Gedenkbibliothek zu Ehren der Opfer des Kommunismus

Veranstaltungsarchiv

VeranstaltungstitelDatum
Hanno Schult
Stalin enthauptet die Rote Armee, Wahnsinn oder Kalkül ?
17. Mai 2022
Stalin enthauptet die Rote Armee, Wahnsinn oder Kalkül ?
Vortrag
Beschreibung
Der im Jahre 2009 verstorbene polnische Historiker und Sowjetologe Prof. Dr. Pawel Wieczorkiewicz ist einer der renomiertesten Kenner der Roten Armee in der Ära des Großen Stalinistischen Terrors 1937-1940 und für die Jahre darüber hinaus. Sein 2001 erschienenes Hauptwerk„„Łańcuch śmierci: czystka w Armii Czerwonej 1937–1939“ (Die Todeskette Die Säuberungen in der Roten Armee 1937-1939)ist als zweiter Teil einer geplanten Trilogie zu den politischen Repressionen in der Roten Armee während der Stalinära bis zum heutigen Tage das zweite und wichtigste internationale Standartwerk zu diesem Thema. Es ist das Ergebnis von zwanzigjähriger akribischer Forschung in staatlichen sowjetischen und russischen Archiven. Im Vortrag sollen in groben Umrissen die Funktionsweise, Anatomie, Motive und das Ausmaß der stalinistischen Säuberungen in der wichtigsten Machtsäule des stalinistischen Machtapparates an ausgewählten Beispielen dargestellt werden. Mit dem nicht öffentlichen Prozess gegen 7 hohe Kommandeure der Roten Armee mit Marschall Michail Tuchatschewski am 11.Juni 1937 an der Spitze beginnt eine Lawine der Repression, die am Ende auch einen Großteil der eigenen Kameraden und Genossen die noch als Zeugen und Richter in den ersten großen Prozessen fungierten, verschlingen wird. War es Wahnsinn oder Kalkül dem in nur zwei Jahren über 35 000 Offiziere der Roten Armee zum Opfer gefallen sind? Diese und andere Fragen werden im Vortrag an einigen ausgewählten Fallbeispielen bis zur Ebene der Divisionskommandeure in der Roten Armee ( DIWKOM ) näher beleuchtet.
Referent(en)
Hanno Schult
der Referent der Deutsche Gesellschaft für Osteuropakunde e.V. hält seinen Vortrag:
Dr. Ales Novotny
Der Prager Frühling - „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“
03. Mai 2022
Der Prager Frühling - „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“
Vortrag mit Film
Beschreibung
Der „Prager Frühling“ wird bei uns oft nur vom Ende her mit seiner gewaltsamen Niederschlagung gedacht und beleuchtet. Deshalb stehen diesmal im Zentrum des Vortrags die temporär positiven Erscheinungen des Versuchs, den Sozialismus zu reformieren. Kaum einer weiß zum Beispiel auch, dass schon der Begriff von dem seit 1946 regelmäßig durchgeführten Musikfestival „Prager Frühling“ stammt. Alljährlich am 12. Mai, dem Todestag des Komponisten Bedřich Smetana, wird das Festival traditionell mit Smetanas Zyklus „Mein Vaterland“ eröffnet.
Referent(en)
Dr. Ales Novotny
hält multimedial seinen kritischen Vortrag zum perpetuierten Phänomen:
Manyan Ng und Erik Rusch
Im Namen von Konfuzius ( 52 min.) Vorführung und Diskussion des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms
19. April 2022
Im Namen von Konfuzius ( 52 min.) Vorführung und Diskussion des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms
Filmvorstellung
Beschreibung
Universitäten in den USA, Kanada oder Stockholm schlossen kürzlich ihre Konfuzius-Institute. Währenddessen werden die neunzehn Konfuzius-Institute in Deutschland kaum kritisch hinterfragt. Die weltweit über 400 Bildungseinrichtungen unterstehen dem Bildungsministerium in Peking und werden jeweils mit Beträgen im Bereich von mehreren hunderttausend Euro von der chinesischen Regierung gefördert. Offiziell gelten sie dabei als harmlose „Einrichtungen zur Vermittlung chinesischer Kultur und Sprachreisen“. Es zeigt sich jedoch, dass die Institute einen wichtigen Teil des chinesischen Propaganda-Apparates darstellen. Der in Kanada produzierte Film zeigt, wie die Kommunistische Partei Chinas mit Hilfe dieser Institute die westliche Welt infiltriert.
Referent(en)
Manyan Ng
China-Experte und IGFM-Vorstandsmitglied
Erik Rusch
China-Journalist
Klaus Fehrmann
FRITZ FEHRMANN - Deckname “Faust”, erfolgreichste Quelle der USA im System des MdI der DDR
05. April 2022
FRITZ FEHRMANN - Deckname “Faust”, erfolgreichste Quelle der USA im System des MdI der DDR
Vortrag mit Film
Beschreibung
Oberleutnant Fritz Fehrmann, stellvertretender Leiter des VPKA Bernau, übergab über 8 Jahre unentdeckt aus politischer Überzeugung Kopien aller Geheimdokumente des Innenministeriums der DDR zur Repression der Bevölkerung den USA. Ihm verdanken u. a. zehntausende DDR-Bürger eine unkontrollierte und erfolgreiche Flucht nach Westberlin. Über seinen Vater, die Verhaftung, den Geheimprozess, die Hinrichtung und das Schicksal der Familie berichtet sein Sohn Klaus (erstmals mit Filmsequenzen vom Geheimprozess). Fritz Fehrmann nach seiner Verhaftung: „Die Wahlen in der DDR halte ich nicht für demokratische freie Wahlen des Volkes”.
Referent(en)
Klaus Fehrmann
der Sohn des mit Fallbeil Hingerichteten berichtet multimedial aus dem dramatischen Leben seines Vaters:
Gisela B. Adam
Ossip Mandelstam: „Der gefesselte Sänger mit der Freiheit der Seele“
22. März 2022
Ossip Mandelstam: „Der gefesselte Sänger mit der Freiheit der Seele“
Vortrag
Beschreibung
Ossip Emiljewitsch Mandelstam (1891-1938) schrieb Verse, die als „Meilensteine der russischen Dichtung des 20. Jahrhunderts“ gelten und die eine Odyssee bis zu
ihrer Veröffentlichung erlebten. Nadeshda Mandelstam und Freunde des Dichters bewahrten viele der Gedichte - teils durch Auswendiglernen der nicht niedergeschriebenen Texte - und ermöglichten ihre Veröffentlichung in den 60er Jahren. Ossip Mandelstams Leben und Lieben verlief ebenso stürmisch wie es jene Zeit zwischen Jahrhundertwende, russischer Revolution und Stalins Terror ermöglichte. Mit ausgewählten Gedichten und Stationen seines Lebens bringt uns die Referentin den im Lager bei Wladiwostok umgekommenen Poeten nahe.

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Referent(en)
Gisela B. Adam
die Germanistin und Kunstwissenschaftlerin hält ihren Vortrag zu:
Vera Lengsfeld
Notizen von unterwegs: 2007 - 2019. Reisen in postkommunistische Welten
09. März 2022
Notizen von unterwegs: 2007 - 2019. Reisen in postkommunistische Welten
Lesung
Beschreibung
Von den traumhaften Pulverstränden Kubas zu den Gletschern der Antarktis; von den russischen Metropolen zu den Weiten der sibirischen Tundra und Taiga. Vera Lengsfeld ist viel gereist und stets hielt sie die Augenblicke fest und spürte den Geschichten ihrer Reiseziele nach - den schönen wie auch den grausamen. Die Reiseberichte in diesem Buch erzählen von Bemerkenswertem aus dieser Welt und geben einen ganz persönlichen Rückblick auf die vergangene Dekade.

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Referent(en)
Vera Lengsfeld
die bekannte Autorin, ehem. Bürgerrechtlerin und Bundestagsabgeordnete liest aus ihrem Buch:
Dr. Karin König
Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben. Hermann Flade – Eine Biographie
22. Februar 2022
Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben. Hermann Flade – Eine Biographie
Buchvorstellung
Beschreibung
Gegen die unfreien DDR-Volkskammerwahlen am 15. Oktober 1950 empört sich ein 18-jähriger Oberschüler aus dem sächsischen Städtchen Olbernhau. Mit einem Druckkasten stellt Hermann Joseph Flade alleine ungefähr 200 Flugblätter her. Die verstreut er nachts heimlich auf Straßen und Plätzen. Wenig später wird er festgenommen. Am 10. Januar 1951 wird das drakonische Urteil verhängt: Todesstrafe. In der Bundesrepublik ruft das Urteil eine öffentliche Protestwelle hervor und auch in der DDR solidarisieren sich viele Gleichgesinnte mit Flade. Unter dem Druck der Proteste wandelt die SED das Urteil in 15 Jahre Zuchthaus um. Flade verbrachte zehn Jahre seines Lebens in verschiedenen Haftanstalten der DDR, bis er 1960 entlassen wird.

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen.
Wir bitten um Ihr Verständnis.


Nachfolgend Programmänderung wegen Verhinderung der geplanten Referentin:
Referent(en)
Dr. Karin König
die Autorin und Erziehungswissenschaftlerin stellt ihr dramatisches Tatsachen- Buch vor:
Dr. Hanna Labrenz-Weiß
Igor Janke, TWIERDZA - Die Festung: Die Kämpfende Solidarnosc. Innenansicht aus Polens antikommunistischer Untergrundorganisation.
08. Februar 2022
Igor Janke, TWIERDZA - Die Festung: Die Kämpfende Solidarnosc. Innenansicht aus Polens antikommunistischer Untergrundorganisation.
Buchvorstellung
Beschreibung
Die Geschichte des 1980 gegründeten Unabhängigen Selbstverwalteten Gewerkschaftsbundes „Solidarnosc“ (Solidarität) unter Lech Walesa ist bekannt. Die Geschichte der Teile der Solidarnosc-Bewegung, die sich für einen anderen, einen radikaleren Weg entschieden, hingegen ist noch weitgehend unerzählt. Mit einer Fülle an Details taucht Igor Jankes preisgekröntes Buch ein in eine bislang kaum bekannte Untergrund-Welt. Wie sich die kämpfende Solidarnosc in der hoch überwachten polnischen Gesellschaft des Kriegsrechts formierte, wie sie agierte, wieviel Zuspruch und Unterstützung sie in der Bevölkerung erhielt und welche Aktionen ihr gelangen, das ist ein faszinierendes Kapitel der Oppositionsgeschichte gegen die kommunistische Gewaltherrschaft.

Als Zeitzeuge dabei ist Kazimierz Michalczyk, ehemaliges aktives Mitglied der "Kämpfenden Solidarnosc".

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Referent(en)
Dr. Hanna Labrenz-Weiß
die Wissenschaftliche Mitarbeiterin der BStU stellt das von ihr übersetzte, bearbeitete und herausgegebene Buch vor:
Dr. Ellen von den Driesch
Unter Verschluss. Eine Geschichte des Suizids in der DDR 1952–1990
25. Januar 2022
Unter Verschluss. Eine Geschichte des Suizids in der DDR 1952–1990
Buchvorstellung
Beschreibung
Kaum eine Todesursache gibt so viel Aufschluss über das Wohl einer Gesellschaft wie der Suizid. In der DDR wurden vergleichbare und valide Suizidzahlen systematisch erhoben, aber strengstens geheim gehalten: Die seit Mitte der 1970er Jahre als »Vertrauliche Verschlusssache« eingestuften Statistiken waren nur einer sehr kleinen Gruppe zugänglich. Ellen von den Driesch hat diese verloren geglaubten Daten wiederentdeckt und in umfangreichen Recherchen eine völlig neue Datenbasis geschaffen. Erstmals erlaubt dieses bisher unveröffentlichte Material eine systematische Analyse der Veränderungen der Suizidraten in der Deutschen Demokratischen Republik.

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Referent(en)
Dr. Ellen von den Driesch
die Wissenschaftlerin stellt multimedial ihr Buch vor:
Dr. Nancy Aris
Passierschein, bitte!: Nachtnotizen aus Wladiwostok
14. Dezember 2021
Passierschein, bitte!: Nachtnotizen aus Wladiwostok
Buchvorstellung
Beschreibung
Im Jahr 2014 begab sich Nancy Aris für 13 Tage auf eine Forschungsreise nach Wladiwostok. Sie suchte nach Spuren der deutschen Kaufleute Kunst & Albers, die das erste Wladiwostoker Kaufhaus, noch heute Kaufhaus GUM, gründeten. Bei ihren Erkundungen dazu geriet sie in skurrile Situationen, erlebte Kurioses und lernte unaufhörlich neue Leute kennen: einen wandernden Geistlichen, segelnde Nudisten, Maxim, der Vorlesungen im Café hielt, und Irina, das wandelnde Gedächtnis der Stadt. Nachts hielt sie das Erlebte in ihrem Logbuch fest.

Im Anschluss: Ausstellungseröffnung
POST-SOWJETISCHE LEBENSWELTEN.
Gesellschaft und Alltag nach dem Kommunismus
Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

ACHTUNG !
Nach den für Berlin in Kraft getretenen 2 G - Corona - Regeln kann der Zugang zur Veranstaltung nur für nachweisbar GEIMPFTE oder GENESENE mit ANMELDUNG erfolgen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Referent(en)
Dr. Nancy Aris
Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, präsentiert multimedial ihre Reisenotizen aus dem post-sowjetischen Russland:
Dr. Péter Györkös
Die Bilanz der Transformation in Ungarn nach 1989
30. November 2021
Die Bilanz der Transformation in Ungarn nach 1989
Vortrag
Beschreibung
Der Übergang von einer gemäßigten komm. Diktatur hin zu einem demokratischen System setzte bereits vor dem Herbst 1989 ein. Reformorientierte Teile der ungarischen Staatspartei waren seine wichtigsten treibenden Kräfte. 1988 wurde János Kádár als Generalsekretär der KP abgelöst und am „Runden Tisch“ wurde zwischen Kommunisten und Opposition im Frühjahr 1989 über weitere Reformen beraten. Ein Mehrparteiensystem und freie Wahlen wurden vorbereitet. Im Oktober 1989 löste sich die Staatspartei auf und das Land gab sich eine neue Verfassung und Namen. Doch die neben der Demokratisierung eingeleiteten harten Wirtschaftsreformen der folgenden Jahre erfüllten, was z. B. die Verbesserung des Lebensstandards betraf, zunächst nicht die Erwartungen der Bevölkerung. Wie sieht es heute dazu aus?
Referent(en)
Dr. Péter Györkös
Botschafter von Ungarn in der Bundesrepublik Deutschland, hält seinen Vortrag:
Dr. Wieland Niekisch
Die Querfront von KPD und NSDAP. Ulbricht und Goebbels im Saalbau Friedrichshain
16. November 2021
Die Querfront von KPD und NSDAP. Ulbricht und Goebbels im Saalbau Friedrichshain
Vortrag
Beschreibung
Ein historisches Foto belegt den gemeinsamen Auftritt von Walter Ulbricht und Joseph Goebbels bei einer gemeinsamen Veranstaltung von KPD und NSDAP am 27. Januar 1931 im Saalbau hinter dem Kino Friedrichshain. Ulbricht führte damals in Berlin den Kampf der KPD gegen ihren Hauptfeind, die „sozialfaschistische“ SPD an. An jenem Tag trat Ulbricht auf Einladung der NSDAP im Friedrichshain zu einem Rededuell gegen ihren Gauleiter Joseph Goebbels an. Die Veranstaltung endete als Saalschlacht zwischen den zahlreich erschienenen Anhängern der Kontrahenten. Der Referent hat sich intensiv mit der Zusammenarbeit beider Parteien beschäftigt und beleuchtet in seinem Vortrag jene temporäre unheilvolle Allianz.
Referent(en)
Dr. Wieland Niekisch
Leiter des Zentrums für Zeitgeschichte der Polizei Brandenburg, hält seinen Vortrag zum Thema:
Dr. Karl-Heinz Bomberg und Prof. Jürgen Haase
"Seelische Narben" + "Eltern, Kinder, Stasihaft" (Dok.-Film 44 min.)
02. November 2021
"Seelische Narben" + "Eltern, Kinder, Stasihaft" (Dok.-Film 44 min.)
Buchvorstellung, Filmvorführung
Beschreibung
Karl-Heinz Bomberg spürt in seinem Buch der Bedeu¬tung von Freiheit und Verantwortung nach, in seiner eigenen wie auch in den Biografien anderer politisch Verfolgter der DDR. In den Fokus rücken persönliche Erfahrungen aus Kindheit und Jugend wie auch des Erwachsenenalters – bis in die Gegenwart, mehr als 30 Jahre nach dem Mauerfall. Jürgen Haases Film greift korrespondierend zu diesem Thema u.a. die Schicksale von Siegmar Faust und Karl-Heinz Bomberg auf. Direkt und indirekt waren und sind auch ihre Kinder von der Inhaftierung und deren Folgen betroffen. Die Dokumentation geht der Frage nach, wie sie mit den Traumata der Eltern umgehen.
Referent(en)
Dr. Karl-Heinz Bomberg
Psychotherapeut, Zeitzeuge und Liedermacher stellt sein Buch vor UND
Prof. Jürgen Haase
Regisseur und Filmproduzent - zeigen den gemeinsamen Dok-Film (45 min.):
Thomas Stein
GRENZTERROR
19. Oktober 2021
GRENZTERROR
Buchvorstellung
Beschreibung
Im Zentrum des Buches steht die mehrjährige DDR-Haft des Autors, der 1957 in Berlin geboren wurde. 1972 versuchte er mit 15 Jahren, in den Westen abzuhauen, wurde zu Jugendhaus verurteilt und im Gefängnis vergewaltigt. 1976 sperrte ihn die Stasi wegen Republikflucht und Grenzterror ein. Auf Letzteres stand in der DDR 1976 noch die Todesstrafe! Von 21 Jahren Leben im Osten verbrachte er 4 ½ Jahre in 11 DDR-Gefängnissen.

„O Deutschland meine Trauer, dich trennt `ne dicke Mauer, und wenn man sich der Mauer naht, läuft durch das Minenfeld, springt über Stacheldraht, und rennt dann weiter, unverdrossen, wird man erschossen von Genossen.“

- dichtete er mit 15 Jahren im Gefängnis Rummelsburg.
Referent(en)
Thomas Stein
der ehemalige politische Häftling stellt sein autobiografisches Buch vor:
Harald Martenstein
Schwarzes Gold aus Warnemünde
05. Oktober 2021
Schwarzes Gold aus Warnemünde
Buchvorstellung
Beschreibung
Im Herbst 89 wird nahe der Ostseeküste ein riesiges Ölvorkommen entdeckt. Die DDR überlebt nicht nur – sie ist plötzlich das reichste Land der Welt, reicher als Saudi-Arabien. Doch das schwarze Gold bringt nicht nur Segen. 2015 feiert die DDR 25 Jahre Erdöl-Sozialismus – beneidet von ihren Brüdern und Schwestern im verarmten Westen. Dank ihres Wagemuts und wechselnder Identitäten gelingt zwei Reportern, wovon viele nur träumen: ein Blick hinter die Kulissen. Der Westdeutsche Martenstein und der systemkritische DDR-Bürger Peuckert lernen die Schattenseiten des Imperiums kennen – ganz oben und ganz unten. Sie gehören zu jenen Wanderarbeitern, die ihre Körperkraft feilbieten auf den Prunktellern des Petro-Kommunismus.
Referent(en)
Harald Martenstein
der bekannte Journalist stellt das mit Tom Peuckert verfasste, satirisch-utopische Buch aus Anlass des 72. Geburtstags der verblichenen DDR vor:
Erna Wormsbecher
Das Herz geht zu Fuß
21. September 2021
Das Herz geht zu Fuß
Buchpräsentation
Beschreibung
Die Autorin Erna Wormsbecher wurde 1947 als Deutsche in Sibirien geboren.In ihrer Familie war sie damals die Einzige, die „nicht zu Hause“ – in der Wolgarepublik – auf die Welt kam. In ihrem sehr berührenden ersten Buch „Stalin, Nähmaschine und ich“ (Berlin 2017) erzählt sie aus der Perspektive eines Kindes vom harten Leben der verbannten Wolgadeutschen nach Stalins Deportartionsbefehl vom 28. August 1941. In ihrem nun im Jahr 2020 erschienenen zweiten Buch berichtet sie, wie sie 1995 mit ihrem Mann, vier Kindern und drei Koffern als Spätaussiedlerin nach Deutschland, jenem Land aus dem die Ahnen dem Ruf Katharina der Großen gefolgt waren, kommt. Mit dem Ausstieg aus dem Flugzeug ist jedoch ihre Reise noch lange nicht vorbei. Eine Geschichte von Verlust und Sehnsucht und oft auch Freude bei der Suche nach der neuen, alten Heimat.
Referent(en)
Erna Wormsbecher
die russland-deutsche Spätaussiedlerin stellt ihr drittes autobiografisches Werk vor:
Thomas Lukow
Bautzen - Von der Gefängnisstadt zum Touristenmagnet
07. September 2021
Bautzen - Von der Gefängnisstadt zum Touristenmagnet
Dia-Vortrag
Beschreibung
Die Stadt Bautzen in Ostsachsen ist einerseits für viele vor allem ein DDR-Ort der gelebten Repression durch das SED-Regime. Hier stand mit Bautzen I, auch genannt das "Gelbe Elend", eine der größten Strafvollzugsanstalten des Ministeriums des Innern in Ostdeutschland. Gleichzeitig geheim und als Gerichtsgefängnis des Mdl getarnt, die Sonderhaftanstalt des MfS, Bautzen II. Auf der anderen Seite wurde das mittelalterliche Bautzen, dessen historische Mitte aus vorwiegend Böhmischem Barock besteht, im II.Weltkrieg kaum zerstört. Man bezeichnet dieses Kleinod in der Oberlausitz mit seinen 17 Türmen und Basteien auch als "sächsisches Nürnberg".
Referent(en)
Thomas Lukow
der Referent und ehemalige politische DDR-Häftling hält multimedial seinen Vortrag:
Ulrich Grasnick und Almut Armelin
JOACHIM WALTHER [1943 – 2020]
24. August 2021
JOACHIM WALTHER [1943 – 2020]
Gedenkveranstaltung
Beschreibung
Geboren in Chemnitz, legte er 1962 sein Abitur ab und arbeitete anschließend ein Jahr lang als Schlosser und Bühnenarbeiter. Von 1963 bis 1967 studierte er Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 1976 bis zur Ablösung der gesamten Redaktion aus politischen Gründen 1978 war er Redakteur der Literaturzeitschrift Temperamente. Ab 1983 lebte Walther als freier Schriftsteller in der meck-lenburgischen Provinz und kehrte 1989 nach Berlin zurück, wo er sich 1990 als letzter stellvertretender Vorsitzender des DDR-Schriftstellerverbandes für dessen Erneuerung einsetzte. Danach wurde eines seiner Hauptanliegen die Dokumentation des unheilvollen Einflusses der SED-Politik auf die DDR-Literatur und die Aufdeckung der Praktiken. Walthers Buch Sicherungsbereich Literatur (1996) ist ein Standardwerk zu diesem Thema.
Referent(en)
Ulrich Grasnick
Dichter
Almut Armelin
Volkswirtschaftlerin, gedenken in einem multimedialen Vortrag des verstorbenen Schriftstellers und Literaturwissenschaftlers:
Ingo Cesaro
JAN PALACH - Dein Herz verbrannte nicht
10. August 2021
JAN PALACH - Dein Herz verbrannte nicht
Vortrag
Beschreibung
Fünfzig Jahre hat er das Fanal, Jan Palachs Fackel Nummer 1, im Kopf mit sich herumgetragen, bis 2019 zur Leipziger Buchmesse der Band mit dem zweisprachigen Gedichtzyklus, dem Stück und Erinnerungssplitter in der édition trèves erschien. Bei einer Lesung 1999 beim Prager P.E.N. las er die Gedichte und Josef Hruby, sein Übersetzer, die tschechischen Fassungen. Damals der Vorwurf: Was will ein westdeutscher Autor mit Jan Palach. Damals war Palach eine Unperson in Tschechien. An diesem Abend outete sich die Assistenzärztin Moserova, die Palach im Krankenhaus drei Tage lang mit betreut hatte, als Autorin des Bandes "Porc Jsem Nemluvila" (Warum ich solange geschwiegen habe). Sie hatte 30 Jahre lang aus Angst ihren Band nicht veröffentlicht. Zwei Wochen nach der Veranstaltung verstarb sie.
Referent(en)
Ingo Cesaro
Schriftsteller, Herausgeber und Handpressendrucker, stellt sein Buch vor:
Dr. Cora Stephan
MARGOS TÖCHTER
21. März 2021
MARGOS TÖCHTER
Buchvorstellung
Beschreibung
Cora Stephan erzählt die Geschichte zweier außergewöhnlicher Frauen und eines geteilten Landes über vier Jahrzehnte. Ein großer Roman über die Suche nach dem Glück in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und die Frage, was man opfern muss, um es zu finden. Leonore Seliger wächst in den 1960er-Jahren in der norddeutschen Provinz auf. Sie ist eine Außenseiterin, unangepasst, rebellisch. Trost findet sie bei Clara, einer Brieffreundin aus der DDR, die sie in einem Pioniercamp der DDR getroffen hat. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet ein Geheimnis. Jahrzehnte später kommt eine junge Frau diesem Geheimnis auf die Spur und begibt sich auf eine aufwühlende Reise in die Vergangenheit.
Referent(en)
Dr. Cora Stephan
die Politikwissenschaftlerin, Publizistin und Schriftstellerin stellt den zweiten Band doppel-deutscher Geschichte vor:
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Projektförderung durch: