Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Angela Schmole
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
04. Februar 2025
MITTÄTERINNEN - Frauen und Staatssicherheit
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Studie von Angela Schmole behandelt die Tätigkeit von Frauen im DDR-Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Analysiert werden ihre Mittäterschaft als hauptamtliche und inoffizielle Mitarbeiterinnen im Kontext der MfS-Institutionsgeschichte. Die programmatisch durch die SED vorgegebene staatliche Frauenförderung stellte das MfS vor eine letztendlich unlösbare Aufgabe. Der Staatssicherheitsdienst mobilisierte vor allem traditionelle Vorstellungen von Männlichkeit wie Ehre, Kampffähigkeit, Härte und Kompromisslosigkeit für die Mitarbeiter seines militärisch durchorganisierten Ministeriums. Das hatte zur Folge, dass keine Frau in die Führungsebene des MfS gelangte. Hauptthemen der Untersuchung sind u.a.: die Rolle von Frauen als hauptamtliche Mitarbeiterinnen; die Motive von Frauen, die sich als GM/IM oder Informantinnen dem MfS verpflichteten.
Referent(en)
Angela Schmole
die Historikerin und langjährige Mitarbeiterin der BStU / Bundesarchiv stellt ihre Forschungsergebnisse vor:
Inge Ruth Marcus
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
21. Januar 2025
Wasser unter Wüsten – Ein Forscherleben zwischen den Weltkriegen
Lesung
Beschreibung
Die Autorin schildert in diesem Roman die Lebensgeschichte ihres Vaters, des Asienforschers Helmut Westphal, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte. Seine Expeditionen führten ihn als Karawanenführer, Dolmetscher und Forscher durch Tibet, China, die Mongolei, Russland und Japan. Als das NS-Regime Deutschland übernimmt, schließt er sich dem Widerstand um Admiral Canaris an. 1945 wird er in sowjetische Gulags verschleppt. Nach Kriegsende versucht seine Familie, ihre überlebenden Mitglieder wiederzufinden. Wasser unter Wüsten ist die Fortsetzung der Familiengeschichte des ersten Romans von Inge Ruth Marcus, Glut im Eis - Vier Generationen in fünf Diktaturen.
Referent(en)
Inge Ruth Marcus
die in der Mandschurei geborene Autorin präsentiert ihr zweites biografisches Werk:
Carmen-Francesca Banciu
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
07. Januar 2025
ILSEBILL SALZT NACH: Ein Briefroman
Lesung
Beschreibung
In einem fantastisch-realistischen Briefroman ungewöhnlicher Form schreibt die Autorin an Günter Grass, stellt Fragen über Fragen, an ihn und auch an sich selbst. Aber eigentlich wollte Carmen-Francesca Banciu ein Buch zu jüdischen Kindern in der Nazi-Zeit schreiben, die erst nach England kamen und später, zu Enemy Aliens erklärt, nach Australien interniert wurden. Einer von 2000 Kindern war der spätere deutsch-australische Schriftsteller Walter Kaufmann (ursprünglich Jizchak Schmeidler), der erwachsen geworden, als Seemann die Welt bereiste und 1957 zurück nach Deutschland ging. Aber nicht in seine alte Heimatstadt Duisburg, sondern nach Ost-Berlin, wo er später auch Generalsekretär des DDR PEN-Zentrums von 1985 bis 1993 war. Dieses Schicksal wurde im kritischen Dialog mit Günter Grass ein wichtiger Bestandteil des Buchs.
Referent(en)
Carmen-Francesca Banciu
die deutsche Schriftstellerin mit rumänischen Wurzeln und meisterlicher Sprache liest aus ihrem neusten Werk:
Ursula Popiolek
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
17. Dezember 2024
DIE FABRIK DES NEUEN MENSCHEN
Lesungen
Beschreibung
"Das Wahre suchen, das Schöne lieben,
das Gute üben"

Diese Trias und deren Dekonstruktion, gegenübergestellt von Alja Rachmanowa in ihrem Roman aus der Bürgerkriegszeit in Form einer Szenischen Lesung mit 10 Darstellern, darunter einem Profi-Schauspieler, wird Sie dabei erwarten. Danach wie immer Beisammensein mit Punsch und Stollen.
Referent(en)
Ursula Popiolek
die Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Gedenkbibliothek bringt als szenische Lesung das dekonstruierte Werk von ALJA RACHMANOWA zu Gehör:
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
26. November 2024
SEEGRENZE DDR. Sicherung – Überwachung – Fluchtbewegung
Vortrag
Beschreibung
Mit dem Fall der Berliner Mauer endete 1989 die Grenz-Überwachung an der DDR-Ostseeküste. Ein Rückblick zu 40 Jahren „blaue Grenze“ dokumentiert die Perfektionierung des Grenzregimes ab 1961 mit Auswirkungen auf die Fluchtbewegung in der Ostsee. Hinter der Ostsee-Idylle verbarg sich ein System der Grenzüberwachung von 6. Grenzbrigade Küste (GBK), VP, freiwilligen Helfern der VP, Zoll, Passkontrolleinheiten sowie des MfS.
Von August 1961 bis September 1989 ereigneten sich 5.636 Fluchten von DDR-Bürgern in der westlichen Ostsee. 913 Menschen gelang die Flucht. Die Tragik der Ostsee-Fluchten lag in der Erfolgsquote von nur 16,2 % und der damit in Verbindung stehenden (und vorgetragenen) Statistik des Scheiterns und Todes.
Referent(en)
Fregattenkapitän a.D. Dr. Ingo Pfeiffer
hält seinen dramatischen Vortrag:
Dr. Stefan Wolle
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
12. November 2024
"Die DDR in der Erinnerungskultur"
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Seit ihrem Ende wird die untergegangene DDR in weiten Teilen akribisch archiviert, in unzähligen Büchern analysiert, in Ausstellungen musealisiert, auf Podien diskutiert, in Filmen und Theaterstücken neu inszeniert, in Lehrpläne integriert und bei manchen Familienfeiern immer wieder aufs Neue referiert. All dies ist Teil der Aufarbeitung der SED-Diktatur, die bis heute nicht abgeschlossen ist. In den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung war die Vergangenheit der deutschen Teilung allgegenwärtig. Bis dahin streng geheime Archive wurden herangezogen, um erlittenes Leid zu dokumentieren, Schuld oder Unschuld zu beweisen, die eigene Politik zu legitimieren oder den politischen Gegner zu diskreditieren.
Referent(en)
Dr. Stefan Wolle
der renommierte Historiker und Publizist eröffnet die mit Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung erarbeitete AUSSTELLUNG:
Detlef Jablonski
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
29. Oktober 2024
Einer von Tausend - Eine Berliner Geschichte
Buchpräsentation
Beschreibung
Durch einen Zufall erfährt Detlef Jablonski als kleiner Junge, dass die Erwachsenen, bei denen er in Ost-Berlin aufwächst, gar nicht seine richtigen Eltern sind. Die Pflegemutter züchtigt den Jungen, missbraucht ihn als Haussklaven und kontrolliert jeden seiner Schritte. Doch seine leibliche Mutter ist nach einer Haftstrafe nach West-Berlin abgehauen, und sein Vater will nichts von ihm wissen. Mit fünfzehn Jahren unternimmt der Junge seinen ersten Fluchtversuch, mit Achtzehn scheitert er erneut damit, zu seiner Mutter zu fliehen. Er wird zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, die er im Haftarbeitslager Schwarze Pumpe verbüßt.
Detlef Jablonski erzählt ungefiltert und höchst authentisch seine tragische Geschichte mit teils überraschender Komik.
Referent(en)
Detlef Jablonski
der ehemalige politische Häftling präsentiert sein autobiografisches Buch:
Alexander W. Bauersfeld
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
15. Oktober 2024
KIM AM ENDE? Psychogramm der Diktatorenfamilie aus Nordkorea
Vortrag
Beschreibung
Seit 1994 lebt Kim Il-Sung nicht mehr, trotzdem wird er als ewiger Präsident Nordkoreas bezeichnet. Seine Nachkommen herrschen schon in 3. Generation und bereiten sogar einen weiteren Macherhalt vor. Obwohl die Familien dieser Diktatur hermetisch abgeschottet leben, gibt es immer wieder Informationen über diesen inneren Machtzirkel, die nach außen dringen. Selbst privilegierte Funktionäre versuchen die Flucht, auch wenn ihnen und ihren Familien die Todesstrafe droht. Sie berichten über den Prunk des Diktators, über seine Brutalität, die selbst vor Brudermord nicht zurückschreckt.
Im Vortrag wird versucht, die Machtstruktur dieser KIM-Familie zu analysieren und über deren weitere Entwicklung nachzudenken.
Referent(en)
Alexander W. Bauersfeld
der ehemalige politische DDR-Häftling hält seinen Vortrag:
Stephan Krawczyk
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
01. Oktober 2024
Gelöste Stimmen. Berichte vom Widerstehen in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
In diesem Buch kommen jene zu Wort, die sich über Jahrzehnte dem Zugriff des SED-Staates entzogen, die „aus der Reihe tanzten“, Sand waren im Räderwerk der Diktatur. Ihre Geschichten sind kaum bekannt, obwohl ihr Handeln den Herrschenden ein permanentes diffuses Gefühl der Unsicherheit vermittelte. Der Detailreichtum der Berichte sowie die Eindringlichkeit sind erschütternd und aufklärend zugleich. Die Texte handeln vom Eingesperrtsein, von Angst und Einsamkeit, Ungewissheit und Hoffnung und vom Mut zum Widerstand, sich nicht brechen zu lassen, die eigene Würde auch unter widrigen Umständen zu wahren. Zu Wort kommen u.a.: Hans-Eberhard Zahn, Jörg Drieselmann und Bernd Lippmann.
Referent(en)
Stephan Krawczyk
der bekannte DDR-Oppositionelle stellt sein vom Stasimuseum Berlin herausgegebenes Buch mit Zeitzeugenberichten vor:
Oliver Diederichsen
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
17. September 2024
"STASI SECRET SERVICE TOOLS": Erich Mielkes Panzerknacker
Vortrag
Beschreibung
Die Abteilung VIII des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR war zuständig für Beobachtungen, Ermittlungen, Festnahmen und Durchsuchungen. Dazu gehörten die technische Ausstattung und die Fähigkeit, alle in der DDR verfügbaren und produzierten Schlösser zerstörungsfrei zu überwinden. Des Weiteren wurde auf das Fertigen von Nachschlüsseln großer Wert gelegt, schließlich sollten die Operativen Mitarbeiter die Möglichkeit haben, sich zu jedem späteren Zeitpunkt wieder Zutritt zu dem jeweiligen Objekt verschaffen zu können. In der Abteilung VIII wurden die zu überwindenden Schlosssysteme wissenschaftlich analysiert und die entsprechenden Öffnungswerkzeuge in Arbeitsgruppen entwickelt und hergestellt.
Referent(en)
Oliver Diederichsen
der gelernte „Tresorknacker“ berichtet über seine Forschungsergebnisse zum Thema:
Dr. Alexander Gogun
ROTE APOKALYPSE. Wie Stalin den III. Weltkrieg entfachen wollte
03. September 2024
ROTE APOKALYPSE. Wie Stalin den III. Weltkrieg entfachen wollte
Vortrag
Beschreibung
Dieser Vortrag widmet sich Stalins Haltung gegenüber den USA und Deutschland und zeigt auf, dass er das Kaiserreich, die Weimarer Republik, das Dritte Reich und die BRD als Objekt der Eroberung und als das wichtigste Land in Europa betrachtete. In den Jahren 1943-1953, auch in der Zeit der Entmilitarisierung Westdeutschlands, war sich Stalin bewusst, dass sich die endgültige Versklavung Deutschlands wegen eines wahrscheinlichen amerikanischen nuklearen Gegenschlags als äußerst schwierig erweisen würde. Trotzdem bereitete er in aller Ruhe den Dritten Weltkrieg vor, in dem die Streitkräfte der DDR ihre lange vorher festgelegte Rolle im zukünftigen europäischen Theater der Militäroperationen spielen sollten.
Referent(en)
Dr. Alexander Gogun
der russische Historiker von der Freien Universität Berlin präsentiert seine aktuellen Forschungsergebnisse:
Siegmar Faust
VERDOPPELTES LEBEN
20. August 2024
VERDOPPELTES LEBEN
Lesung
Beschreibung
Siegmar Faust hat vieles doppelt erlebt. Er wurde im Dezember 1944 in die nationalsozialistische Diktatur hineingeboren und wuchs dann in der realsozialistischen Diktatur auf. Er musste das 10. Schuljahr wegen einer 5 in Russisch wiederholen. Anschließend wurde er zweimal wegen Gedichten vom Studium geschasst und zweimal aus Leipzig ausgewiesen, um darauf auch zweimal hintereinander wegen "staatsfeindlicher Hetze" inhaftiert zu werden. Lange Zeit galten ihm zwei vollbärtige Zeitgenossen des 19. Jahrhunderts als Vorbild: Karl Marx und der amerikanische Dichter Walt Whitman. Doch die Kunst setzte sich gegen das utopische Geschwafel durch. Da es 1976 auch noch zwei deutsche Staaten gab, durfte er schließlich zum Weltfriedenstag am 1. September im Interzonenzug die DDR verlassen.
Referent(en)
Siegmar Faust
der zweifache politische DDR-Häftling präsentiert sein autobiografisches Werk:
Bernd Wagner
VERLASSENE WERKE 1976 – 1985
06. August 2024
VERLASSENE WERKE 1976 – 1985
Buchvorstellung
Beschreibung
Ein Blick in den damals legendären Berliner Künstlerkreis im Prenzlauer Berg. Verlassene Werke, die zu schön und anregend sind, um vergessen zu sein. Sie werden hier endlich „aufgelassen“. Die Aufzeichnungen entstanden ab 1976 fast ausschließlich in Berlin, zuerst im Ostteil, seit Ende 1985, nach der Ausreise aus der DDR, im Westen der Stadt. Die letzte Notiz datiert vom Heiligen Abend 1989, als die DDR absehbar unterzugehen schien. Verschiedene Notizen fanden sich nicht in Heften oder Tagebüchern, sondern auf losen Blättern, so die "Gazetten", deren Worte der Autor aus Zeitungen schnitt und aufklebte. Dieses Opus ist der Versuch, der allgegenwärtigen äußeren Chronologie der historischen Ereignisse eine innere entgegenzusetzen. Die handelnden Personen, bis auf wenige Ausnahmen, werden bei ihren Namen genannt. Das bedeutet nicht, dass der Autor ihnen im Sinne von Porträts gerecht zu werden glaubt. Es sind betont subjektive, von der damaligen Zeit und den gemeinsamen Erlebnissen geprägte Eindrücke, die er wiedergibt.
Referent(en)
Bernd Wagner
der Schriftsteller stellt seine deutsch-deutschen Geschichten vor:
Dr. Steffi Brüning
Prostitution in der DDR: Eine Untersuchung am Beispiel von Rostock, Berlin und Leipzig, 1968 bis 1989
23. Juli 2024
Prostitution in der DDR: Eine Untersuchung am Beispiel von Rostock, Berlin und Leipzig, 1968 bis 1989
Vortrag
Beschreibung
Die Untersuchung von Steffi Brüning zeigt die vielfältigen Facetten von Prostitution in der DDR auf. Im Fokus stehen staatliche Eingriffsversuche wie strafrechtliche Verurteilungen, vor allem aber die Disziplinierungsversuche durch die lokalen Verwaltungen und das Gesundheitswesen. Neben repressiven Maßnahmen ist auch eine Unterstützung von Prostitution durch das Ministerium für Staatssicherheit und die Abteilung 1 der Kriminalpolizei nachweisbar. Sexuell freizügige Frauen und Prostituierte kamen unter anderem als „Honigfallen“ zum Einsatz, die auf „operativ-interessante“ Personen angesetzt wurden.
Referent(en)
Dr. Steffi Brüning
die Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock hält ihren Vortrag:
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
09. Juli 2024
Der kurze Sommer der Freiheit: Wie aus der DDR eine Diktatur wurde
Buchvorstellung
Beschreibung
Zu Recht bekannt und Teil unserer Erinnerungskultur ist die mutige Tat der Gruppe um die Geschwister Scholl. Doch wer kennt Herbert Belter? Wer kennt Wolfgang Ihmels, Jutta Erbstößer oder Wolfgang Natonek? Auch Herbert Belter wurde von den Henkern eines totalitären Staates ermordet, nachdem er Flugblätter verteilt hatte, auch er war erst 21 Jahre alt am Tag seines gewaltsamen Todes. Klaus-Rüdiger Mai erzählt auf der Grundlage intensiver Quellenrecherchen erstmals die ganze Geschichte des mutigen Widerstands Leipziger Studenten gegen die Stalinisierung Ostdeutschlands und bettet ihre Geschichte ein in die Unterdrückung demokratischer Anfänge in der DDR von ihrer Gründung 1949 bis zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953. Ein Lehrstück über das Werden einer Diktatur und über Mut und Widerstand.
Referent(en)
Dr. Klaus-Rüdiger Mai
der Germanist, Historiker und Philosoph stellt sein neuestes Buch vor:
Dr. Heimo Schwilk
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ Bd. 2 - Aus den Tagebüchern 2000 – 2022
25. Juni 2024
MEIN ABENTEUERLICHES HERZ Bd. 2 - Aus den Tagebüchern 2000 – 2022
Buchpräsentation
Beschreibung
„Der 1. Teil meiner Tagebuch-Edition (1983–1999) stand einerseits im Zeichen der – auch persönlichen – Annäherung an das große Vorbild Ernst Jünger. Das andere zentrale Thema war die Wiedervereinigung. Im 2. Teil dominiert nun, wie Deutschland und die Welt seitdem mit dieser einschneidenden politischen ‚Wende‘ umgingen. Auch hier habe ich keine Scheu, die persönliche Verstrickung in den ausgewählten Passagen sichtbar zu machen – bis in die Träume hinein. Ich wünsche mir, dass für den Leser der ‚rote Faden‘ sichtbar wird, den das Temperament und die intellektuelle Disposition des Autors ausmachen. Dass der Opportunismus von der Freiheit erlöst, wie Rüdiger Safranski süffisant schreibt, war zu keinem Zeitpunkt meines Lebens eine Option für mich. Davon soll auch dieses Buch Zeugnis ablegen.“ (Heimo Schwilk)
Referent(en)
Dr. Heimo Schwilk
der Journalist und Autor liest aus seinem zweiten autobiografischen Werk:
Vera Lengsfeld
Antony Beevor; Russland. Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921
11. Juni 2024
Antony Beevor; Russland. Revolution und Bürgerkrieg 1917-1921
Buchvorstellung
Beschreibung
In diesem Werk präsentiert der Autor ein faszinierendes Panorama, das auf neuesten Archivfunden basiert. Von der Oktoberrevolution 1917 in Rußland, die den Zusammenbruch des Zarenreichs besiegelte, bis hin zum blutigen Bürgerkrieg zwischen den "Roten" und den "Weißen" Garden zeichnet Antony Beevor ein dichtes Bild dieser mehr als turbulenten Jahre. Dabei deckt er nicht nur die politischen Intrigen und Machtverschiebungen auf, sondern vermittelt auch die Atmosphäre, das Leid und die Hoffnungen dieser Zeit. Seine profunde Kenntnis der Geschichte und sein Verständnis für die komplexen Zusammenhänge ermöglichen es ihm, ein umfassendes Bild dieser Epoche zu vermitteln.
Referent(en)
Vera Lengsfeld
ehem. DDR-Oppositionelle und Bundestagsabgeordnete, stellt das von ihr rezensierte Buch des britischen Historikers vor:
3. HÄFTLINGSTREFFEN29. Mai 2024
3. HÄFTLINGSTREFFEN
Vortrag
Beschreibung
Nach den zwei Treffen im Jahr 2023 haben viele Teilnehmer uns dazu ermuntert, diese Treffen fortzusetzen, auch wenn sich die Reihen unter den Ex-Häftlingen nach fast 35 Jahren des Zusammenbruchs der DDR immer mehr lichten.
Eingeladen sind also wieder alle Häftlinge, die in Berlin und Umgebung wohnen, natürlich auch die Frauen, die in Hoheneck oder anderswo einsitzen mussten. Jeder darf zudem seine Ehepartner mitbringen.

Der Psychologe und Psychoanalytiker Dr. Stefan Trobisch-Lütge

wird uns in sein Arbeitsfeld der Traumatherapie einführen, die psychosoziale und psychotherapeutische Hilfe für politisch Traumatisierte der SED-Diktatur bieten kann.
Gemeinsam mit dem Schriftsteller Jürgen Fuchs hatte er 1998 die „Beratungsstelle Gegenwind“ gegründet.
Außerdem trägt er mit seinen Büchern wie u.a. DAS SPÄTE GIFT und VERBORGENE WUNDEN sowie seinen Vorträgen dazu bei, die Erinnerung an die Opfer und Widerständler der SED-Diktatur wach zu halten.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich !
Referent(en)
Veranstaltung hat keine Referenten
Nicole Heinrich und Anja Kimmelmann
Aufführung des DOKU-Monodramas >> MONIKA HAEGER - inside stasi << (75 min.)
28. Mai 2024
Aufführung des DOKU-Monodramas >> MONIKA HAEGER - inside stasi << (75 min.)
Vortrag
Beschreibung
BERLIN - PREMIERE

Als Heimkind wurde Monika Haeger auf sozialistischen Kurs gebracht, als treue DDR-Bürgerin und Stasi-Mitarbeiterin spioniert sie später, getarnt als enge Freundin der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley, eine wichtige Ost-Berliner Frauengruppe aus. Für die Frauen hatte das zumeist verheerende Folgen. Verhaftungen, Verhöre und sogar Ausbürgerung aus der DDR waren die Folge.
Das Stück erzählt entlang der Erinnerungen von Monika Haeger (1945-2006) vom dunkelsten Teil ostdeutscher Geschichte. Zur Sprache kommen dabei mit den Stimmen der Opfer auch die frühen Verfolgungen in der SBZ mit seinen Speziallagern, das Frauengefängnis Hoheneck, die Toten an der Mauer sowie der berüchtigte Jugendwerkhof Torgau. (Mehr Infos dazu unter: https://www.nicoleheinrich.com/monika-haeger-theaterstueck)
Referent(en)
Nicole Heinrich
Buch + Regie
Anja Kimmelmann
Darstellerin
Peter Grimm
Rischkanowka oder Der König von Bessarabien (85 min.)
14. Mai 2024
Rischkanowka oder Der König von Bessarabien (85 min.)
Film
Beschreibung
Zwei Ebenen prägen diesen Film. Da ist zum einen die Reise des ungekrönten „Königs von Bessarabien“. Der jahrzehntelang amtierende Vorsitzende der bessarabiendeutschen Landsmannschaft, der sich mitten im kalten Krieg auch in der westdeutschen Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft engagierte, ist mit Gefolge in seiner alten Heimat unterwegs. Er ist auf der Suche nach einem Hof in Rischkanowka, denn aus diesem Dorf stammt die Familie des berühmtesten Sohnes von Bessarabiendeutschen - Horst Köhler, früher Bundespräsident. Es ist eine skurrile Suche mit beeindruckenden Begegnungen und viel Situationskomik. Die korrespondierende zweite Ebene im Film ist eine der Lebenswelten aus des Königs Reich. Else Kalisch gehört zu den wenigen noch lebenden Bessarabiendeutschen, die nicht nur Kindheitserinnerungen an die alte Heimat haben. Sie war schon verheiratet, hatte zwei Kinder und sich mit ihrem Mann gerade den eigenen Hof aufgebaut, als sie Bessarabien verlassen musste. Sie war die Geschichtenerzählerin in ihrem Dorf, jetzt erzählt sie ihre eigene Geschichte.
Referent(en)
Peter Grimm
der Regisseur zeigt seinen Film aus der vergessenen Welt der Bessarabiendeutschen:
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Projektförderung durch: