen Lehrer, Nobelpreisträger Gustav Hertz, in die Sowjetunion und leistete dort einen mit dem Stalinpreis gewürdigten Beitrag zur Entwicklung der Atombombe. 1956 wurde er zum Professor an der TH Dresden berufen. Die Ernennung des aus britischer Haft entlassenen genialen Physikers und Atomspions Klaus Fuchs zu seinem Stellvertreter konnte er nicht verhindern. Er wich als Vizedirektor in das Vereinigte Institut für Kernforschung der Länder des Ostblocks aus. Bedenkenlos versuchte Barwich, sowohl das MfS als auch die CIA für seine Ziele zu instrumentalisieren.
Referent(en)
Dr. Gerhard Barkleit
der Historiker stellt sein spannendes Buch vor:
Jörg Drieselmann
Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953
10. Juni 2025
Der Volksaufstand vom 17. Juni 1953
Vortrag
Beschreibung
Bereits im Frühjahr 1953 gab es in der DDR heftige Unruhen auf dem Land wegen der voranschreitenden Zwangskollektivierung. Am 17. Juni 1953 sind im Osten Deutschlands, ausgehend von den Protesten der Berliner Bauarbeiter der Stalin-Allee, über eine Million Menschen auf der Straße. Aus einem Arbeiterprotest gegen Normerhöhungen wird ein Volksaufstand, der die gesamte DDR erfasst. Einzig das blutige Eingreifen sowjetischer Truppen sichert an diesem Tag die kommunistische Diktatur des SED-Regimes bis 1989. Was bleibt, ist ein äußerst erinnerungswürdiges Datum der deutschen Demokratiegeschichte, denn erstmals gingen im sowjetisch dominierten Ostblock eine so hohe Zahl von Bürgern für demokratische Werte wie Meinungsfreiheit, freie Wahlen und eine Wiedervereinigung auf die Straße.
Referent(en)
Jörg Drieselmann
der langjährige Leiter des Stasimuseums Berlin hält aus neuer Sicht seinen Vortrag:
Thomas Lukow
Das Ministerium für Staatssicherheit im DDR-Fußball
27. Mai 2025
Das Ministerium für Staatssicherheit im DDR-Fußball
Vortrag
Beschreibung
Auch in der DDR galt Fußball als die schönste Nebensache der Welt. Die Massenwirksamkeit dieser Sportart war auch den Genossen im SED-Politbüro bewusst. Über ihr MfS ließen sie daher einerseits sämtliche Fan-Clubs und auch das restliche Publikum bei nationalen und internationalen Fußballspielen überwachen. Ein spezieller Schwerpunkt war andererseits die lückenlose Kontrolle der aktiven Spieler aller Vereine. Der überdimensionale Aufwand zeigt einmal mehr, wie groß die Angst vor der eigenen Bevölkerung tatsächlich war. Die Überwachungsmethoden sind in ihrer Subtilität nicht zu übertreffen, zeigen aber auch skurrile und realsatirische Situationen.
Referent(en)
Thomas Lukow
der Referent und ehemalige politische DDR-Häftling hält multimedial seinen Vortrag:
Steffen Lutz Matkowitz
Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines politisch-satirischen Kabaretts in der DDR-Diktatur
13. Mai 2025
Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines politisch-satirischen Kabaretts in der DDR-Diktatur
Vortrag
Beschreibung
Der Gründer und künstlerische Leiter des 1981 gegründeten Kabaretts LEIPZIGER BRETTL, Sachsens kleinster Bühne, erzählt von seinem Wirken. Steffen Lutz Matkowitz, 1952 in Leipzig geboren, wollte bereits seit seiner Kindheit "auf den Brettern der Welt" stehen. Sein Studienwunsch "Schauspieler" wurde wegen Verweigerung der Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung 1977 und seinem FDJ-Austritt nicht möglich. Nur auf dem 2. Bildungsweg gelang ihm ein Studium der Kulturwissenschaft, und später gründete er dann sein Kabarett. Regelmäßig erhielt er Aufführungsverbote, 1983 Berufsverbot, und 1986 konnte er nach Protesten in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen.
Referent(en)
Steffen Lutz Matkowitz
der Leipziger Kabarettist hält seinen Vortrag zum Thema:
Gisela B. Adam
MASCHA KALÉKO - „Vergessen ist ein schweres Wort …“
29. April 2025
MASCHA KALÉKO - „Vergessen ist ein schweres Wort …“
Vortrag
Beschreibung
Nach frühen Erfolgen mit Gedichten in der Tradition Heines und Tucholskys wurde Mascha Kaléko von den Nazis zur Aufgabe ihrer Heimat und ihrer Karriere gezwungen. Das Gefühl, Außenseiterin zu sein, kannte sie aus ihrer Kindheit, seit ihre Familie aus dem armen Galizien nach Deutschland gekommen war. Aber sie passte sich schnell an, beherrschte den Berliner Dialekt bald perfekt, war voller Energie, frech, unangepasst und doch tief zerrissen - wie erste Gedichte zeigen. Ab 1933 verdunkelte sich auch ihr Lebensraum, sie durfte nicht mehr publizieren. Als Jüdin gelang es ihr, 1938 zu emigrieren, sie floh nach New York, später nach Israel. Sie war überall einsam, überall unglücklich. Ihr Gedicht „Im Exil“ beginnt mit dem Heine-Vers „Ich hatte einst ein schönes Vaterland“ und endet: „Ich habe manchmal Heimweh, / Ich weiß nur nicht, wonach.“
Referent(en)
Gisela B. Adam
die Germanistin und Kunstwissenschaftlerin hält ihren Vortrag zu:
Dr. Karl-Heinz Bomberg
Was Menschen Menschen antun. Retraumatisierung politisch Verfolgter der DDR
15. April 2025
Was Menschen Menschen antun. Retraumatisierung politisch Verfolgter der DDR
Buchvorstellung
Beschreibung
Karl-Heinz Bomberg geht darin existenziellen Fragen des Lebens und Überlebens nach. Die Bedeutung von Konstruktivität und Destruktivität untersucht er in der gesellschaftlichen Entwicklung und insbesondere in der Langzeitdokumentation politisch Verfolgter der DDR. Was habe ich in meinem Leben gut bewältigt? Wo setzen Destruktivitäten ein? Zu welcher Bilanz komme ich? Dabei erscheinen erlittene Traumafolgestörungen wie eine Grunderkrankung, die durch äußere oder innere Auslöser jederzeit reaktiviert werden kann.
Referent(en)
Dr. Karl-Heinz Bomberg
der Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie referiert zum Thema seines neuen Buchs:
Dr. Thomas Schubert
Rudolf Bahro - Denkwege eines revolutionären Romantikers
01. April 2025
Rudolf Bahro - Denkwege eines revolutionären Romantikers
Vortrag
Beschreibung
In seiner Dissertation geht der Referent Rudolf Bahros Wandlung von einem Jungstalinisten und Anhänger Johannes R. Bechers, der poetisch vom revolutionären Klassenkampf und Bürgerkrieg träumt, hin zu einem teilweise desillusionierten sozialistischen Romantiker nach. Bahros Buch »Die Alternative« hatte 1977 den unscheinbaren SED-Funktionär weltberühmt gemacht. Doch wo kam Bahro her, wie wurde er politisch sozialisiert? Thomas Schubert, der in den 90er Jahren bei Bahro studierte, schließt diese Forschungslücke nun mit seiner Arbeit. Er hat dazu sämtliche veröffentlichten und unveröffentlichten Texte ausgewertet, mit Zeitzeugen gesprochen und Archive durchforstet.
Referent(en)
Dr. Thomas Schubert
der Ideenhistoriker stellt seine Forschungsergebnisse vor:
Dr. Franziska Thun-Hohenstein
DAS LEBEN SCHREIBEN - Warlam Schalamow: Biographie und Poetik
18. März 2025
DAS LEBEN SCHREIBEN - Warlam Schalamow: Biographie und Poetik
Buchvorstellung
Beschreibung
Der russische Dichter und Schriftsteller Warlam Schalamow hegte keine Zweifel daran, ein eigenständiges Wort in der Literatur gesprochen zu haben. Die ersehnte Anerkennung blieb ihm jedoch zeitlebens versagt. Sein Hauptwerk, die sechs Zyklen der Erzählungen aus Kolyma, die das Geschehen in den Zwangsarbeitslagern des Gulags am Kältepol der Erde reflektieren, erschien posthum nach Auflösung der Sowjetunion. Schalamow lebte in einer von Brüchen und Verlusten gezeichneten Zeit russischer Geschichte, in der sich kaum jemand der bedrohlichen Macht der Politik zu entziehen vermochte.
Referent(en)
Dr. Franziska Thun-Hohenstein
die Literaturwissenschaftlerin und Herausgeberin der Warlam Schalamow-Edition stellt ihr Buch vor:
Sandra Czech
Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR – Lieferketten des Innerdeutschen Handels
04. März 2025
Zwangsarbeit im Strafvollzug der DDR – Lieferketten des Innerdeutschen Handels
Vortrag
Beschreibung
In den Gefängnissen, Strafarbeitslagern und Heimen des Arbeiter- und Bauernstaates mussten Menschen für die Planwirtschaft Zwangsarbeit leisten. Unter meist miserablen, oft gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen, mit verschlissenen Maschinen und unter Androhung von Strafen stellten sie zumeist noch im Akkord Waren her, die häufig ihren Weg in bundesdeutsche Kauf- und Versandhäuser fanden. Die geleisteten Recherchen zu diesem Thema sind einerseits Teil der gesamten Aufarbeitung von SED-Diktatur in der DDR, andererseits u.a. für die Entschädigung politischer Häftlinge wichtig, die im Strafvollzug zur „Erziehung durch gesellschaftlich nützliche Arbeit“ gezwungen wurden. Den Stasi-Akten kam dabei eine große Bedeutung bei der Nachweisführung zu.
Referent(en)
Sandra Czech
die Historikerin und kompetente Mitarbeiterin der UOKG informiert über die Studie zum Thema:
Dr. Jutta Braun
'SPORTVERRÄTER' - DDR-Athleten auf der Flucht
18. Februar 2025
'SPORTVERRÄTER' - DDR-Athleten auf der Flucht
Vortrag
Beschreibung
Mehr als 600 Spitzensportler, Trainer und Ärzte flohen zwischen 1949 und 1989 aus der DDR. Manche Athleten nutzten ihren Sport für die Flucht. Der Langstreckenschwimmer Axel Mitbauer kraulte 1969 durch die Ostsee in die Freiheit. Der Radrennfahrer Jürgen Kissner verließ seine Mannschaft unbemerkt über einen Lastenaufzug des Hotels, als er 1964 zu olympischen Ausscheidungswettkämpfen in Köln antrat. Die Gründe für die Flucht waren meist ähnlich wie die anderer DDR-Bürger. Sie waren mit ihrer persönlichen Situation unzufrieden und lehnten die SED-Diktatur ab.
Referent(en)
Dr. Jutta Braun
die Historikerin vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam hält ihren Vortrag:
Angela Schmole
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
04. Februar 2025
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Studie von Angela Schmole behandelt die Tätigkeit von Frauen im DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Analysiert werden ihre Mittäterschaft als hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiterinnen im Kontext der MfS-Institutionsgeschichte. Die programmatisch durch die SED vorgegebene staatliche Frauenförderung stellte das MfS vor eine letztendlich unlösbare Aufgabe. Der Staatssicherheitsdienst mobilisierte vor allem traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit wie Ehre, Kampffähigkeit, Härte und Kompromisslosigkeit für die Mitarbeiter seines militärisch durchorganisierten Ministeriums. Das hatte zur Folge, dass keine Frau in die Führungsebene des MfS gelangte. Hauptthemen der Untersuchung sind u.a.: die Rolle von Frauen als hauptamtliche Mitarbeiterinnen; die Motive von Frauen, die sich als GM/IM oder Informantinnen dem MfS verpflichteten.
Referent(en)
Angela Schmole
die Historikerin und langjährige Mitarbeiterin der BStU / Bundesarchiv stellt ihre Forschungsergebnisse vor:
Inge Ruth Marcus
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
21. Januar 2025
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
Lesung
Beschreibung
Die Autorin schildert in diesem Roman die Lebensgeschichte ihres Vaters, des Asienforschers Helmut Westphal, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte. Seine Expeditionen führten ihn als Karawanenführer, Dolmetscher und Forscher durch Tibet, China, die Mongolei, Russland und Japan. Als das NS-Regime Deutschland übernimmt, schließt er sich dem Widerstand um Admiral Canaris an. 1945 wird er in sowjetische Gulags verschleppt. Nach Kriegsende versucht seine Familie, ihre überlebenden Mitglieder wiederzufinden. Wasser unter Wüsten ist die Fortsetzung der Familiengeschichte des ersten Romans von Inge Ruth Marcus, Glut im Eis - Vier Generationen in fünf Diktaturen.
Referent(en)
Inge Ruth Marcus
die in der Mandschurei geborene Autorin präsentiert ihr zweites biografisches Werk:
Carmen-Francesca Banciu
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
07. Januar 2025
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
Lesung
Beschreibung
In einem fantastisch-realistischen Briefroman ungewöhnlicher Form schreibt die Autorin an Günter Grass, stellt Fragen über Fragen, an ihn und auch an sich selbst. Aber eigentlich wollte Carmen-Francesca Banciu ein Buch zu jüdischen Kindern in der Nazi-Zeit schreiben, die erst nach England kamen und später, zu Enemy Aliens erklärt, nach Australien interniert wurden. Einer von 2000 Kindern war der spätere deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann (ursprünglich Jizchak Schmeidler), der erwachsen geworden, als Seemann die Welt bereiste und 1957 zurück nach Deutschland ging. Aber nicht in seine alte Heimatstadt Duisburg, sondern nach Ost-Berlin, wo er später auch Generalsekretär des DDR PEN-Zentrums von 1985 bis 1993 war. Dieses Schicksal wurde im kritischen Dialog mit Günter Grass ein wichtiger Bestandteil des Buchs.
Referent(en)
Carmen-Francesca Banciu
die deutsche Schriftstellerin mit rumänischen Wurzeln und meisterlicher Sprache liest aus ihrem neusten Werk:
Ursula Popiolek
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
17. Dezember 2024
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
Lesungen
Beschreibung
"Das Wahre suchen, das Schöne lieben,
das Gute üben"

Diese Trias und deren Dekonstruktion, gegenübergestellt von Alja Rachmanowa in ihrem Roman aus der Bürgerkriegszeit in Form einer Szenischen Lesung mit 10 Darstellern, darunter einem Profi-Schauspieler, wird Sie dabei erwarten. Danach wie immer Beisammensein mit Punsch und Stollen.
Referent(en)
Ursula Popiolek
die Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Gedenkbibliothek bringt als szenische Lesung das dekonstruierte Werk von ALJA RACHMANOWA zu Gehör:
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
26. November 2024
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
Vortrag
Beschreibung
Mit dem Fall der Berliner Mauer endete 1989 die Grenz-Überwachung an der DDR-Ostseeküste. Ein Rückblick zu 40 Jahren „blaue Grenze“ dokumentiert die Perfektionierung des Grenzregimes ab 1961 mit Auswirkungen auf die Fluchtbewegung in der Ostsee. Hinter der Ostsee-Idylle verbarg sich ein System der Grenzüberwachung von 6. Grenzbrigade Küste (GBK), VP, freiwilligen Helfern der VP, Zoll, Passkontrolleinheiten sowie des MfS.
Von August 1961 bis September 1989 ereigneten sich 5.636 Fluchten von DDR-Bürgern in der westlichen Ostsee. 913 Menschen gelang die Flucht. Die Tragik der Ostsee-Fluchten lag in der Erfolgsquote von nur 16,2 % und der damit in Verbindung stehenden (und vorgetragenen) Statistik des Scheiterns und Todes.
Referent(en)
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
hält seinen dramatischen Vortrag:
Dr. Stefan Wolle
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
12. November 2024
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Seit ihrem Ende wird die untergegangene DDR in weiten Teilen akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei manchen Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren.
Referent(en)
Dr. Stefan Wolle
der renommierte Historiker und Publizist eröffnet die mit Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung erarbeitete AUSSTELLUNG:
Detlef Jablonski
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
29. Oktober 2024
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
Buchpräsentation
Beschreibung
Durch einen Zufall erfährt Detlef Jablonski als kleiner Junge, dass die Erwachsenen, bei denen er in Ost-Berlin aufwächst, gar nicht seine richtigen Eltern sind. Die Pflegemutter züchtigt den Jungen, missbraucht ihn als Haussklaven und kontrolliert jeden seiner Schritte. Doch seine leibliche Mutter ist nach einer Haftstrafe nach West-Berlin abgehauen, und sein Vater will nichts von ihm wissen. Mit fünfzehn Jahren unternimmt der Junge seinen ersten Fluchtversuch, mit Achtzehn scheitert er erneut damit, zu seiner Mutter zu fliehen. Er wird zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Haftarbeitslager Schwarze Pumpe verbüßt.
Detlef Jablonski erzählt ungefiltert und höchst authentisch seine tragische Geschichte mit teils überraschender Komik.
Referent(en)
Detlef Jablonski
der ehemalige politische Häftling präsentiert sein autobiografisches Buch:
Alexander W. Bauersfeld
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
15. Oktober 2024
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
Vortrag
Beschreibung
Seit 1994 lebt Kim Il-Sung nicht mehr, trotzdem wird er als ewiger Präsident Nordkoreas bezeichnet. Seine Nachkommen herrschen schon in 3. Generation und bereiten sogar einen weiteren Macherhalt vor. Obwohl die Familien dieser Diktatur hermetisch abgeschottet leben, gibt es immer wieder Informationen über diesen inneren Machtzirkel, die nach außen dringen. Selbst privilegierte Funktionäre versuchen die Flucht, auch wenn ihnen und ihren Familien die Todesstrafe droht. Sie berichten über den Prunk des Diktators, über seine Brutalität, die selbst vor Brudermord nicht zurückschreckt.
Im Vortrag wird versucht, die Machtstruktur dieser KIM-Familie zu analysieren und über deren weitere Entwicklung nachzudenken.
Referent(en)
Alexander W. Bauersfeld
der ehemalige politische DDR-Häftling hält seinen Vortrag:
Stephan Krawczyk
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
01. Oktober 2024
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
In diesem Buch kommen jene zu Wort, die sich über Jahrzehnte dem Zugriff des SED-Staates entzogen, die „aus der Reihe tanzten“, Sand waren im Räderwerk der Diktatur. Ihre Geschichten sind kaum bekannt, obwohl ihr Handeln den Herrschenden ein permanentes diffuses Gefühl der Unsicherheit vermittelte. Der Detailreichtum der Berichte sowie die Eindringlichkeit sind erschütternd und aufklärend zugleich. Die Texte handeln vom Eingesperrtsein, von Angst und Einsamkeit, Ungewissheit und Hoffnung und vom Mut zum Widerstand, sich nicht brechen zu lassen, die eigene Würde auch unter widrigen Umständen zu wahren. Zu Wort kommen u.a.: Hans-Eberhard Zahn, Jörg Drieselmann und Bernd Lippmann.
Referent(en)
Stephan Krawczyk
der bekannte DDR-Oppositionelle stellt sein vom Stasimuseum Berlin herausgegebenes Buch mit Zeitzeugenberichten vor:
Oliver Diederichsen
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
17. September 2024
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
Vortrag
Beschreibung
Die Abteilung VIII des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war zuständig für Beobachtungen, Ermittlungen, Festnahmen und Durchsuchungen. Dazu gehörten die technische Ausstattung und die Fähigkeit, alle in der DDR verfügbaren und produzierten Schlösser zerstörungsfrei zu überwinden. Des Weiteren wurde auf das Fertigen von Nachschlüsseln großer Wert gelegt, schließlich sollten die Operativen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich zu jedem späteren Zeitpunkt wieder Zutritt zu dem jeweiligen Objekt verschaffen zu können. In der Abteilung VIII wurden die zu überwindenden Schlosssysteme wissenschaftlich analysiert und die entsprechenden Öffnungswerkzeuge in Arbeitsgruppen entwickelt und hergestellt.
Referent(en)
Oliver Diederichsen
der gelernte „Tresorknacker“ berichtet über seine Forschungsergebnisse zum Thema:
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Projektförderung durch: