Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Dr. Nancy Aris
Das lässt einen nicht mehr los. Opfer politischer Gewalt erinnern sich
22. August 2017
Das lässt einen nicht mehr los. Opfer politischer Gewalt erinnern sich
Buchpräsentation
Beschreibung
Über Jahre haben Mitarbeiter des Sächsischen Landesbeauftragten Interviews mit Menschen geführt, darunter Margot Jann und Wolfgang Lehmann, die Opfer politischer Gewalt wurden. Sie saßen in sowj. Speziallagern, wurden aus ihrer Heimat an der innerdeutschen Grenze vertrieben, kamen wegen Flugblättern, Protestaktionen oder Fluchtversuchen hinter Gitter. Aus den aufwändigen Befragungen destillierte Nancy Aris die Essenz. Entstanden sind über dreißig Porträts, die ein facettenreiches Bild der DDR mit ihrer Vor- und Nachgeschichte zeichnen. So erschütternd die Schilderungen auch sind, so hoffnungsfroh stimmen kleine Zeichen der Mitmenschlichkeit, die es trotzdem gab. Zahlreiche Fotos und Dokumente illustrieren die Beiträge.
Referent(en)
Dr. Nancy Aris
Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, präsentiert multimedial ihre Reisenotizen aus dem post-sowjetischen Russland:
Kerstin Nickig
Die Macht der Erinnerung – Gulaggedenken in Russland
08. August 2017
Die Macht der Erinnerung – Gulaggedenken in Russland
Filmvorführung
Beschreibung
Das Filmteam besuchte die einzige GULAG-Gedenkstätte Russlands, die sich auf dem Gelände eines authentischen Straflagers für politische Gefangene befindet: Perm-36. Die Gedenkstätte wurde 1994 von ehemaligen politischen Gefangenen und kritischen Historikern aus dem Umfeld von MEMORIAL gegründet und ist nun zum Zentrum eines heftigen gesellschaftlichen Konfliktes um die “richtige” Darstellung von Geschichte geworden: Waren die Häftlinge des Lagers Perm-36 zu Recht verurteilte Vaterlandsverräter oder Opfer eines Unrechtsregimes? Seit die Gedenkstätte 2015 ihren Gründern aus der Hand genommen und verstaatlicht wurde, wird sie konzeptionell neu ausgerichtet. Nun kommen auch die Lageraufseher zu Wort.
Referent(en)
Kerstin Nickig
die Berliner Filmemacherin zeigt ihren aktuellen 60 min. Dokumentarfilm:
Dr. Anna Kaminsky
Frauen in der DDR
25. Juli 2017
Frauen in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
Wie lebten Frauen in der DDR? Im Rückblick erscheinen sie oft wie »siebenarmige Göttinnen«, die es offenbar spielend schafften, Berufstätigkeit, Mutterschaft und Emanzipation unter einen Hut zu bringen und bei alldem fröhlich durchs Leben zu gehen. Ihnen standen viele Wege offen, da, so die offizielle Lesart, der Staat vorbildlich für »seine Frauen« sorgte. Frauen in der DDR waren aber zugleich zwischen all ihren Rollen zerrissen - wie die Heldinnen aus den Erzählungen von Brigitte Reimann oder Maxie Wander, die sich gegen die ihnen gesetzten Grenzen auflehnten, und oftmals scheiterten. Die Autorin wagt einen Gesamtblick auf die Situation der Frauen, der das politische Leben genauso einschließt wie das berufliche und das private.
Referent(en)
Dr. Anna Kaminsky
die Direktorin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur stellt multimedial ihre Dokumentation vor:
Ivan Kulnev
Das sowjetische Experiment
11. Juli 2017
Das sowjetische Experiment
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Zum 100. Jahrestag der Oktoberrevolution und 80. Jahrestag des „Großen Terrors“ in der UdSSR in neuen Collagen aus zeitgenössischem und historischem Bild- und Textmaterial

Der vielseitig gebildete Künstler Ivan Kulnev verfolgt das Ziel, den Betrachter zur Reflexion, zur kritischen Analyse und zum Nachdenken über das sowjetische Experiment, seine Entstehung sowie die Ursachen seiner Langlebigkeit und seines Scheiterns zu bewegen. Der intermediale Charakter der Collagetechnik mit der Möglichkeit, eine Vielzahl von Quellen zu nutzen, gibt dem Betrachter - seiner Überzeugung nach - die ideale Möglichkeit, sich in den komplexen historischen Zusammenhängen zu orientieren, diese zu verstehen und gegebenenfalls Parallelen zur Gegenwart zu ziehen und in die Zukunft zu denken.
Referent(en)
Ivan Kulnev
Bildender Künstler und Historiker aus Berlin, eröffnet seine Ausstellung:
Dr. Franziska Kuschel
Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser. Die DDR und die Westmedien
27. Juni 2017
Schwarzhörer, Schwarzseher und heimliche Leser. Die DDR und die Westmedien
Buchvorstellung
Beschreibung
(Wallstein Verlag 2016)

Die DDR konnte sich nur im geringen Maße gegenüber den gesamten westlichen Medien abschotten. Franziska Kuschel untersucht zum einen die Strategien des Staates, den Konsum westlicher Medien zu verhindern oder wenigstens zu kontrollieren und einzudämmen, die vor allem in den 1950er und 60er-Jahren die Kriminalisierung der sogenannten 'geistigen Grenzgänger' einschlossen. Zum anderen nimmt sie Strategien der Mediennutzer, diesem Druck zu begegnen und auszuweichen unter die Lupe. Erstmals wird so das Wechselverhältnis zwischen staatlicher Kontrolle und der eigensinnigen Aneignung der Medien analysiert.
Referent(en)
Dr. Franziska Kuschel
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, stellt ihr Buch vor:
Uwe Kolbe
BRECHT. Rollenmodell eines Dichters
13. Juni 2017
BRECHT. Rollenmodell eines Dichters
Buchvorstellung
Beschreibung
»Brecht war die Legitimation, warum man für die DDR sein konnte. Weil Brecht da war, musste man dableiben.« Heiner Müller

Lederjacke, Zigarre, Kurzhaarschnitt – Brechts Selbstinszenierungen sind mindestens so kanonisch wie seine Texte. Wie aber konnte so ein Großer der Moderne sich mit der Schäbigkeit eines grauen und oft grauenhaften Staats wie der DDR arrangieren? Und wie ist zu erklären, dass das von Brecht vor-gegebene Rollenmodell des kritischen Intellektuellen bis heute fortwirkt? Mit seinem fulminanten Essay liefert Uwe Kolbe nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Rolle des Dichters in geschlossenen Gesellschaften. Er wirft darüber hinaus auch die hochaktuelle, beunruhigende Frage auf, inwiefern selbst weitgehende künstlerische Kritik die Macht der Unfreiheit legitimieren kann.
Referent(en)
Uwe Kolbe
Schriftsteller aus Hamburg, stellt seine Streitschrift zu dem DDR-Vorzeigedichter vor:
Jutta Voigt
Stierblutjahre. Die Boheme des Ostens
30. Mai 2017
Stierblutjahre. Die Boheme des Ostens
Buchvorstellung
Beschreibung
Im Mittelpunkt steht eine Boheme, die ein elementa-res Interesse verfolgte: das andere Leben. In den frühen DDR-Jahren mit rebellischem Elitebewusstsein und Aufbruchspathos, zunehmend kritisch und reformerisch in den Siebzigern, distanziert bis gleichgültig in den Achtzigern. Die Künstler – von Brecht bis Müller, von Hacks bis Wawerzinek, von Berlau bis Krug, von Thalbach bis Schlesinger – wollten nur eins: als Individuen existieren, unkontrolliert sie selber sein dürfen.
Referent(en)
Jutta Voigt
Autorin aus Berlin, stellt ihr im Aufbau Verlag 2016 erschienenes Sachbuch vor:
Thomas Schaufuß
Ferienfreizeit mit Spiel, Sport und Abenteuer
16. Mai 2017
Ferienfreizeit mit Spiel, Sport und Abenteuer
Buchpräsentation
Beschreibung
Kinder- und Jugendsozialtourismus, das Betriebsferienlager in der DDR und ihre Vorläufer

Moderation: Detlef W. Stein (OEZB-Verlagsleiter)

Der Jugendsozialtourismus ist ein wichtiges Instrument, allen Bevölkerungsgruppen einer Gesellschaft den Zugang zum Tourismus zu gewähren. Finanzielle Barrieren werden überwunden, um Kindern und Jugendlichen erholsame Urlaubserlebnisse zu schaffen und soziale Spaltungen der Gesellschaft zu vermeiden. Die Bildung der Jugendlichen wird durch den kulturellen Austausch, durch Toleranz und Wissensvermittlung für alle sozialen Schichten aktiviert. Sozialtourismus schafft Arbeit, darf nicht politisiert werden und ist auch in der Zukunft ein Baustein pädagogischer und humanistischer Ziele, um Erholungs- und Reiseerlebnisse für die Heranwachsenden zu schaffen.
Der Autor erläutert die historische Entwicklung des Sozialtourismus anhand von Kinderferienlagern, die Sonderform – das Betriebsferienlager in der DDR – wird durch interessante Einblicke und Analysen aufgehellt. Der DDR-Betrieb als Tourismusveranstalter leistete im Auftrag des Staates eine Lohnersatzleistung in Form von betrieblichen Sozialleistungen für die Kinder seiner Mitarbeiter, das Betriebsferienlager hatte in den Kombinaten und Betrieben eine herausragende Bedeutung.
Referent(en)
Thomas Schaufuß
der Autor präsentiert zur Buchpremiere des OEZ BERLIN-VERLAGES:
Marco Wilms
EIN TRAUM IN ERDBEERFOLIE. Die Mode- und Überlebenskünstler Ostberlins
02. Mai 2017
EIN TRAUM IN ERDBEERFOLIE. Die Mode- und Überlebenskünstler Ostberlins
Filmvorführung
Beschreibung
Der Film unternimmt eine Reise in die wilde Parallelwelt Ostberlins. Denn es gab eine Phantasiewelt inmitten des restriktiven DDR-Alltags: Hier konnte man aus der Reihe tanzen, individuell und provokant sein. Wichtigstes Merkmal der Szene war der persönliche Style, den konnte man nicht kaufen, sondern musste ihn selber basteln. Der Film erzählt von den Sehnsüchten, Leidenschaften und Träumen, die im Schatten der Mauer erprobt, gelebt und inszeniert wurden.
Referent(en)
Marco Wilms
(Regisseur) zeigt seinen 89 min. Berlinale-Dokumentarfilm von 2009
Susanne Schädlich
„Briefe ohne Unterschrift“: Wie eine BBC-Sendung die DDR herausforderte
18. April 2017
„Briefe ohne Unterschrift“: Wie eine BBC-Sendung die DDR herausforderte
Buchvorstellung
Beschreibung
Albrecht Knaus Verlag, 2017

Sie schreiben Briefe und gehen ein hohes Risiko ein. Adressat: BBC London. 1949 startet die britische Rundfunksendung „Briefe ohne Unterschrift“. Anonyme Zuschriften von DDR-Bürgern werden darin verlesen, immer am Freitagabend, über 25 Jahre lang. Susanne Schädlich entdeckte diese einzigartigen Zeitdokumente und erzählt nun von den britischen Journalisten, die so lange der DDR die Stirn boten. Vor allem aber setzt sie den mutigen Absendern ein Denkmal, die der gnadenlosen Nachverfolgung durch die Stasi zum Opfer fielen – unter ihnen ein Junge aus Greifswald ...
Referent(en)
Susanne Schädlich
die prominente Berliner Schriftstellerin stellt ihr Tatsachenbuch vor:
Ulrich Grasnick und Almut Armelin
Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Johannes Bobrowski (1917 – 1965)
04. April 2017
Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Johannes Bobrowski (1917 – 1965)
Gedenkveranstaltung
Beschreibung
„Ich selber werde mich nicht auf ostdeutsch firmieren lassen, sowenig wie auf ›heimlich westdeutsch‹. Entweder ich mach deutsche Gedichte oder ich lern Polnisch.“ Johannes Bobrowski

Johannes Bobrowski wurde 1917 als Sohn eines Eisenbahnbeamten in Tilsit geboren. Nach dem Abitur in Königsberg studierte er Kunstgeschichte in Berlin, wurde jedoch 1939 einberufen. Im Russlandfeldzug entstanden seine ersten Gedichte. Erst 1949 kehrte er aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft nach Ostberlin zurück, wo er als Lektor arbeitete. Seine ersten Gedichte erschienen einzeln ab 1955. 1961 - ein Jahr nach seinem ersten Auftritt in Westdeutschland auf Einladung der Gruppe 47 - folgte der erste Band "Sarmatische Zeit". Johannes Bobrowski starb mit nur
48 Jahren 1965 in Berlin.
Referent(en)
Ulrich Grasnick
Dichter
Almut Armelin
Volkswirtschaftlerin, gedenken in einem multimedialen Vortrag des verstorbenen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers:
Pfarrer Dietmar Linke
Bedrohter Alltag: Als Pfarrer im Fokus des MfS
21. März 2017
Bedrohter Alltag: Als Pfarrer im Fokus des MfS
Buchvorstellung
Beschreibung
Vorwort: Karl Wilhelm Fricke

Das neue Buch ist nicht nur von biografischem Interesse, sondern auch ein Zeugnis christlicher Selbstbehauptung und Opposition und damit ein belangvoller Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit. Dietmar Linke war Zeitzeuge speziell der ersten Jahre nach dem Machtwechsel von Walter Ulbricht zu Erich Honecker, der mit mancher Hoffnung auf inneren Wandel der DDR verbunden war. Erst die dramatische Selbstverbrennung des Pfarrers Oskar Brüsewitz am 18. August 1976 auf dem Marktplatz in Zeitz, ein verzweifelter Protest gegen die Unterdrückung der Kirche, warf ein grelles Schlaglicht auf die Wirklichkeit im Staat-Kirche-Verhältnis der DDR. Daran zu erinnern, ist in einer Zeit nostalgischer Verklärung und postdiktatorischer Schönfärberei sinnvoll und notwendig.
Referent(en)
Pfarrer Dietmar Linke
liest aus seinem im Geest-Verlag erschienenen Buch:
Gabriel Berger
Umgeben von Hass und Mitgefühl. Die Autonomie polnischer Juden im ehemals deutschen Niederschlesien nach 1945
07. März 2017
Umgeben von Hass und Mitgefühl. Die Autonomie polnischer Juden im ehemals deutschen Niederschlesien nach 1945
Buchvorstellung
Beschreibung
In der von den Deutschen weitgehend verlassenen Region Niederschlesien entstand für kurze Zeit eine „jüdische Republik“, mit eigener Verwaltung, eigenen politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Strukturen und Jiddisch als Verkehrssprache. Es sollte eine Alternative zur zionistischen Ansiedlung von Juden in Palästina werden. Das Projekt wurde von der neuen Staatsmacht zunächst unterstützt. Es scheiterte aber an der durch Pogrome ausgelösten Flucht von Juden aus Polen, an der Gleichschaltung der Gesellschaft, dem polnischen Nationalismus sowie an der durch Stalin initiierten antisemitischen Welle im gesamten Ostblock.
Referent(en)
Gabriel Berger
der Physiker, ehem. Cottbus-Häftling und Buchautor stellt sein neues Buch vor:
Jochen Stern
Die ewige Morgenröte, Teil I - Der Aufbruch
21. Februar 2017
Die ewige Morgenröte, Teil I - Der Aufbruch
Buchpräsentation
Beschreibung
Im ersten Band seines Anfang 2017 erscheinenden Werks geht es um den Versuch der jungen Nachkriegsgeneration in der Sowjetischen Besatzungszone, am Wiederaufbau und dem demokratischen Aufbruch ab Mai 1945 in einer Stadt wie Frankfurt/Oder mitzuwirken. Doch der Anfangselan wandelt sich nach Gründung der SED, die ihre Alleinherrschaft erzwingt, bald zur großen Enttäuschung. Denn sie benutzt die demokratischen Bestrebungen der jungen Menschen nur als Etikett. Aus dem Aufbruch wird ein Umbruch, aus der Opposition der Widerstand. Erstmalig wird auch das Handeln der Sowjetmacht geschildert, die natürlich den Marionettenspieler gibt. Alle darin enthaltenen Geschehnisse sind authentisch, die Schicksale der Personen teilweise fiktiv. Der II. Teil "Das Leben ist kein Spiel" des Romans erscheint Ende 2017.
Referent(en)
Jochen Stern
der Schauspieler, Jurist, Autor und ehem. politische Bautzen-Häftling (1947-54) kommt zu seiner Buchpräsentation:
Peter Keup
Zurück in die Diktatur – eine Reise in den Norden Koreas
07. Februar 2017
Zurück in die Diktatur – eine Reise in den Norden Koreas
Vortrag
Beschreibung
Sein Vater zog mit der Familie in den 50er Jahren von Essen nach Dresden, ins „bessere Deutschland“. Als Peter Keup 1981 aufgrund politischer Verfolgung in die Heimat seiner Eltern fliehen wollte, bekam er die ganze Härte des SED-Staates zu spüren – Verhaftung, Verhöre durch das Ministerium für Staatssicherheit, Isolationshaft, Folter und Gefängnis. Freigekauft durch die Bundesrepublik Deutschland, zog er 1982 nach Essen. Seit 4 Jahren setzt sich Peter Keup wissenschaftlich mit der untergegangenen DDR auseinander. Wie es war, in einer Diktatur zu leben, konnte er sich nur noch schwer vorstellen. Während einer Reise nach Nordkorea sollte sich genau dieses Gefühl wieder einstellen …
Referent(en)
Peter Keup
ehem. Stasi-Häftling, berichtet über eine der letzten kommunistischen Diktaturen:
Peter Köpf
Wo ist Lieutenant Adkins? Das Schicksal desertierter Nato-Soldaten in der DDR
24. Januar 2017
Wo ist Lieutenant Adkins? Das Schicksal desertierter Nato-Soldaten in der DDR
Buchpräsentation
Beschreibung
Dass Soldaten aus der DDR in den Westen flüchteten, weiß jeder. Dass Nato-Soldaten in die DDR überliefen, ist weitgehend unbekannt. Dabei hatten die Deserteure gute Gründe: US-Soldaten wollten nicht auf den asiatischen Schlachtfeldern sterben, Franzosen nicht in Nordafrika; ein paar Briten und Holländer wollten helfen, das “menschlichere System” aufzubauen. Der DDR-Regierung und der Stasi waren sie willkommene “Waffen gegen die Kriegstreiber”. Westliche Geheimdienste versuchten, die Abtrünnigen heimzuholen. Nicht alle hielten dieser Zerreißprobe stand: Charles Lucas studierte die Bibel, bevor er den Gashahn aufdrehte, William Smallwood landete im Zuchthaus, und dann ist da noch William Adkins alias John Reed: Er verschwand am 4. Mai 1963 spurlos – tot war er nicht.
Referent(en)
Peter Köpf
der Journalist und Autor referiert zu seinem Buch:
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Ausstellungseröffnung anlässlich des 288. Geburtstags
17. Januar 2017
Ausstellungseröffnung anlässlich des 288. Geburtstags
Ausstellungseröffnung
Beschreibung
Begrüßung: Ursula Popiolek
Mitwirkende: Blanche Kommerell und Alexander Weigel

Mit der Ausstellung gedenken wir an historischem Ort des großen deutschen Dichters Gotthold Ephraim Lessing und seines herausragenden Werks NATHAN DER WEISE. Das Stück hat als Themenschwerpunkte den Humanismus und den Toleranzgedanken der Aufklärung. Besonders berühmt wurde die Ringparabel im dritten Aufzug des Dramas.
Lessing wurde am 22.1.1729 in Kamenz/Oberlausitz geboren. Sein Vater war Pastor. Der junge Lessing besuchte zuerst die Stadtschule in Kamenz, von 1741-1746 die Fürstenschule in Meißen. Er studierte danach Medizin (1746-1748) und Theologie in Leipzig. Danach lebte er als freier Schriftsteller in Berlin, wo er für mehrere Zeitungen schrieb. Er hatte Verbindung zu namhaften Geistesgrößen wie Mendelssohn, Gleim und Klopstock sowie verschiedenen Theatergruppen und schrieb für diese seine ersten Stücke. Dauernd in Geldnot nahm er in Breslau eine Stelle als Sekretär beim General Tauentzien an (1760-1765).1767 erhielt er eine Anstellung als Dramaturg und Kritiker am Deutschen Nationaltheater in Hamburg, 1770 eine Stelle als Bibliothekar in Wolfenbüttel. Lessing starb am 15.2.1781 in Braunschweig.
Referent(en)
Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781)
Freya Klier
Wir letzten Kinder Ostpreußens. Zeugen einer vergessenen Generation
10. Januar 2017
Wir letzten Kinder Ostpreußens. Zeugen einer vergessenen Generation
Buchpräsentation
Beschreibung
In ihrem bewegenden Buch zeichnet Freya Klier die dramatischen Schicksale von sieben Kindern aus Ostpreußen nach, von denen nur einem Jungen die Flucht gelingt, ein Mädchen kurz vor dem Hungertod von einer Estin gerettet wird – die anderen für drei Jahre in Kaliningrad eingeschlossen bleiben. Ausgehend vom Sommer 1944 bis hinein in unsere Gegenwart beleuchtet das Buch die Verwobenheit von Geschichte und den Einzelschicksalen. Aus der Komposition der Stimmen erwächst so ein noch nie zu lesendes Panorama der letzten Kriegsmonate. Ein aufwühlendes Zeugnis und Buch für eine ganze Generation – und deren Nachkommen.
Referent(en)
Freya Klier
die ehem. DDR-Oppositionelle, Regisseurin und Autorin stellt ihr spannendes Buch vor:
Blanche Kommerell
„Lieben Sie das Leben!“ - Ein literarisches Portrait des Dichters Boris Pasternak
13. Dezember 2016
„Lieben Sie das Leben!“ - Ein literarisches Portrait des Dichters Boris Pasternak
Lesung
Beschreibung
Mit Gedichten, Briefen und, passend zur Jahreszeit, Auszügen aus dem weltberühmten Roman „Doktor Schiwago“ bringt uns die Schauspielerin Pasternak näher. Der 1890 in Moskau geborene Sohn einer jüdischen Künstlerfamilie war musisch begabt und träumte zunächst von einer Karriere als Pianist und Komponist. Doch nach seinem Abschluss am Deutschen Gymnasium in Moskau studierte er Philosophie, welche er später als wichtige Grundlage seines poetischen Schaffens ansah. Den an ihn dafür 1958 vorgesehenen Nobelpreis durfte der später aus dem Sowjetischen Schriftstellerverband Ausgeschlossene nicht annehmen.

Im Anschluss Beisammensein mit Punsch und Gebäck.
Referent(en)
Blanche Kommerell
die Schauspielerin, Autorin und Dozentin präsentiert ihre Lesung:
Claudia Heinermann
WOLFSKINDER - A Post-War Story
29. November 2016
WOLFSKINDER - A Post-War Story
Buchvorstellung
Beschreibung
Hunderttausende Deutsche flohen am Ende des Zweiten Weltkrieges vor der Roten Armee aus Ostpreußen und Königsberg. Immer wieder gingen Kinder auf der Flucht verloren oder erlebten die Ermordung der eigenen Familie. Andere mussten ohnmächtig mit ansehen, wie ihre Geschwister verhungerten, die Großeltern aus Schwäche starben oder die Mutter einer Epidemie erlag. Auf sich alleine gestellt, versuchten diese Kinder in den Wäldern des Baltikums zu überleben. Gegen Hunger, Kälte und sowjetische Willkür führten sie einen Kampf um Leben und Tod. Einige fanden Unterschlupf bei litauischen Bauern, die sie heimlich aufnahmen und notdürftig versorgten. Als Gegenleistung mussten sie auf Feld und Hof arbeiten. So blieben sie Jahrzehnte hinter dem Eisernen Vorhang zurück ohne dass ihr Schicksal einer größeren Öffentlichkeit bekannt war.
Referent(en)
Claudia Heinermann
(Niederlande) referiert multimedial zur Fotobuchdokumentation:
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Projektförderung durch: